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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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uns.«
    »Aber mit mir hat er sein Streitgespräch geführt. Ich kann mich,
ohne sein Misstrauen zu erwecken, an ihn heranschleichen und den Wahnsinnigen
mimen, der sich weiter mit ihm zanken will. Dann kommen Valentin und seine
Brüder und dann hoffentlich ‚goodbye, Red Birdie‘! «
    »Ich halte nichts von dem Plan«, sagte nun auch Fleur und Onisha
nickte heftig. Rocky und Lucky enthielten sich geflissentlich jeden Kommentars.
Sie waren heilfroh, dass der Kelch an ihnen vorübergegangen war. Die Katzen
hatten beschlossen, sie in sicherer Reichweite der Pyramide zu lassen. Sie
wollten kein Risiko eingehen. Wollten ausschließen, dass Rockys
Ohnmachtsanfälle den Plan gefährdeten. Und Lucky ... Lucky war viel zu klein
und verängstigt, um ein ernst zu nehmender Gegner zu sein. Das sah bei Twinky
schon anders aus. Sie konnte ihren zierlichen Körper von einer Sekunde auf die
andere meterweit durch die Luft schnellen lassen. Wendig wie ein japanischer Kämpfer
sprang sie den Gegner an und krallte sich an ihm fest.
    Im Falle eines Kampfes war sie wirklich gut zu gebrauchen.
    Fleur sah Ben an. »Was sagst du dazu? Wir können Blackbird doch
unmöglich allein gehen lassen.«
    »Das werden wir auch nicht. Ich begleite ihn.« Ben sah die
grinsende Krähe an. »Und ehe du den Schnabel aufmachst, sage ich nur zwei
Worte: Keine Widerrede!«
    Blackbird hatte erst gar nicht widersprochen. Er wusste, es war
zwecklos. Wenn Ben einmal seinen Dickschädel durchsetzen wollte, dann war es
unmöglich, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
    So zogen Ben und Blackbird los.
    Dicht gefolgt von den Mönchen. Die Katzen schlichen hinterdrein.
Ben versteckte sich dicht neben dem Eingangsblock der Pyramide und Blackbird
hüpfte in den Grabbau hinein.
    Wo war nur der rote Vogel geblieben?
    »Hey, gefiederte Rothaut«, krächzte Blackbird lautstark. »Unser
Gespräch war noch nicht beendet. Komm hervor und zeig dich, wenn du Mut hast.«
    »Du bist ganz schön frech, Hosenscheißer. Hätte nicht gedacht,
dich wiederzusehen. Wo sind deine degenerierten Freunde? Haben sie sich in
irgendein Erdloch verkrochen?«, erklang es hoch über ihm und ein Schatten fiel
auf Blackbird.
    »Nimmst du den Mund immer so voll, VOGEL?«, fragte Blackbird
bewusst provokativ und der rote Vogel fiel prompt darauf herein.
    »Dir werde ich helfen«, schnarrte er und machte eine drohende
Flatterbewegung auf Blackbird zu. Setzte sich einige Meter von ihm auf den
Boden, somit ging der Plan teilweise auf. Der rote Vogel hatte den ersten
Schritt in Richtung Eingang gemacht. Und genau dorthin sollte Blackbird ihn locken.
    Gut so, dachte Ben, der sich dicht gegen den schützenden
Steinquader im Eingang gepresst hatte. Lock ihn noch einige Meter weiter. Dann
haben wir ihn.
    Die Mönche, die sich ebenfalls neben dem Eingang versteckt hatten
und sich dicht an das warme Gestein der Pyramide drängten, hatten ihre Kutten
ausgezogen, um sie über den Vogel zu werfen. Aber der tat ihnen nicht Gefallen,
sich nach draußen locken zu lassen. Er schien den Braten zu riechen.
    Los, Blackbird, dachte Ben, reiz ihn.
    Die Krähe wusste, was zu tun war. Sie hüpfte wie ein wild
gewordener Handfeger vor dem roten Vogel auf und ab und schrie: »Wolltest du
nicht ein kleines Kämpfchen? Was ist? Scheust du die Luft da draußen? Bist du einer
der Untoten, der bei Licht zu Staub zerfällt? Selbst wenn es Mondlicht ist.«
    Der rote Vogel betrachtete die Krähe, als schien er abzuwägen, ob
der kleine Artgenosse sehr viel Mut oder aber einfach nur einen gehörigen Knall
hatte. Dessen Verhalten machte ihn jedenfalls neugierig. Mit großen Schritten
stakste er vor die Pyramide und blickte nach links und rechts. Schien nichts
Verdächtiges zu sehen. Blackbird hüpfte dabei gefährlich nah zwischen seine
Beine. Wohl um ihn abzulenken.
    Ben saß schon auf dem Sprung. Jeder Muskel seines Körpers war
angespannt. Er wartete nur auf das mit Blackbird abgesprochene Zeichen. Doch so
weit kam es nicht. Der rote Vogel schien die Gefahr zu spüren und plusterte
sich plötzlich auf.
    »Ich verstehe«, rief er. »Du wolltest mich in eine Falle locken.
Doch du hast dich verrechnet. Du hast einen entscheidenden Fehler gemacht.«
    Blackbird überlegte fieberhaft, was sie verraten haben könnte.
Dann sah er Twinkys rotbuntes Fell hinter einer Palme hervorleuchten. Die Katze
hatte sich in der Aufregung eindeutig zu weit nach vorne gewagt und die adlergleichen
Augen des roten Vogels hatten sie natürlich sofort

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