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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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selbst befreit, damit er sie auf einer wichtigen Reise begleiten konnte - meist waren dies Reisen gewesen, die der Beeinflussung eines bestimmten Aspekts in Richards Leben galten, oder präziser, dem Versuch, Richards Geburt und sein späteres Leben zu gewährleisten. Aber Nathan war nicht nur der personifizierte Ärger, er war auch ein bemerkenswerter Prophet mit einem aufrichtigen Interesse, ihre Seite triumphieren zu sehen. Schließlich vermochte er anhand der Prophezeiungen zu erkennen, was andernfalls geschehen würde; wenn er eine Prophezeiung sah, dann in all ihrer erschreckenden Klarheit.
    Nathan trug stets einen Rada’Han - einen Halsring -, der es ihr oder jeder anderen Schwester ermöglichte, ihn zu kontrollieren, weshalb er als ihr Reisebegleiter keine unmittelbare Gefahr für die Welt darstellte. Er mußte tun, was immer sie befahl, und gehen, wohin sie ihn beorderte. Er war auf ihren gemeinsamen Reisen also nicht wirklich frei.
    Das hatte sich grundlegend geändert, denn er hatte den Rada’Han inzwischen abgelegt.
    Ann hörte die Schritte vor der äußeren Tür stehen bleiben. Gedämpfte Stimmen drangen zu ihr in die Zelle. Hätte sie ohne weiteres auf ihr Han zugreifen können, hätte sie ihr Gehör auf diese Stimmen einstellen und ihre Worte mühelos verstehen können. Sie seufzte. Nicht einmal dieses Talent nützte ihr hier drinnen etwas, an diesem Ort, der unter dem durch die Gestalt des Palasts gebildeten Bann stand. Es ergäbe wohl auch wenig Sinn, solch wohl durchdachte Pläne zur Unterbindung der Magie von Außenstehenden zu entwickeln und gleichzeitig zuzulassen, daß sie innerhalb dieser Wände geflüsterte Gespräche belauschten.
    Die äußere Tür protestierte kreischend, als sie aufgezogen wurde. Das war neu. Seit dem Tag ihrer Inhaftierung hatte niemand mehr die Außentür geöffnet.
    Ann eilte an die Tür ihrer winzigen Zelle, vor das kaum erkennbare Lichtquadrat, das die winzige Öffnung in der Eisentür markierte. Sie packte die Eisenstäbe mit beiden Händen und brachte ihr Gesicht ganz nah heran, um zu sehen, wer dort draußen stand, und was der Betreffende dort tat.
    Als sie einen Schlüssel im Schloß rasseln hörte, trat Ann von der Tür zurück. Mit einem hallenden Klirren wurde der Riegel zurückgeschoben, und knirschend öffnete sich die Tür. Kühle Luft strömte herein, viel frischer als der abgestandene Mief den einzuatmen sie gewohnt war. Ein gelblicher Lichtschein füllte schwankend die Zelle, als am Ende eines in rotes Leder gehüllten Armes eine Laterne in die Zelle gehalten wurde. Eine Mord-Sith.

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    Nyda maß sie mit kühlem Blick, während sie schweigend zur Seite trat, um einer weiteren Person, die ihr folgte, Platz zu machen. Als Erstes erschien ein langes, mit braunem Hosenstoff umhülltes Bein über der Schwelle, gefolgt von einem gebeugten Oberkörper, der sich nur mit Mühe durch die Öffnung zwängen konnte. Erst als sich der dazugehörige Mann zu seiner vollen Größe aufrichtete, erkannte Ann überrascht, um wen es sich handelte.
    »Ann!« Nathan breitete die Arme aus, als erwartete er, freudig umarmt zu werden. »Wie geht es dir? Nyda hat mir deine Nachricht überbracht. Du wirst doch hoffentlich gut behandelt?«
    Ann blieb standhaft und musterte das strahlende Gesicht mit offenkundigem Mißbehagen. »Ich lebe noch, was ich aber wohl kaum dir zu verdanken habe, Nathan.«
    Natürlich erinnerte sie sich nur zu gut an Nathans stattliche Körpermaße und an seine kräftigen Schultern, trotzdem erschien er ihr jetzt, da der Scheitel seiner dichten, langen grauen Haare beinahe die Meißelspuren an der steinernen Decke berührte, noch größer. Die winzige Zelle ließ seine Schultern, die sie nahezu vollständig füllten, noch breiter wirken. Er trug die hohen Stiefel über seiner Hose, dazu ein weißes Rüschenhemd unter einer offenen Weste. An seiner rechten Schulter war ein eleganter Überwurf aus grünem Samt befestigt. Das Schwert in der eleganten Scheide an seiner Hüfte schimmerte matt im Lichtschein der Laterne.
    Sein Gesicht, sein ebenmäßiges Gesicht, so ausdrucksvoll und einzigartig, gab ihrem Herzen neuen Auftrieb.
    Nathan bedachte sie mit einem strahlenden Lächeln, wie dies nur ein Rahl vermochte, ein Lächeln, in dem sich Freude, Begierde und Macht zu einer einzigartigen Mischung verbanden. Sah er nicht aus, als hätte er das dringende Bedürfnis, eine junge Frau in seine kräftigen Arme zu ziehen und sie gegen ihre Erlaubnis zu küssen?
    Er

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