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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Sobald sie uns sagt, was wir wissen wollen, werden wir zum Angriff übergehen. Und dann werden diese Teufel für ihre Schandtaten büßen!“
    Der König musterte Arturo nachdenklich und fragte sich, ob der Buchstabe auf seiner Stirn die Quelle seiner unbezwingbaren Kraft war.
    „Mein König, ich bitte Euch, mir zu erlauben, Arturo und seine Freunde zu begleiten, wenn sie die Demoniquianer angreifen“, unterbrach Alexander seine Gedanken. „Ich brenne darauf, mein Schwert mit dem Blut unserer Feinde zu tränken.“
    „Dazu wird immer noch Zeit sein, mein treuer Alexander“, erwiderte der König. „Zuerst einmal müssen deine Wunden heilen.“
    „Darum werde ich mich kümmern“, sagte Arquimaes. „Schon bald wird er wieder ganz der Alte sein, das versichere ich Euch.“
    Arturo legte dem Ritter eine Hand auf die Schulter und sagte zu ihm: „Seid unbesorgt. Euer Schwert wird noch viel zu tun bekommen. Es wird ein langwieriger Kampf werden. Begebt Euch in Arquimaes’ Hände, mein Freund, und vertraut auf seine magischen Kräfte.“
    Später, noch vor Einbruch der Nacht, begannen Arturo und Arquimaes damit, Amarofet über die Demoniquianer auszufragen. Sie war immer noch verwirrt und konnte sich kaum verständlich machen. In unzusammenhängenden Sätzen schilderte sie ihre Geschichte, die weit davon entfernt war, einen Sinn zu ergeben. Dennoch erfuhren sie einige wichtige Dinge.
    „Warum stellt Ihr mir all diese Fragen?“, wollte das Mädchen schließlich wissen. „Was wollt Ihr?“
    „Dass nie wieder Mädchen wie du verschleppt werden“, antwortete Arquimaes. „Wir wollen für eure Sicherheit sorgen.“
    „Was habt Ihr da in der Holzkiste?“, fragte Amarofet und näherte sich Alexias Sarg. „Was versteckt Ihr da drin?“
    „Nichts von Bedeutung“, sagte Arturo und sprang auf, um sie daran zu hindern, den Deckel hochzuheben.
    „Und warum darf ich die Kiste dann nicht öffnen?“
    „Damit du nicht hineinfällst“, erklärte Arturo. „Es ist nur zu deinem Besten.“
    „Du bist also eine Göttin?“, fragte Arquimaes, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
    „Ich bin Amarofet, die unsterbliche Göttin“, sagte das Mädchen im Brustton der Überzeugung. „Ich bin mehr als tausend Jahre alt.“
    „Natürlich, Göttinnen sterben nicht“, pflichtete der Weise ihr bei. „Du bist unsterblich.“
    „Ich werde ewig leben“, bekräftigte die junge Frau.
    „Ich freue mich, dass du das sagst, mein Kind“, flüsterte der Weise ihr zu. „Ich werde dir dabei helfen. Du und ich, wir glauben an die Unsterblichkeit.“

X
    A RTUROS Z WEIFEL
    P APA UND S OMBRA sind in mein Zimmer gekommen, um mit mir zu reden. Man sieht ihnen an, dass sie aufgeregt sind. Mein Vater reibt sich nervös die Hände, während er sich setzt.
    „Arturo, mein Sohn, wir haben dir etwas Wichtiges mitzuteilen“, beginnt er.
    „Etwas sehr Wichtiges“, sagt Sombra.
    „Worum geht es?“
    „Ich möchte mit dir über Mama sprechen … Wir stehen kurz davor, das Pergament des Arquimaes vollkommen zu entschlüsseln. Alles ist vorbereitet für den Prozess der Wiederbelebung. Du weißt schon …“
    „Wegen der neuen Situation mit Stromber haben wir die Arbeit beschleunigt“, erklärt Sombra. „Es ist zu befürchten, dass er uns aus der Stiftung vertreibt.“
    „Hast du mit Norma darüber geredet?“, frage ich meinen Vater.
    „Natürlich habe ich das. Sie wird bei der Wiederbelebung eine wesentliche Rolle spielen. Du erinnerst dich doch, dass …“
    „Ja, ich weiß. Mama wird in ihrem Körper auferstehen“, sage ich. „Das stimmt doch, oder?“
    „Ganz genau. Laut Pergament benötigt man einen lebenden Menschen, um einem Toten das Leben wiederzugeben. Norma wird Mamas Hülle sein. Freust du dich nicht?“
    „Natürlich freue ich mich, dass Mama bald wieder bei uns sein wird … Natürlich tue ich das …“
    „Du siehst aber nicht sehr glücklich aus!“
    Ich stehe auf und gehe im Zimmer auf und ab. Schließlich bleibe ich vor dem Fenster stehen und betrachte den grauen Himmel.
    „Ich glaube, es wird nicht ganz einfach sein, Papa“, gebe ich zu bedenken.
    „Zweifelst du etwa daran, dass es uns gelingen wird, deine Mutter zum Leben zu erwecken?“, fragt Sombra. „Hast du kein Vertrauen zu uns?“
    „Nein, Sombra, das ist es nicht. Aber ich werde mich wohl nur schwer daran gewöhnen können, Norma anzusehen und zu wissen, dass Mamas Geist in ihr ist. Das kommt mir sehr seltsam vor. Wie wird sie aussehen? Wird sie Mamas oder

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