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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sage ich. „Hoffentlich hörst du am Ende doch noch auf mich und lässt es bleiben.“
    „Arturo, mein Sohn, ich habe Jahre daran gearbeitet, um sie ins Leben zurückzuholen, und jetzt, wo ich beinahe so weit bin, sagst du mir, ich soll es lassen! Vertrau mir bitte!“
    Sombra, der bis eben geschwiegen hat, legt sein Werkzeug zur Seite und schaut mich an.
    „Arturo“, sagt er geduldig, „dein Vater und ich haben hart gearbeitet. Wir haben alle Demütigungen von Stromber und Del Hierro ertragen, um unser Werk zu vollenden. Du könntest wenigstens unsere Hartnäckigkeit bewundern.“
    „Das tu ich ja, Sombra. Ich bewundere eure Beharrlichkeit, das weißt du doch, aber … Es wird nicht funktionieren! Menschen können nicht von den Toten auferstehen!“
    „Die Formel des Arquimaes ist unfehlbar. Sie hat schon mehrere Male funktioniert und wird es wieder tun! Weißt du, dass Arquimaes Königin Émedi vor tausend Jahren wiederbelebt hat?“
    „Woher weißt du das? Woher willst du wissen, dass das tatsächlich geschehen ist?“
    „General Battaglia hat es deinem Vater erzählt. Er hat ihn heute Nachmittag angerufen und ihm gesagt, dass … dass …“
    „Was hat er dir erzählt, Papa?“, frage ich ungeduldig.
    „Na ja, er hat gesagt, er habe Beweise dafür gefunden, dass Arquimaes die emedianische Königin wiederbelebt hat. Er ist einer silbernen Maske auf der Spur, die die Königin nach der Wiederbelebung getragen haben soll.“
    „Und warum sollte Émedi eine Maske getragen haben, wenn man fragen darf?“
    „Das wissen wir nicht, aber der General wird den Grund dafür schon herausfinden, da kannst du dir sicher sein!“, antwortet Sombra im Brustton der Überzeugung.
    „Gar nichts wird er herausfinden! Er findet ja nicht mal eine Spur der Schwarzen Armee, von der er die ganze Zeit faselt. Also wirklich, ihr glaubt aber auch alles, was man euch erzählt.“
    In diesem Augenblick betritt Mohamed den Keller.
    „Oben ist alles sauber“, sagt er. „Wenn ihr mich nicht mehr braucht, gehe ich jetzt schlafen.“
    „Danke, Mohamed“, antwortet mein Vater. „Gute Nacht.“
    „Bis morgen“, sagt er und geht hinaus.
    Ich trete zu dem Sarkophag. Die Seiten sind mit Inschriften bedeckt. Offenbar ist ihre Arbeit tatsächlich so gut wie beendet. Das Pergament befindet sich unter den Händen von Königin Émedi.
    Da ich nicht gefragt habe, was Mohamed da oben gemacht hat, fühlt Sombra sich verpflichtet, eine Erklärung abzugeben.
    „Wir bereiten die Säle für die Ausstellung der Kunstobjekte aus deiner Schule vor.“
    „Ach, das freut mich aber“, antworte ich. „Steht das Datum schon fest?“
    „Noch nicht, aber es wird bald so weit sein.“
    „Gut, ich bin schon gespannt.“

XIII
    E INE K RONE FÜR DIE V ERRÄTER
    F RÓMODIS S OLDATEN SUCHTEN ihre Siebensachen zusammen und machten sich zum Aufbruch bereit. Sie hatten erreicht, was sie sich vorgenommen hatten. Jetzt wollten sie nach Hause zurückkehren.
    „Herr, die Männer sind bereit“, meldete der Hauptmann.
    „Morgen bei Tagesanbruch marschieren wir los“, befahl der König. „Mir ist es lieber, wenn wir uns tagsüber auf den Weg machen. In der Nacht kann viel passieren. Die Geächteten könnten uns in einen Hinterhalt locken, sobald wir das Lager verlassen haben.“
    „Nehmen wir die Gefangenen mit?“, wollte der Hauptmann wissen.
    „Selbstverständlich!“, antwortete König Frómodi. „Ich will Arturo Adragón auf keinen Fall hier zurücklassen. Er ist der ideale Köder für Arquimaes. Bindet ihn auf den Wagen, zusammen mit seinem Knappen und diesem Mädchen. Wenn der Alchemist erfährt, dass sie in unserer Gewalt sind, wird er der Versuchung nicht widerstehen können, sie zu befreien. Ich will ihm die Schmach heimzahlen, die er mir in Emedia zugeführt hat!“
    „Mich nimmst du doch auch mit, oder?“, fragte Górgula. „Du hast mir Reichtum und Macht versprochen und mir versichert, dass du mich zu deiner königlichen Hexe machen willst. Wirst du dein Wort halten, König Frómodi?“
    „Nur, wenn du mir versprichst, mit mir nicht dasselbe zu machen wie mit dem armen Benicius, den du mit der Lepra gestraft hast.“
    „Benicius hat mich angelogen!“, rechtfertigte sich die Hexe. „Er hat mich wie den letzten Dreck behandelt! Er hat es nicht anders gewollt!“
    „Gut, dann erkläre ich dir jetzt, was wir machen. Von nun an werden dich zwei meiner Leute überwachen. Solltest du irgendwann aufdie Idee kommen, dich gegen mich zu stellen,

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