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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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alle mir gratulieren, mir anerkennend auf die Schulter klopfen und mir aufmunternde Worte zurufen, glaube ich Metáfora im Publikum sitzen zu sehen. Es ist eine so flüchtige Erscheinung, dass es sich wohl nur um das Produkt meiner Fantasie handeln kann, hervorgerufen durch eine Mischung aus Erschöpfung und Übernervosität.

XVII
    S CHLECHTE N ACHRICHTEN
    A RTURO UMKLAMMERTE DEN Griff des alchemistischen Schwertes. Auf seinem Gesicht zeichnete sich die Entschlossenheit ab, Amarofet zu retten, obwohl die Wirkung des Zaubertranks noch nicht vollständig nachgelassen hatte.
    Der Schmerz darüber, Alexia womöglich ein zweites Mal zu verlieren, schürte in ihm den eisernen Willen, sie um jeden Preis aus der Gewalt des verbrecherischen Königs zu befreien.
    „Morfidio!“, brüllte er so laut, dass das ganze Lager auf ihn aufmerksam wurde. „Komm her und kämpfe mit mir!“
    Doch der König dachte gar nicht daran. Er zog es vor, mit seiner Geisel zu flüchten, bevor es für ihn gefährlich wurde. Er kannte die Macht der magischen Buchstaben, und niemand konnte ihn daran hindern, so schnell wie möglich aus dem Lager zu verschwinden.
    „Ergreift ihn!“, befahl er seinen Männern. „Tötet ihn!“
    Mehrere Soldaten stellten sich Arturo in den Weg. Doch bald mussten sie feststellen, dass die Blindheit ihm nichts von seinem kriegerischen Feuer genommen hatte. Das alchemistische Schwert wütete unter ihnen.
    Zwei Männer stürzten beim ersten Ansturm tot zu Boden, zwei weitere verloren bei einem zweiten Rundumschlag das Leben. Einem fünften Soldaten drang der magische Stahl ins Fleisch und durchbohrte sein Herz; drei Männer, die Arturo von hinten attackierten, wurden Opfer ihrer eigenen Feigheit und starben, noch bevor sie auf dem Boden aufschlugen.
    Mit ungläubigem Staunen beobachtete Frómodi die Geschicklichkeit des blinden Ritters.
    „Bleib, wo du bist, Arturo Adragón!“, schrie er.
    Doch Arturo stürmte laut schreiend vorwärts und forderte den König immer wieder auf, gegen ihn zu kämpfen, während er sich weitere Feinde vom Leib hielt.
    „Morfidio!“, brüllte er, außer sich vor Verzweiflung und Wut. „Komm her, du Feigling!“
    Frómodi aber lachte nur über seinen ohnmächtigen Zorn.
    „Wenn du nicht gegen mich kämpfst und mir Alexia raubst, werde ich es dir heimzahlen, Morfidio!“, drohte Arturo ihm. „Das schwöre ich dir!“
    „Verschwinden wir von hier!“, befahl der ehemalige Graf und schwang sich auf sein Pferd. „Nichts wie raus aus diesem verdammten Wald! Wir haben alles, was wir wollten! Hauen wir ab!“
    „Bei allem, was dir heilig ist!“, flehte nun der junge Ritter. „Gib mir Alexia zurück!“
    „Nicht mal im Traum, Arturo! Du hörst von mir!“, rief der König.
    Er hob Amarofet auf sein Pferd und gab ihm die Sporen. Arturo hörte, wie sich Morfidio und seine Leute im Galopp entfernten. Nachdem er Alexia unter so viel Mühen und Kummer wiedergewonnen hatte, trennte dieser feige Hund die beiden Liebenden erneut. Unbändige Wut stieg in Arturo auf.
    „Ich muss sie befreien!“, schrie er und stampfte zornig mit den Füßen auf. „Bringt mir ein Pferd!“
    „Das hat keinen Zweck, Arturo“, sagte Crispín. „Du kannst nicht reiten.“
    „Ich werde das Pferd genauso führen wie mein Schwert“, widersprach der blinde Ritter. „Ich muss ihm folgen! Alexia darf nicht länger in seiner Gewalt sein! Bringt mir ein Pferd!“
    Crispín dachte, sein Herr sei verrückt geworden. Die Folter, die er hatte erdulden müssen, und der Verlust Amarofets mussten ihn um den Verstand gebracht haben. Er war nicht in der Lage, auf einem Pferd zu reiten. Es war zu gefährlich.
    „Hör zu, Arturo, es wäre besser, wenn …“
    „Tu, was ich dir sage!“, befahl Arturo.
    Der herrische Ton erschreckte den Knappen. Einen Augenblick lang war er wie gelähmt. Da mischte sich Forester ein, noch halb benommen.
    „Hör zu, Arturo“, sagte er, „das geht nicht … Ein Pferd kann nicht mit einem blinden Mann auf dem Rücken durch den Wald reiten Es würde dich abwerfen. Überleg dir, was du tust … Überleg es dir gut …“
    „Was sollen wir denn sonst unternehmen?“, fragte Arturo. „Was schlägst du vor, Forester?“
    „Meine Leute … werden die Verfolgung aufnehmen“, stieß der Anführer der Geächteten mühsam hervor. „Wir … schlagen Alarm und … stellen ihn, bevor er … den Wald … verlässt.“
    „Das wird nicht gehen“, erwiderte Arturo. „Morfidios Männer sind schwer

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