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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Weg zu Demónicus. Er möchte, dass Ihr zu ihm stoßt und den Angriff anführt. Er braucht Euch, Herr. Nur … Er weiß nicht, dass …“
    „Der Verlust meines Augenlichts darf uns nicht daran hindern, das Reich der schwarzen Magie zu zerstören!“, unterbrach ihn Arturo und hob sein alchemistisches Schwert. „Wir müssen sofort aufbrechen! Ich werde Alexander de Fer finden und ihn für sein Verbrechen bestrafen!“
    Alle hörten ihm schweigend zu.
    „Doch vorher habe ich noch etwas zu erledigen“, fuhr er fort, „und du wirst mir dabei helfen, Lavinia. Ich muss meine Kräfte sammeln, um Amarofet zu befreien.“

XVIII
    E IN G ESPRÄCH MIT DEM M ARMOR
    B ALD WERDE ICH fünfzehn. Ich nehme an, dass wir eine Party veranstalten, so wie im letzten Jahr. Ich hoffe nur, dass es diesmal nicht so viel Aufregung gibt.
    Ich habe noch oft an meinen vierzehnten Geburtstag gedacht, als Papa ein paar Geheimnisse um meine Geburt und den Tod meiner Mutter lüftete. Inzwischen glaube ich aber, dass alles gelogen war. Ich werde nie vergessen, wie mein Vater geweint hat, um Norma für sich zu gewinnen und sie davon zu überzeugen, dass er ein empfindsamer Mann ist, der um seine tote Frau trauert. Papa ist mir ein Rätsel. Manchmal wirkt er wie ein hilfloses, naives Kind, und dann wieder erweist er sich als raffinierter Erwachsener, der mit den gefährlichsten Situationen fertig wird.
    Vielleicht habe ich deshalb das Gefühl, dass er mir niemals die Wahrheit erzählen wird. Er windet sich wie ein Aal. Wenn ich ihn mit der Realität konfrontiere, entschlüpft er mir und lässt mich mit leeren Händen zurück.
    Heute Abend habe ich beschlossen, mit Mamas Sarkophag zu sprechen. Nach allem, was in den letzten Tagen passiert ist, brauche ich sie jetzt ganz besonders. Sie soll wissen, was in mir vorgeht.
    „Willst du zu deiner Mutter?“, fragt mich Mahania, als ich die Tür zu den Kellerräumen aufschließe.
    „Hast du was dagegen?“, frage ich zurück.
    „Nein, im Gegenteil. Ich freue mich, dass du sie nicht vergisst“, antwortet sie liebevoll. „Ein guter Sohn muss seine Mutter lieben.“
    „Hoffentlich passiert nicht wieder so was wie neulich. Ich möchte mit ihr allein sein. Ich habe ihr nämlich viel zu erzählen.“
    „Keine Sorge, ich pass schon auf, dass keiner runtergeht“, verspricht sie mir. „Du kannst ganz beruhigt sein. Außerdem ist dein Vater zuNorma gefahren. Heute Abend werden er und Sombra nicht im Keller arbeiten.“
    „Du weißt, was sie vorhaben, nicht wahr, Mahania?“
    „Ich glaube, ja.“
    „Und, was hältst du davon?“
    „Ich verurteile niemanden“, sagt sie. „Und ich mische mich grundsätzlich nie in etwas ein, das mich nichts angeht. Aber eins sollst du wissen, Arturo: Egal, was dein Vater tut, er hat meine volle Unterstützung. Auch wenn es nicht klappt …“
    „Meinst du, es klappt nicht?“, frage ich alarmiert.
    „Ich weiß gar nichts, Arturo. Ich sage nur, dass ich ihn unterstütze. Immer. Egal, was passiert … Mehr sage ich nicht.“
    Ich glaube, es ist besser, nicht weiter in sie zu dringen. Langsam gehe ich die Treppe hinunter, fast feierlich, so als handle es sich um ein geheiligtes Ritual. Endlich werde ich mit Mama allein sein, nach so langer Zeit …
    Der dritte Keller ist der feuchteste von allen. Es herrscht eine Eiseskälte, die man umso mehr spürt, wenn man allein ist. Komischerweise habe ich die Kälte nicht so empfunden, als ich mit Hinkebein und Metáfora hier unten war. Kann sein, dass einem in Gesellschaft wärmer ist.
    In dem Kellerraum mit dem Sarkophag ist niemand außer mir. Es ist totenstill. Man hört leises Plätschern. Kommt wohl von dem Fluss in der Grotte, die sich unter mir befindet. Aber sicher bin ich mir nicht.
    Ich streiche über den Marmor. Er ist kalt wie Eis. Ich habe das seltsame Gefühl, eine verbotene Grenze zu überschreiten.
    „Hallo, Mama, hier bin ich wieder … Ich vermisse dich so sehr, dass ich nicht weiß, wie ich es aushalten soll. Mahania tut alles, um mich zu trösten, doch das ist nicht dasselbe. Ich finde sie sehr nett, aber … ich glaube, eine Mutter kann man nicht ersetzen.“
    Ohne es zu merken, habe ich laut gesprochen. Meine Stimme hallt im ganzen Raum wider. Es ist so, als hätte ich Selbstgespräche geführt und das Echo hätte mich dabei erwischt. Es heißt, Leute, die Selbstgespräche führen, seien nicht ganz richtig im Kopf.
    „Ich werde bald fünfzehn. Genauso lange ist es her, dass du uns verlassen hast. Vor

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