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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gemeinsam unterwegs sein, sondern uns auf parallelen Pfaden in Richtung Süden bewegen, zumindest am Anfang. Wir werden um die Raraku herumgehen, während Kalam mitten hineinreiten wird. Sei froh, dass es nicht andersrum ist.«
    Er blickte Crokus nach, als der Junge wieder hineinging; Moby klammerte sich wie ein Kind an ihn. Beim Atem des Vermummten, ich freue mich ganz und gar nicht auf diese Reise.
     
    Hundert Schritt vor dem Karawanen-Tor befand sich ein Platz, auf dem sich die über Land reisenden Händler versammelten, bevor sie Ehrlitan verließen. Die meisten würden gen Süden ziehen und auf der erhöhten Küstenstraße dem Ufer der Bucht folgen. Auf dieser Route gab es zahlreiche Dörfer und Außenposten, und die von den Malazanern erbaute Pflasterstraße wurde regelmäßig patrouilliert, oder besser, wäre regelmäßig patrouilliert worden, wenn die Faust nicht die Garnisonen zurückgerufen hätte.
    Soweit Fiedler aus Gesprächen mit einer Reihe von Händlern und Karawanenwächtern erfahren konnte, hatten bisher nur wenige Banditen den Abzug der Soldaten genutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen; doch angesichts der großen Zahl von als Wachen angeheuerten Söldnern, die jede Karawane begleiteten, war ganz klar, dass die Händler kein Risiko eingehen wollten.
    Für die drei Malazaner wäre es sinnlos gewesen, sich auf ihrer Reise nach Süden als Kaufleute zu verkleiden; sie besaßen weder das Geld noch die Ausrüstung für eine solche Maskerade. Da das Reisen zwischen den Städten in dieser Zeit so gefährlich war, hatten sie beschlossen, als Pilger verkleidet zu reisen. Für die meisten Gläubigen war der Pfad der Sieben – eine Pilgerreise in jede der sieben Heiligen Städte – ein allgemein respektiertes Zeichen der Frömmigkeit. Pilgerreisen waren in der Tradition dieses Landes fest verankert, sie waren somit geschützt vor Bedrohungen durch Banditen oder kriegerische Auseinandersetzungen.
    Fiedler behielt seine Verkleidung als Gral bei. Er spielte die Rolle von Apsalars und Crokus' Wächter und Führer – zwei junge, frisch verheiratete Gläubige, die eine Reise unternahmen, welche ihre Gemeinschaft unter den Sieben Himmeln segnen würde. Alle drei waren beritten. Fiedler saß auf einem Gral-Wallach mit bösartigem Naturell, der die Hochstapelei des Sappeurs durchschaute und verachtete; Crokus und Apsalar ritten Pferde aus guter Zucht, die sie in einem der besseren Ställe am Rande von Ehrlitan gekauft hatten. Drei Ersatzpferde und vier Maultiere vervollständigten die kleine Gruppe.
    Kalam war im Morgengrauen aufgebrochen, nachdem er Fiedler und den anderen nur kurz Lebewohl gesagt hatte. Die harten Worte, die in der Nacht zuvor gefallen waren, konnten nicht so leicht vergessen werden und machten einen herzlicheren Abschied unmöglich. Der Sappeur verstand Kalams brennenden Wunsch, Laseen durch die Rebellion und das damit verbundene Blutvergießen zu schwächen; doch der Schaden, der auf diese Weise dem Imperium – und der Person, die nach Laseens Sturz den Thron besteigen würde – möglicherweise zugefügt werden würde, stellte nach Fiedlers Ansicht ein viel zu großes Risiko dar. Sie waren in der Nacht heftig aneinander geraten, und der Sappeur hatte sich nach dem Streit ziemlich elend gefühlt.
    Fiedler begriff zu spät, dass ein gewisses Pathos in dieser Trennung lag, es schien, als wäre die durch den jahrelangen gemeinsamen Dienst entstandene Freundschaft zwischen Kalam und ihm jetzt zerbrachen. Und zumindest im Augenblick hatte Fiedler nichts, was ihren Platz in seinem Innern hätte einnehmen können. Er blieb zurück und fühlte sich verloren, so einsam wie schon seit Jahren nicht mehr.
    Sie würden eine der letzten Karawanen sein, die die Stadt durch das Karawanen-Tor verließen. Als Fiedler die Geschirre der Maultiere ein letztes Mal überprüfte, erregte lautes, schnell näher kommendes Hufgetrappel seine Aufmerksamkeit.
    Eine Gruppe von sechs Roten Klingen kam herangaloppiert; sie zügelten ihre Reittiere, als sie den Platz erreichten. Fiedler warf einen kurzen Blick zur Seite, dorthin, wo Crokus und Apsalar neben ihren Pferden standen. Als er einen Blick des Jungen auffing, schüttelte er den Kopf und machte sich erneut daran, die Gurtgeschirre der Maultiere zu überprüfen.
    Die Soldaten suchten nach jemandem. Die Gruppe teilte sich, und jeder Reiter ritt auf eine der übrig gebliebenen Karawanen zu. Fiedler hörte, wie hinter ihm Hufe über die Pflastersteine trommelten, und

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