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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Emedianer suchten Zuflucht in den Ruinen der Abtei. Ganze Familien kamen elendig in den Flammen um.
    Angesichts der Katastrophe wollten einige dem schrecklichen Schauspiel nicht länger zusehen und zogen es vor, sich selbst das Leben zu nehmen.
    „Das ist das Ende der Welt!“, klagte Königin Émedi.
    „Wenn es Arquimaes nicht gelingt, das Feuer aufzuhalten, sind wir alle verloren!“, rief Leónidas, außer sich vor Zorn. „Diese gemeine Tat schreit nach Rache!“
    „Hab Vertrauen!“, entgegnete Émedi. „Er wird es schaffen!“
    Währenddessen stand Arturo auf dem Gipfel des Monte Fer. Er streckte die Arme gen Himmel und rief:
    „Adragón!“
    Doch die Buchstaben rührten sich nicht von der Stelle. Es war, als gehe von Arturos Stimme nicht genug Kraft aus. Das schreckliche Feuer aus den Wolken war stärker als jede andere Magie.
    „Ruf noch einmal, Arturo!“, befahl Arquimaes. „Ruf noch einmal!“
    Die Mönche hatten die Bücher aufgeschlagen neben Arturo auf den Boden gelegt. Jetzt beobachteten sie aufmerksam jede seiner Bewegungen. Auf ein Zeichen des Alchemisten hin warfen sie einige Exemplare in die Luft, die sogleich einen Schutzwall zwischen den Wolken und dem Anführer der Schwarzen Armee bildeten.
    „Adragón! Komm zu mir!“, schrie Arturo, während die Bücher in der Luft schwebten. „Ich brauche dich!“
    Und während Feuerkaskaden auf Ambrosia niedergingen, kam plötzlich Leben in die Buchstaben. Sie hockten auf einem Felsen vor dem Abgrund und warteten auf Arturos Befehle. Die Buchstaben aus den Büchern vereinten sich mit denen, die sich von Arturos Brust lösten. Eine mächtige Armee, die unter dem Kommando des Ritters Arturo Adragón stand!
    „Haltet die Flammen auf! Löscht das Feuer des Demónicus!“, befahl er ihnen. „Beeilt euch!“
    Auf der Stelle bildeten die Buchstaben eine Mauer um Arturos entblößten Körper. Von dort aus traten sie in streng militärischer Ordnung ihren Flug zu der dichten rötlichen Wolkendecke an, aus der ein fürchterlicher Feuerregen auf das Tal niederging.
    Émedi und ihre Ritter beobachteten, wie eine dunkle Wolke ihre feuerrote Zunge über das Lager der Emedianer schob. Hoffnung keimte in ihren Herzen auf, als sie begriffen, dass Arquimaes’ oder Arturos magische Kräfte dafür verantwortlich waren.
    „Ich wusste, dass du uns nicht im Stich lässt“, flüsterte die Königin. „Ich war mir ganz sicher!“
    Arquimaes, der Émedis Worte vernommen zu haben schien, gab sich die größte Mühe, seinen Zauber aufrechtzuerhalten. Er tauchteeinen Pinsel in ein großes Tintenfass und schrieb Buchstaben in die Luft, die sofort lebendig wurden und sich mit den anderen, kleineren zusammentaten, um ihre Magie zu verstärken.
    Der Himmel verdunkelte sich, als sich die Drachenbuchstaben den brennenden Wolken näherten und sie einkreisten. Tausende und Abertausende von kleinen schwarzen Zeichen drangen in die Welt des Feuers ein, die der Finstere Zauberer mit seiner schwarzen Magie geschaffen hatte.
    Tránsito war verwirrt. Demónicus hatte ihn zwar vor der Magie des Alchemisten gewarnt, aber niemals hätte er sich vorstellen können, dass Arquimaes imstande sein würde, die Feuerattacke mit einer derartigen Armee abzuwehren. Sein Bruder, den er so sehr hasste, verfügte über eine größere Macht als er, und das machte ihn rasend vor Zorn.
    Mit stoischem Gleichmut ertrug Arturo Adragón die fürchterliche Hitze, die von den Wolken ausging.
    „Adragón! Schick das Feuer zurück zu seinen Herren!“, befahl er. „Zu den Männern des Finsteren Zauberers Demónicus!“
    ***
    K ÖNIG F RÓMODI HÖRTE sich an, was sein Soldat ihm zu berichten hatte.
    „Auf der anderen Seite des Hügels gibt es ein Wirtshaus. Vielleicht könnten wir dort ausruhen und neue Kräfte sammeln.“
    „Ist der Ort sicher?“, erkundigte sich der König.
    „Vollkommen, Herr“, antwortete der Soldat mit einem Nicken. „Der Wirt, ein Mann namens Nárnico, ist friedfertig und liebt das Gold. Wenn Ihr wollt, kann ich vorausreiten und ihm Eure Ankunft ankündigen.“
    „Gut, dann tu das, wir kommen gleich nach“, willigte Frómodi ein.
    Erfreut über die Entscheidung seines Herrn, schwang sich der Soldat wieder auf sein Pferd und ritt in Richtung Wirtshaus davon.
    Frómodis Leute sattelten ihre Pferde. Wenig später erreichten sie die Schänke, die von einer kleinen Palisade umgeben war.
    Nárnico erwartete sie bereits.
    „Willkommen in meinem Hause“, begrüßte er den König. „Hier

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