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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Gegenständen aus dem Mittelalter verkauft werden.
    „Wozu hast du uns nun hergeschleppt?“, frage ich ungeduldig.
    „Ihr sollt euch etwas ansehen, etwas ganz Besonderes“, antwortete er geheimnisvoll. „Wartet es ab.“
    Kaum haben wir den Laden betreten, kommt ein Verkäufer auf uns zu.
    „Hallo, Kinder“, begrüßt er uns. „Ihr wisst doch, dass wir euch keine Waffen verkaufen dürfen, oder?“
    „Klar, wir wollen uns ja auch nur informieren“, antwortet Cristóbal.
    „Ich kann euch eine Broschüre geben. Da findet ihr alles, was ihr wissen wollt. Braucht ihr das für die Schule?“
    „Ja … mehr oder weniger“, sagt Cristóbal. „Wir wollen wissen, welcher Stahl für die arquimianischen Schwerter verwendet wurde. Steht das auch in der Broschüre?“
    Der Verkäufer sieht ihn erstaunt an. Er fragt sich bestimmt, ob Cristóbal im Ernst fragt oder ob er ihn auf den Arm nehmen will.
    „Hmmmmm … Na ja, in der Broschüre steht alles über das, was wir hier im Laden verkaufen … Weitere Informationen findet ihr auf unserer Website.“
    „Haben Sie auch mittelalterliche Schwerter aus einer Stahllegierung aus dem zehnten Jahrhundert?“, fragt Cristóbal, der sich nicht aus dem Konzept bringen lässt.
    „Ich glaube, unsere Schwerter bestehen aus einer klassischen Legierung“, antwortet der Mann. „Ich nehme an, das hast du gemeint, oder?“
    „Nein, Señor. Ich meine gehärteten Stahl, der im Mittelalter verwendet wurde. Die klassische Legierung stammt aus einer späteren Epoche.“
    Der Verkäufer sieht ihn verständnislos an. Offenbar kapiert er nicht, was Cristóbal von ihm will.
    „Also hört mal, Kinder, was genau wollt ihr eigentlich hier?“, fragt er, schon etwas gereizt.
    „Wir würden gern erfahren, aus welcher Legierung die mittelalterlichen Schwerter sind, die Sie in Ihrem Laden verkaufen“, mische ich mich ein. „Ich schreibe gerade an einer Arbeit über die Artus-Sage und arquimianische Legenden, und dafür brauche ich Informationen.“
    „Aha … Aber wir verkaufen Schwerter und andere Objekte, die dem Mittelalter nachempfunden sind. Wir stellen sie nicht selber her.“
    „Ja, aber können Sie uns nicht ein paar arquimianische Schwerter zeigen?“, frage ich.
    „Arquimianische Schwerter? Also, ich weiß nicht … Ich schau mal nach …“ Er öffnet eine Schublade und holt einen Katalog heraus. „Ar … ar … arquicianisch …“
    „Nein, arquimianisch“, korrigiere ich ihn. „Von Arquimia, einem Königreich im Mittelalter.“
    „Also, hier steht nichts. Arquimia gibt es nicht. Wenn ihr etwas über die Zeit von Richard Löwenherz wissen wollt, da haben wir gerade eine erstklassige Reproduktion reingekriegt …“
    „Nein, nein, wir interessieren uns nur für Arquimia“, beharrt Cristóbal. „Und vor allem für arquimianische Schwerter.“
    „Leider haben wir nichts Arquimianisches, ganz bestimmt nicht“, sagt er entschieden. „Ihr müsst woanders suchen.“
    „Haben Sie nicht etwas über die Epoche von König Artus?“, fragt Cristóbal.
    „Ja, natürlich … Wir haben eine hervorragende Replik des Excalibur“, antwortet der Verkäufer stolz. „Aber ich kann euch das Schwert nicht verkaufen, das habe ich euch ja schon gesagt.“
    „Wir möchten es nur anschauen.“
    Der Verkäufer zögert ein wenig, gibt sich dann aber schnell geschlagen.
    Er geht mit uns in den hinteren Teil des Ladens und zeigt uns einen Schaukasten, der von einem großen Scheinwerfer hell angestrahlt wird.
    „Hier ist es! Ist es nicht fantastisch?“
    Metáfora und ich sehen uns verdutzt an. Die Replik des Excalibur sieht genauso aus wie das arquimianische Schwert! Die Klinge steckt in einem schwarzen Stein, und das eingravierte Symbol auf dem Griff ist identisch mit demjenigen, das wir in der Grotte der Stiftung gesehen haben!
    „Was sagt ihr dazu?“, fragt Cristóbal. „Hab ich euch zu viel versprochen?“
    „Cool!“, staunt Metáfora. „Genau dasselbe Schwert!“
    „Wenn ich’s nicht sähe, würde ich’s nicht glauben“, murmle ich. „Eine originalgetreue Reproduktion!“
    „Es gefällt euch, was? Ist es nicht fantastisch?“, meint der Verkäufer, der keine Ahnung hat, wovon wir reden. „So etwas gibt es kein zweites Mal. Es ist ein Unikat, ein wahres Kunstwerk.“
    „Wir sind hin und weg“, sage ich. „Wirklich unglaublich.“
    „Wenn ihr wollt, sagt euren Eltern Bescheid, sie sollen mich anrufen, ich kann es für sie zurücklegen“, schlägt der Verkäufer vor.

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