Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
IN Ü BERFALL
    I CH HABE MICH mit Hinkebein verabredet, um mit ihm ein paar Dinge zu besprechen, die mit der Stiftung zu tun haben. Das Treffen ist so geheim, dass ich nicht einmal Metáfora etwas davon erzählt habe. Übrigens habe ich seit ihrem Geburtstag nicht mehr mit ihr gesprochen.
    Ich durchquere den Zentralpark und gehe zu einer hinter Büschen und Bäumen verborgenen Stelle. Mein Freund sitzt auf einer Holzbank und wartet auf mich.
    „Hallo, Arturo“, sagt er leise. „Ist dir jemand gefolgt?“
    „Ich glaube, nein.“ Ich setze mich neben ihn und klopfe ihm zur Begrüßung auf den Rücken. „Also, kommen wir gleich zur Sache. Was hast du mir zu berichten?“
    „Schlechte Nachrichten. Sieht so aus, als wollten sie wieder in die Stiftung einbrechen.“
    „Woher weißt du das? Bist du ein Geheimagent oder so was?“
    „Geheimagent? Nein, das weißt du doch am allerbesten. Aber wenn du wissen willst, wer zum Geheimdienst gehört oder gehört hat, kann ich es dir sagen.“
    „Gut, dass Metáfora nicht hier ist! Sie würde sagen, du bist ein Angeber. Aber erzähl schon, wer ist der Geheimagent in unserer Stiftung?“
    „Kannst du es dir nicht vorstellen?“
    „Der Inspektor?“
    „Battaglia! General Battaglia! Er war beim Militärischen Geheimdienst.“
    „Ach was, Mann. Der war doch nur für die Kommunikation zuständig.“
    „Ach ja? Hat er dir das erzählt?“
    „Natürlich hat er das … Sag mal, stimmt das wirklich? Woher weißt du das?“
    „Warum sollte ich dich anlügen? Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich immer auf dem Laufenden bin … Ja, es stimmt.“
    „Das heißt also, Sombra hatte recht. Er hat ihm von Anfang an misstraut. Und was will der General in der Stiftung?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht geht er ja tatsächlich nur seinen harmlosen Forschungen nach.“
    „Oder er arbeitet für jemand anderen. Für Señor Stromber zum Beispiel. Meinst du, er könnte ein Spitzel von Stromber sein?“
    „Das weiß ich nicht“, antwortet Hinkebein. „Aber lassen wir das, es gibt Wichtigeres zu besprechen. Meine Kontaktpersonen haben mir berichtet, dass die Einbrecher von damals einen Coup gegen euch planen. Vor allem gegen dich. Die haben es auf dich abgesehen.“
    „Du machst mir richtig Angst.“
    „Die solltest du auch haben!“
    Die Worte meines Freundes beunruhigen mich sehr. Es wäre mir gar nicht recht, wenn die Stiftung Probleme kriegen würde wegen …
    „Sie nennen dich den Teufelsdrachen“, unterbricht Hinkebein meine Gedanken. „Sag mal, stimmt des, dass der Drache auf deiner Stirn die Männer gebissen hat?“
    „Pah, das ist doch Blödsinn! Die erfinden alles Mögliche …“
    „Arturo, hab ich mit angesehen, wie du neulich nachts mit Stromber gekämpft hast?“, fragt er entschieden. „Hat er dich getötet? Und als Metáfora dir Wasser ins Gesicht geschüttet hat, bist du da wieder von den Toten auferstanden?“
    Ich springe auf.
    „Was soll das, Hinkebein? Du hast doch gar nichts gesehen! Ich habe einen Schock erlitten, das hast du selbst gesagt! Tu jetzt nicht so, als wärst du ein Fan von Fantasy-Geschichten, ja?“
    „Doch, Arturo, ich hab alles gesehen. Und ich hab lange darüber nachgedacht … Du musst mir erzählen, was in der Stiftung vor sich geht und welche Geheimnisse es da gibt.“
    „Dafür müssen wir zuerst den Palast von Arquimia weiter erforschen. Wann gehen wir wieder runter?“
    Hinkebein stützt sich auf seine Krücke und steht auf. Langsam spazieren wir zum Ausgang des Parks. An einer Weggabelung bleibt er stehen.
    „Nächste Woche sind wir mit unseren Vorbereitungen so weit“, sagt er. „Das heißt, wenn ich dann noch in der Stiftung arbeite …“
    „Ich kümmere mich darum“, versichere ich ihm. „Du kannst ganz unbesorgt sein.“
    „Besser, wir trennen uns hier“, sagt er und zeigt auf den Weg, der rechts abgeht. „Pass auf dich auf, Arturo, pass gut auf dich auf!“
    „Wir haben doch unsere Adela …“
    „Oh, natürlich, eure Sicherheitsbeauftragte …“
    Ich sehe ihm nach. Was ist zwischen ihm und Adela vorgefallen? Sie scheinen sich zu hassen.
    Langsam schlendere ich den anderen Weg entlang und genieße die saubere Luft im Park. Ich habe nur selten Gelegenheit, draußen in der Natur zu sein. Ich bin eben ein Stadtmensch und komme kaum raus aufs Land.
    Der Gang zum Kloster neulich hat mir sehr gut getan, obwohl ich mich dabei etwas erkältet habe.
    Es wird dunkel, und in den Gebäuden jenseits der Bäume gehen die ersten

Weitere Kostenlose Bücher