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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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kämpfe gegen mich!«, forderte er den Grafen heraus, indem er ihm sein Schwert entgegenstreckte. »Oder hast du etwa Angst vor mir?«
    Â»Angst? Vor einem Grünschnabel wie dir?«, rief Morfidio und brach in schallendes Gelächter aus. »An so einem wie dir werde ich mir doch nicht die Hände schmutzig machen. Tötet ihn!«
    Zwei Soldaten, bemüht um die Gunst ihrer beiden Anführer, traten mit gezückter Waffe vor. Doch schon im nächsten Augenblick mussten sie erfahren, dass sie einen schweren Fehler begangen hatten: Zwei sicher geführte Hiebe Arturos genügten, um den Grafen davon zu überzeugen, dass er ein würdiger Gegner war.
    Â»Sieh an, es scheint, du hast zu kämpfen gelernt!«, bemerkte Morfidio spöttisch. »Aber ich bin ein Edelmann und kann nicht gegen einen einfachen Mann aus dem Volke kämpfen!«
    Â»Er ist ein Ritter!«, rief Crispín. »Er ist Arturo Adragón, der Drachentöter!«
    Morfidio sah Arturo erstaunt an.
    Â»Du warst es, der den Drachen getötet hat?«
    Â»Ja, das hat er!«, bestätigte Alexia. »Er ist sehr mächtig!«
    Â»Lass uns eine Vereinbarung treffen«, schlug Arquimaes vor, als er sah, dass der Graf vom Pferd stieg. »Aber du lässt den Jungen zufrieden!«
    Â»Zu spät, Alchemist!«, entgegnete Morfidio. »Jetzt will ich wissen, wer der Stärkere von uns beiden ist.«
    Arturo und Morfidio stellten sich mit gezückten Schwertern einander gegenüber auf. Einige Herzschläge lang standen sie einfach nur da und sahen sich in die Augen. Dann hoben sie die scharfen Waffen.
    Â»Er wird ihn töten!«, flüsterte Alexia. »Arturo ist nicht vorbereitet auf ein Duell auf Leben und Tod, und dann noch gegen einen so erfahrenen Kämpfer wie Morfidio!«
    Â»Es ist zu spät, um ihn davon abzuhalten«, sagte Arquimaes. »Wenn Arturo stirbt, werden wir alle sterben.«
    Morfidio setzte zu einem präzisen Stoß an, dem Arturo gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Dann führte der Graf zwei Hiebe, den ersten von oben nach unten, den zweiten von rechts nach links, um den Jungen zu verwirren. Doch der war so flink, dass ihn Morfidios Klinge nicht einmal streifte. Jetzt ging Arturo zum Angriff über, womit er nicht nur den Grafen, sondern auch alle, die das Duell beobachteten, überraschte. Oswald grinste hämisch, als er sah, wie Morfidio in Bedrängnis geriet. Arturo hieb mehrere Male auf seinen Kontrahenten ein, bis er den Edelmann am Arm traf und ihm eine klaffende Wunde beibrachte.
    Wutentbrannt ging der Graf zum Gegenangriff über. Arturo sprang behände zur Seite. Er wollte Morfidio ermüden und wusste ganz genau: Je ungestümer der Graf zuschlug, desto schneller verausgabte er sich. Den Gegner träge zu machen war eine hervorragende Strategie, vorausgesetzt, man konnte ihn sich vom Leibe halten.
    Morfidio jedoch hatte nur eines im Sinn: seinen Gegner mit dem Schwert zu durchbohren! Für ihn war der entscheidende Augenblick des Kampfes gekommen. Mit aller Kraft und nach Blut dürstend, ging er auf Arturo los. Doch dieser war ganz und gar nicht gewillt, sich aufspießen zu lassen.
    Die Schwerter der beiden schlugen alles entzwei, was in ihre Reichweite kam: Taue, Stöcke, Fenster … Die Hiebe waren so wuchtig, dass nichts heil blieb. Arturo sah sich gezwungen, vor Morfidios wütenden Angriffen ins Hauptgebäude des Klosters zurückzuweichen, wobei einige Wandteppiche zerstört wurden.
    Arquimaes und die anderen wollten ihnen nach, um das Duell aus der Nähe zu verfolgen. In Anwesenheit von Zeugen würde der Graf nicht wagen, schmutzige Tricks anzuwenden, glaubten sie. Doch Oswald und seine Männer stellten sich ihnen in den Weg.
    Â»Hiergeblieben!«, schrie Demónicus’ Vertrauter. »Diesen Kampf müssen die beiden unter sich ausfechten!«
    Arturo wurde immer weiter zurückgedrängt. Die große Erfahrung und die körperliche Überlegenheit des Grafen machten sich bemerkbar. Nun ging es die Treppe zu den Klosterkellern hinunter. Arturo öffnete die Tür, hinter der ein schmaler Gang in die Katakomben der Abtei führte.
    Arquimaes schaffte es, der Überwachung durch Oswalds Soldaten zu entschlüpfen, und lief um das Hauptgebäude herum. Noch immer waren die Schmerzensschreie und das Stöhnen der Verletzten zu hören, die sich über den Hof schleppten und um Hilfe flehten. Der

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