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Das Reigate-Rätsel

Das Reigate-Rätsel

Titel: Das Reigate-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ich weiß nicht, warum.
    Nun, dies eine möchte ich völlig klarstellen, bevor ich fortfahre. Mr. Holmes: Effie liebt mich.
    Etwas anderes dürfen Sie niemals annehmen. Sie liebt mich von ganzem Herzen und von ganzer Seele, und niemals hat sie mich mehr geliebt als jetzt. Das weiß ich. Das fühle ich. Ich möchte darüber auch nicht diskutieren. Ein Mann weiß es genau, wenn eine Frau ihn liebt. Aber es gibt jetzt ein Geheimnis zwischen uns, und das muß geklärt werden. «
    »Lassen Sie mich freundlicherweise Tatsachen hören, Mr. Munro«, sagte Sherlock Holmes mit einiger Ungeduld in der Stimme.
    »Ich werde Ihnen jetzt alles erzählen, was ich aus Effies Vergangenheit weiß. Als wir uns zum ersten Mal begegneten, war sie Witwe, obgleich sie noch ziemlich jung, nur fünfundzwanzig Jahre alt war. Damals hieß sie Mrs. Hebron. Sie war als sehr junges Mädchen nach Amerika gekommen und lebte in der Stadt Atlanta. Dort hatte sie diesen Hebron geheiratet, einen Rechtsanwalt mit gutgehender Praxis. Zusammen hatten sie ein Kind. Beide, der Mann und das Kind, starben am gelben Fieber, das damals in der Stadt heftig wütete. Ich habe den Totenschein gesehen. Von da ab war Amerika ihr zuwider. Sie kam nach England zurück, um hier bei einer unverheirateten Tante in Pinnet, Middlesex, zu wohnen. Ich darf erwähne n, daß ihr Mann ihr ein recht gutes Einkommen hinterlassen hat, ein Kapital von viereinhalbtausend Pfund, das von ihm so geschickt angelegt worden ist, daß sie gute Zinsen bekommt. Sie war erst ein halbes Jahr in Pinnet, als wir einander begegneten. Wir verliebten uns ineinander und heirateten ein paar Wochen später. Ich selber bin Hopfenhändler und verfüge über ein jährliches Einkommen von sieben- bis achthundert Pfund. Davon können wir ganz gut leben. Wir nahmen uns in einer guten Wohngegend in Norbury eine Villa für achtzig Pfund per Jahr. Wenn man bedenkt, daß diese kleine Ortschaft so relativ nahe bei der Stadt liegt, leben wir dort sehr ländlich. In der Nachbarschaft gibt es ein Gasthaus und zwei weitere Wohnhäuser, und auf der anderen Seite des Feldes befindet sich ein alleinstehendes Häuschen. Dieses Häuschen liegt unserem Haus direkt gegenüber, nur das Feld liegt dazwischen. Sonst befinden sich nur in der Nähe des Bahnhofs noch einige Häuser. In der Saison muß ich geschäftlich oft nach London fahren, aber im Sommer gibt es nicht soviel zu tun. Meine Frau und ich waren in unserem kleinen, ländlichen Heim so zufrieden, wie man es sich nur wünschen kann. Ich sage Ihnen, daß es niemals einen Schatten zwischen uns gab, bevor diese verfluchte Affäre begann.
    Noch eine Sache muß ich Ihnen erklären, bevor ich fortfahre. Als wir heirateten, hat mir meine Frau ihr Vermögen überschrieben. Es geschah zwar sehr gegen meinen Willen, denn ich sah Schwierigkeiten voraus, falls mit dem Geschäft etwas nicht richtig laufe n sollte. Aber sie wollte, daß es so gemacht würde, und so geschah es auch. Nun, etwa vor sechs Wochen kam sie zu mir.
    >Jack<, sagte sie, >als ich dir mein Geld überschrieben habe, da hast du mir versprochen, ich könne mich immer an dich wenden, wenn ich etwas brauchen sollte.<
    >Gewiß<, sagte ich, >es gehört doch dir.<
    >Gut<, sagte sie, >ich brauche hundert Pfund.<
    Ich war ein bißchen erschrocken, denn ich dachte, sie wolle nur ein neues Kleid oder etwas in der Art haben.
    >Wofür um Himmels willen brauchst du soviel Geld?< fragte ich.
    >Oh<, sagte sie auf ihre verspielte Art, >du sagtest, du seiest nur der Bankier für mich. Die Bank stellt keine Fragen, weißt du.<
    >Na ja, wenn du das wirklich meinst, dann sollst du das Geld natürlich haben<, sagte ich.
    >O ja sicher, ich meine es schon so.<
    >Und du willst mir nicht sagen, wofür du es brauchst?<
    >Eines Tages vielleicht, Jack, aber nicht im Augenblick.< Damit mußte ich mich zufrieden geben. Zum ersten Mal in unserer Ehe war etwas zwischen uns geraten. Ich gab ihr den Scheck und dachte nicht mehr an die Angelegenheit. Es mag vielleicht mit dem, was hinterher geschah, nichts zu tun haben, aber ich wollte es doch gleich erwähnen.
    Nun, ich sagte schon, daß sich unweit von unserem Haus ein Häuschen befindet. Zwar liegt zwischen den Häusern nur das Feld, um es aber zu erreichen, muß man die Straße entlang gehen und in einen kleinen Seitenweg einbiegen. Dahinter befindet sich ein Wäldchen mit schottischen Föhren.
    Dort gehe ich gerne spazieren, denn ich mag diese Bäume sehr gerne. Sie geben einem so ein gutes,

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