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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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jungen Frau begleitet wurde.
    „Wer sind die beiden?“, fragte er beunruhigt. „Warum hast du sie mitgebracht, Arturo? Ist das nicht zu gefährlich …?“
    „Was ist los?“, fragte Arquimaes, der auf dem Kutschbock saß. „Was sind das für Stimmen?“
    „Das sind Freunde, sie benötigen unsere Hilfe“, antwortete Arturo und half den beiden auf den Karren. „Ich werd’s euch später erklären. Jetzt müssen wir erst mal so schnell wie möglich fort von hier.“
    Der Karren entfernte sich rasch von dem finsteren Ort, an dem Menschen Göttern geopfert wurden, die niemand je zu Gesicht bekommen hatte.
    „Könntest du uns jetzt erklären, wer unsere Gäste sind?“, bat Crispín, während er durch einen Schlitz in der Zeltplane spähte, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand folgte.
    „Ich bin Alexander de Fer“, sagte der Ritter. „Ich bin in Ungnade gefallen, und man hat mich monatelang gefoltert, um etwas über König Aquilion von Carthacia zu erfahren. Aber sie haben nichts aus mir herausgekriegt. Das hat mir mehrere gebrochene Knochen und unzählige Qualen eingebracht.“
    „Und die Frau hier sollte in einigen Tagen geopfert werden“, erklärte Arturo. „Sie steht unter Drogen und kann kaum sprechen.“
    „Ich kann alles sagen, was ich will“, widersprach das Mädchen. „Ich bin eine Göttin.“
    „Dafür, dass du unter Drogen stehst, sagst du aber interessante Dinge“, meldete sich Arquimaes zu Wort. „Eine Göttin!“
    „Ich bin Amarofet, die Göttin der Finsternis!“
    „Genau dahin wollten dich diese Barbaren schicken!“, erwiderte Crispín „Ins Reich der Finsternis und des Todes!“
    „Ich habe euch doch gesagt, dass sie unter Drogen steht“, wiederholte Arturo. „Sie war in einer Zelle eingesperrt und stand unter strenger Bewachung.“
    „Du hast gut daran getan, die beiden zu befreien und mitzunehmen“, lobte ihn Arquimaes und lächelte. „Man muss denen helfen, die in Gefahr sind.“
    „Ich stehe in Arturos Schuld und werde ihm dienen“, versicherte Alexander. „Ich werde tun, was immer er von mir verlangt, um ihm meinen Dank zu zeigen.“
    „Wir werden sie an einen sicheren Ort bringen, wo sie wieder zu Kräften kommen werden“, sagte Arturo. „Ich konnte sie doch nicht diesen Leuten ausliefern und sie ihrem Schicksal überlassen.“
    „Das war sehr edel von dir, Arturo“, stellte Arquimaes fest.
    „Lange können wir ihnen jedoch keinen Schutz gewähren“, sagte Crispín. „Wir sind in einer Mission unterwegs und müssen sie zu Ende bringen.“
    „Ich biete meine Hilfe an“, sagte Alexander sofort. „Ich versichere Euch, ich bin sehr geschickt mit meinem Schwert und kann die junge Göttin beschützen, die uns begleitet … sobald ich wiederhergestellt bin …“
    „Göttinnen brauchen keinen Schutz“, entgegnete Amarofet. „Im Gegenteil, ich kann dich beschützen.“
    „Still!“, zischte Arquimaes. „Feind in Sicht!“
    Arturo hielt Amarofet den Mund zu, als auch schon eine demoniquianische Patrouille ihren Weg kreuzte. Das Getrappel der Pferdehufe auf dem Pflaster dröhnte wie eine Verheißung des Todes. Crispín wartete, bis sie sich wieder entfernt hatten, bevor er das Wort ergriff.
    „Sie sind weg. Aber die Demoniquianer werden gewiss Alarm schlagen. Wir müssen uns verstecken, bevor es hier von Soldaten wimmelt und sie uns entdecken.“
    Arquimaes trieb die Pferde zur Eile an. Kurz darauf gelangten sie durch eine Geheimtür in den Palast des Königs.
    ***
    T RÁNSITO WAR SICH darüber im Klaren, dass Demónicus ihn für sein Scheitern schwer bestrafen würde. Er überlegte sich, wie er seinem Schicksal entgehen konnte.
    Die Ankunft in Demónika zögerte er so lange wie möglich hinaus, gab vor, krank zu sein und nicht schneller reisen zu können, während er nach einem Ausweg suchte.
    Als er an dem Friedhof einer kleinen Ortschaft vorbeikam, stellte er sich wieder einmal die immer gleichen Fragen: Warum hatte Arturo Alexias Leichnam mitgenommen? Wo hatte er sie bestattet? In Ambrosia?
    Er unterbrach die Reise an diesem gottverlassenen Ort und beschloss, sie nicht eher fortzusetzen, bis er die Antworten auf seine Fragen gefunden hätte. Oder, was auf das Gleiche hinauslief, bis er eine Möglichkeit ersonnen hätte, dem Zorn des Finsteren Zauberers zu entgehen. Schließlich war seine stärkste Waffe die geistige Sammlung. Nicht umsonst war er Mönch …
    „Hier werde ich die Lösung all meiner Probleme finden“, sagte er sich, als er von

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