Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Elben 01

Das Reich der Elben 01

Titel: Das Reich der Elben 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
drohenden Unwetter verdunkelten sie den Himmel über den Rhagar, sodass selbst einige der schwerfälligen Riesenechsen, die die Kampfwagen und Katapulte zogen, unruhig wurden. Knurrend und zischend hoben die Monstren die Köpfe, und so mancher Rhagar- Krieger bereute es in diesem Augenblick, gegen die Lichtgötter in den Krieg gezogen zu sein. Langsam materialisierten die Steine, und den Angreifern dämmerte, dass in Kürze ein Hagel von Felsbrocken auf sie herniederregnen würde.
Doch dann blickten sie zu ihrem charismatischen Anführer, dem Eisenfürsten, und ihr Kampfesmut kehrte zurück. Comrrm stand in voller Rüstung auf seinem Kampfwagen und feuerte die Krieger an. In seiner Rechten schwang er eine monströse Streitaxt, mit der er das Heer zu dirigieren schien.
Die Katapulte der Rhagar schleuderten so gewaltige Brocken gegen die Aratanische Mauer, dass darin schon mehrere Löcher klafften. Der Eisenfürst befahl mit lauten Rufen dem Treiber der Riesenechse, die seinen Kampfwagen zog, vorzustürmen. Das drachenähnliche Ungetüm setzte sich daraufhin in Bewegung und zog den Kampfwagen des Eisenfürsten hinter sich her. An dessen Schießscharten standen zwei Dutzend Bogenschützen und schossen ihre Pfeile auf Elben und Zentauren ab. Der Tod hielt unter diesen reiche Ernte, während der Eisenfürst unerschrocken dastand und darauf vertraute, dass seine Rüstung ihn schützte. Mehrere Pfeile prallten an den Eisenplatten ab. Der Bolzen einer Einhandarmbrust verfehlte ihn knapp und tötete stattdessen einen seiner Wächter, der vom magischen Gift zerfressen wurde.
»Das Schicksal ist auf meiner Seite!«, rief Comrrm. »Ich, der Sohn des Sonnengotts, bin unverwundbar – aber nicht die bleichen Möchtegern-Götter!«
Zusammen mit dem Kampfwagen des Eisenfürsten strebten Tausende von Kavalleristen und ein ungezähltes Heer von Fußsoldaten auf die in der Mauer entstandenen Lücken zu.
Keandir zog sein Schwert und berührte mit der anderen Hand die Elbensteine an seiner Brust.
»Mögen sie uns Glück bringen!«, murmelte er. Herzog Branagorn zog ebenfalls sein Schwert.
Und dann strömten auch schon die ersten Kämpfer des Rhagar-Heers durch die Mauerlücken. Der Kampf Mann gegen Mann entbrannte. Schreie gellten. Schreie von Menschen, Elben, Zentauren, Pferden und Riesenechsen.
Keandir wurde sofort angegriffen. Ein Reiter stürmte auf ihn zu, schwang die Streitaxt über dem Kopf und holte zu einem schrecklichen Schlag aus. Keandir duckte sich unter dem Axthieb hinweg und hieb dem Angreifer mit seinem Schwert Schicksalsbezwinger den Kopf ab.
Weitere Angreifer drangen auf den König ein. Herzog
Branagorn focht dicht neben ihm.
Doch dann trafen Pfeile ihre beiden Pferde. Sowohl das Reittier König Keandirs als auch Branagorns Ross stürzten zu Boden. Keandir rollte sich ab und war bereits im nächsten Moment wieder auf den Beinen, als ein Rhagar-Krieger zu Fuß auf ihn losstürmte. Mit einer Reihe harter Schwertstreiche drängte Keandir seinen Gegner zurück, ehe er ihn schließlich unterhalb des Rippenbogens waagerecht in der Mitte zerteilte.
Jegliche Schlachtordnung ging verloren. Kaum ein Krieger der direkt am Kampfgeschehen beteiligten Einheiten saß bald noch auf dem Rücken seines Pferds. Waffen klirrten in unversöhnlichem Hass aufeinander. Elben- und Menschenblut
spritzte aus den Leibern und versickerte in der zertrampelten
Erde.
Die ersten Gesteinsbrocken, die Andir und seine Magier durch Reboldirs Zauber hatten entstehen lassen, stürzten auf die Rhagar-Truppen herab. Menschen wurden darunter zerquetscht, Kriegsgerät zertrümmert, Riesenechsen versuchten auszubrechen und zertrampelten dabei einige Rhagar. Panik entstand unter den Kriegern, und dann brach auch bei den zahllosen, über die aratanische Ebene nachrückenden Angreifern die Ordnung zusammen.
Dort, wo die Mauer durchlässig geworden war, entbrannte ein furchtbares Gemetzel. Thamandor konnte schon längst nicht mehr seine Einhandarmbrüste einsetzen. Es war einfach keine Zeit, sie nachzuladen. Er stand mitten im Kampfgetümmel und ließ das monströse Schwert kreisen, das er auf dem Rücken gegürtet zu tragen pflegte. Der »Leichte Tod«, wie er es nannte, schnellte durch die Luft, und die Klinge war nur noch als bläuliches Schimmern zu erkennen. Köpfe rollten, Arme und Beine wurden abgetrennt, und immer wieder grub sich der »Leichte Tod« in warme Gedärme. Von der Einheit der Armbrustschützen unter Thamandors Kommando waren die meisten durch

Weitere Kostenlose Bücher