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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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versprach Amarofet. „Ich bin Göttin, Prinzessin und Zauberin. Ich werde ihn heilen.“
    Arturo ergriff ihre Hand und drückte sie.
    „Versprich mir, dass du keine schwarze Magie anwendest“, bat er.
    „Ich werde von dem Gebrauch machen, was ich weiß. Ich erinnere mich an Dinge, die …“
    „Tu, was ich dir sage, Alex… Amarofet! Du musst seine Wunde mit Feuer behandeln!“
    Arturos Anweisung überraschte das Mädchen. Doch sie begriff, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, darüber zu streiten. Sie stand auf, ging zu den Wachposten und bat sie um die Erlaubnis, Feuer machen zu dürfen.
    „Und warum willst du ein Feuer anzünden, wo ihr doch tot seid?“, lachte Asedius, einer der Wachsoldaten. „Tote brauchen kein Feuer!“
    „Ich muss Foresters Wunde kurieren“, antwortete Amarofet. „Sie hört nicht auf zu bluten.“
    „Soll er doch sterben!“, sagte Yelmax, der zweite Soldat. „Wenn wir morgen abziehen, werden wir das Lager der Geächteten niederbrennen. Dann brauchen sie keinen Anführer mehr.“
    „Ihr seid unmenschlich und grausam!“, rief Crispín. „Hoffentlich befindet ihr euch irgendwann einmal in derselben Lage!“
    „Wir führen nur unsere Befehle aus“, rechtfertigte sich Asedius. „Wenn der König erfährt, dass wir ohne seine Erlaubnis gehandelt haben, lässt er uns einsperren.“
    „Dann holt doch seine Erlaubnis ein“, schlug Amarofet vor. „Erzählt ihm, wofür wir das Feuer brauchen.“
    „Warum sollten wir das tun?“, fragte Yelmax. „Niemand macht etwas umsonst …“
    Crispín und Amarofet sahen sich an. Sie brauchten etwas, das sie diesen gierigen Soldaten anbieten konnten.
    „Ich habe Gold!“, rief Crispín. „Eine goldene Krone! Sie hat König Benicius gehört. Wenn ihr uns helft, bekommt ihr sie.“
    „Gut, aber du musst sie uns vorher geben“, antwortete der schlaue Asedius. „Gib uns die Krone, und wir reden mit Frómodi.“
    „Wer garantiert uns, dass ihr Wort halten werdet?“, fragte Crispín.
    „Niemand“, erwiderte Yelmax. „Du musst uns schon vertrauen. Sonst stirbt dein Vater noch in dieser Nacht. Du hast die Wahl!“
    „Wir nehmen an!“, entschied Crispín. „Wir vertrauen euch. Wir haben nichts zu verlieren.“
    „Und wo ist diese Goldkrone?“, fragte Asedius.
    „In der Hütte meines Vaters. Wir gehen gemeinsam hin, und ich übergebe sie dir. Sie ist unter einer großen Holzkiste vergraben.“
    Die beiden Wachsoldaten besprachen sich leise miteinander, dann wandten sie sich wieder den Gefangenen zu.
    „In Ordnung“, sagte Yelmax. „Aber versucht nicht, uns hinters Licht zu führen! Wir werden kein Erbarmen mit euch haben! Wenn die Krone wirklich aus Gold ist, reden wir mit dem König, und ihr könnt den Einarmigen kurieren.“
    „Du begleitest mich zu der Hütte, aber wenn du zu fliehen versuchst, wird dein Vater sterben“, drohte Asedius dem Jungen. „Los, komm!“
    Crispín stand auf und ging zu dem Soldaten. Amarofet berührte seine Schulter und sah ihn aufmunternd an.
    „Alles wird gut“, sagte der Knappe zu ihr. „Pass auf die anderen auf. Ich bin gleich wieder zurück.“
    Die beiden verschwanden in der Dunkelheit. Arturo, Amarofet, Forester und Lavinia wussten, dass ihr Leben von Crispíns Schlauheit abhing.

XIV
    S CHREIBENDE F ÜRSTEN
    W IR SITZEN IM Medienraum. Norma erzählt uns etwas über ägyptische Pergamente.
    „Im Jahre 1880 fand man in Ägypten ein Pergament, das aus siebenunddreißig Teilen bestand“, sagt sie und zeigt auf die Fotos des Schriftstücks, die auf der elektronischen Tafel erscheinen. „Es erzählt die Geschichte von einem Mann, der sich in die Welt der Toten begab, um seine Frau zu suchen. Inzwischen wissen wir, dass die Ägypter Texte schrieben und Zeichnungen machten, um die Menschen mit dem Reich der Toten vertraut zu machen. Mit anderen Worten, um ihnen zu ermöglichen, die Welt der Toten zu besuchen.“
    Mireia, die neben mir sitzt, stößt mich mit dem Ellbogen in die Seite.
    „Sag mal, Arturo, wenn ich sterbe, wirst du mich dann im Reich der Toten suchen?“, fragt sie leise.
    „Keine Sorge, Mireia, so bald stirbst du noch nicht“, flüstere ich zurück.
    „Ich möchte nur wissen, ob du mich suchen würdest.“
    Norma übersetzt für uns einen Teil des Pergaments, in dem mehrere Richter den Suchenden im Reich der Toten begrüßen. Auch seine Frau, die vor vielen Jahren gestorben ist, heißt ihn willkommen, was ihn sehr glücklich macht.
    „Die Leute damals kauften

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