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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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ein Lachen erinnerte. Er
schien sich köstlich zu amüsieren.
    Ben und Valentin tauchten neben Blackbird auf. »Brauchst du
Hilfe, mein Freund?«, fragte der rote Kater. So laut, dass der Vogel es hören musste.
    Der kreischte erneut auf. Das Ganze schien für ihn eine einzige
Lachnummer zu sein. »Rüstet ihr zum Krieg, ihr halbe Portionen?«
    Ben schlug empört mit der Pfote nach den Beinen des Vogels.
Dessen Schnabel kam bedrohlich näher und schnappte kräftig zu. Ben reagierte zu
spät und war um eine tiefe Fleischwunde im Nacken reicher.
    »Ich würde das lieber lassen«, krächzte der Vogel drohend. »Beim
nächsten Mal mache ich Ernst. Und dann bleibt deinen Freunden nicht mehr als
ein paar rote Fellbüschel.«
    Onisha und Fleur schrien gleichzeitig auf. Sie konnten sich
vorstellen, dass von Ben nicht viel übrig bliebe, wenn der rote Vogel seine
Drohung wahr machte.
    Doch dessen Aufmerksamkeit galt plötzlich Onisha und Fleur. »Wen
haben wir denn da? Etwa die Thronanwärterinnen?« Die Art, wie er die Frage
aussprach, klang so bösartig, dass die beiden Kätzinnen zusammenzuckten. Der
Vogel blickte in die Runde. Sein Blick blieb an Twinky hängen. »Noch eine
Schöne. Das gibt ja ein tolles Gerangel um die Anwartschaft.«
    »Das braucht nicht deine Sorge zu sein. Denn du kommst ja wohl
auf keinen Fall in Frage«, krächzte Blackbird und wurde für seinen Mut gleich
mit einem Schnabelhieb belohnt, dem er aber geschickt auswich.
    »Weg hier!«, blaffte Valentin und die Katzen machten postwendend
kehrt und liefen ein Stück weit weg.
    Blackbird folgte ihnen, nachdem er sich noch einmal umgedreht und
dem roten Vogel einen hasserfüllten Blick zugeworfen hatte. Onisha und Fleur
hörten, wie er sagte: »Dieses Mal kriege ich dich, du Ungeheuer!«
    Onisha fragte die Krähe erst gar nicht, was der letzte Satz zu
bedeuten hatte. Blackbird hätte ohnehin alles abgestritten. Was er nicht
erzählen wollte, gab er nicht preis. In dem Punkt konnte er sehr stur sein.
    Valentin gab den Katzen ein Zeichen und sie versammelten sich um
ihn. »Wir haben ein Problem«, sagte er ohne Umschweife. Alle nickten stumm.
Selbst Twinky verkniff sich ihre üblichen Kommentare.
    Ben kratzte sich im Nacken. Die Wunde hatte zwar aufgehört zu
bluten, schmerzte aber höllisch. »Mit dem ist nicht zu spaßen.«
    »Ich weiß«, sagte Blackbird. »Aber es gibt eine Möglichkeit, ihn
zu besiegen.«
    Sie starrten ihn alle an. »Das sagst du erst jetzt? Schieß los
und lass dir die Würmer nicht aus der Nase ziehen.«
    Blackbird klapperte mit dem Schnabel. »Das sowieso nicht. Viel
lieber esse ich sie.«
    »Sehr witzig.« Das war Twinkys Quäkstimme.
    Blackbird ignorierte sie. Das beherrschte er meisterhaft und
nichts ärgerte Twinky mehr, als nicht beachtet zu werden. Er wandte sich wieder
Valentin zu. »Deine Brüder könnten uns helfen.«
    Valentin nickte, als habe er nur auf Blackbirds Aufforderung
gewartet. Onisha hingegen glaubte nicht richtig gehört zu haben. Valentins
Brüder waren ihnen, seit sie das Kloster verlassen hatten, immer wie ein
stummer Schatten gefolgt. Drängten sich nie in den Vordergrund. Oftmals
vergaßen die Katzen, dass sie überhaupt da waren. Jetzt sollten sie urplötzlich
eine bedeutende Rolle spielen? Onisha hatte sich schon die ganze Zeit gefragt,
warum die Mönchskater ihnen überhaupt folgten. Bei Valentin lag das klar auf
der Hand. Ohne ihn wären sie manches Mal aufgeschmissen gewesen. Aber seine
Brüder waren bisher völlig unmotiviert hinter ihnen hergetrottet. Selbst von
Valentin hatten sie sich isoliert. Als sei das der ihnen zugeteilte Platz. Die
ihnen auferlegte Rolle.
    »Wie können meine Brüder dir helfen, mein Freund?«
    »Ganz einfach: Bildet einen Zirkel und bittet Re um Hilfe.«
    Valentin keuchte. »Man bittet den größten aller Götter nicht
einfach um Hilfe.«
    »Es ist unsere einzige Chance, den roten Vogel zu besiegen,
seinen Zauber zu bannen und in die Rote Pyramide zu gelangen. Und Re ist
Bastets Gemahl. Er wird uns sicher helfen.«
    »Ich frage mich schon geraume Zeit, ob es überhaupt eine gute
Idee ist, in die Pyramide einzudringen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, rief Ben aufgebracht. »Vielleicht
sind wir am Ziel unserer Suche und du willst vorher aufgeben?«
    »Du sagtest es schon richtig, VIELLEICHT sind wir am Ziel unserer
Reise. Aber auch nur vielleicht.«
    »Was soll das schon wieder heißen?«, schnarrte Twinky dazwischen.
    »Das soll heißen, dass es auch eine Falle sein

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