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Das Reich in der Tiefe

Das Reich in der Tiefe

Titel: Das Reich in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Koch
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längere Zeiträume.
    Klaus und Rocco hätten in Hochstimmung sein können, wenn die Ungewißheit der Zukunft nicht ihre Schatten geworfen hätte. Die Regierung wollte ihnen wegen ihrer Eigenmächtigkeit bestimmt nicht wohl. Würde sie es wagen, etwas gegen die beiden Führer des Jagdzuges zu unternehmen?
     
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    Die Truppe marschierte geschlossen nach Atakor, allerorts mit einem Jubel ohnegleichen von der zusammengelaufenen Bevölkerung begrüßt. Vor den Toren der Hauptstadt wurde ein großes Zeltlager aufgeschlagen. Nun mußte sich auch die Regierung bequemen, die Kämpfer gegen die Echsen feierlich willkommen zu heißen, es kam aber nicht der Regent, der angeblich krank war, sondern sein Stellvertreter, Oberpriester Jupanti, der eine Menge Orden mitbrachte, die allen Teilnehmern der Echsenjagd verliehen wurden. In langer Rede sprach er die Anerkennung der Regierung aus. Rocco erhielt die Berechtigung, den Titel „Retter des Vaterlandes“ zu tragen.
    Dann fand im Königspalast von Atakor ein Festmahl statt, zu dem Rocco, Klaus und zehn Führer der Truppe geladen wurden. Klaus hoffte auf ein Wiedersehen mit Toxa, doch vergeblich. Er hegte den Argwohn, daß man sie absichtlich von ihm fernhielt.
    In lebhaftem Gespräch miteinander befanden sich Rocco und Klaus zu später Stunde auf dem Weg zu ihren Zelten. Da geschah etwas, was wie ein eisiger Wind die Nebel des Rausches aus Klaus’ Gehirn fegte. Er hatte plötzlich das Empfinden einer drohenden Gefahr, drehte sich um – und stürzte sich geistesgegenwärtig auf einen Fremden, der ihnen nachgeschlichen war. Der Attentäter warf mit großer Wucht ein Messer auf Rocco, Klaus’ Anprall konnte den Wurf ablenken, aber nicht mehr verhindern. Er riß den Angreifer zu Boden. Dieser rührte sich nicht mehr, als Klaus endlich losließ. Erichsen riß dem Attentäter die Kleider auf und sah auf dessen Brust einen eingebrannten Totenkopf, das Zeichen der unheimlichen Sekte der Grauen, mit denen Klaus schon einmal Bekanntschaft gemacht hatte.
    Klaus erhob sich voller Abscheu, sah, daß inzwischen herangekommene Helfer und ein Arzt sich um Rocco bemühten, der bewußtlos war. Nur eine kleine Wunde am Arm war festzustellen, aber das Messer mußte mit einem augenblicklich lähmenden Pflanzengift versehen gewesen sein.
    Zwei Tage später lag Rocco immer noch in seinem Zelt, ohne zur Besinnung gekommen zu sein. Zu dieser Zeit kam Jupanti, Stellvertreter des Regenten, ins Lager und sprach das tiefste Bedauern der ganzen Regierung über das abscheuliche Attentat gegen einen hochverdienten Mann aus. Alle Maßnahmen seien getroffen, um der Hintermänner habhaft zu werden, so hieß es.
    Klaus erkundigte sich nach Toxa und erhielt die Antwort, der Regent hätte sogleich Botschaft zur Badestadt in Mog geschickt, um die Prinzessin nach ihrer Meinung zu fragen. Falls – wie anzunehmen, die Antwort bejahend ausfallen würde, sollte die feierliche Vermählung in zehn Tagen, am Festtag der Erdmutter, in deren Heiligtum im Gebirge ostwärts Atakor stattfinden. Auch davon sei die Prinzessin bereits in Kenntnis gesetzt. Der Regent selbst würde Sorge tragen, daß alle Vorbereitungen zeitgerecht getroffen würden. Die Vermählten dürften sich nach Landessitte in den Tagen vor der Hochzeit nicht sehen, erst im Heiligtum der Erdmutter. Er, Klaus Erichsen, solle so bald wie möglich in den Palast von Atakor übersiedeln und möchte – so ließ der Regent ausrichten – sich der hohen Ehre bewußt sein, die ihm damit in Anerkennung seiner bedeutenden Verdienste widerführe.
    Klaus war überrascht, sein Herz schlug höher. Gewiß hatte er allen Anlaß, Sarasola zu mißtrauen. Es war zu vermuten, daß der Höchste Priester durch solche freundliche Geste etwaigen Argwohn wegen des Attentats gegen Rocco zerstreuen wollte. Doch warum sollte er, Klaus, nicht trotzdem diese Gunst des Schicksals annehmen? Die Abrechnung konnte man sich für später aufsparen. So beauftragte er den Stellvertreter, dem Regenten seinen Dank für diese Absicht auszusprechen.
    Jetzt rückte Jupanti aber erst mit seinem wichtigsten Anliegen heraus: Er überbrachte den Befehl des Regenten, die Truppe sofort aufzulösen! Nach Ablauf von drei Tagen müßten die Freiwilligen in ihre Heimat entlassen sein. Der Regent hätte für jeden Teilnehmer noch einen Monatssold bewilligt. Die Waffen seien der Polizei zu übergeben, die sie morgen abholen werde!
    Erichsen wanderte in dem kleinen

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