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Das Reisebureau Thompson und Comp.

Das Reisebureau Thompson und Comp.

Titel: Das Reisebureau Thompson und Comp. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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verstaa U niet, Mynheer. Ik vraag U, of gij mij den tolk van het schip wilt

    –…
wyzen
,« vollendete Blockhead mit Selbstbefriedigung die Frage des Holländers. Als der dieses Wort vernahm, klärte sich sein Gesicht freudig auf. Endlich? Blockhead fuhr jedoch (englisch) fort:
    »Das ist jedenfalls holländisch. Ich bin außerordentlich zufrieden, gleich etwas davon begriffen zu haben. Ja, das ist doch ein Vorteil, den man von einer großen Reise hat,« während seine Familie voll Bewunderung an seinen Lippen hing.
    Piperboom sah wieder niedergeschlagen aus: offenbar verstand ihn der hier ebensowenig wie die andern.
    Plötzlich aber fing er an zu murren, als er Thompsons ansichtig wurde, den kannte er ja. Er hatte ihn gesehen, als er die Dummheit begangen hatte, sein Billett zur Fahrt zu nehmen. Jetzt mußte er finden, was er suchte, oder der Kuckuck sollte…
    Thompson, der ihm noch hätte ebenso ausweichen können, wie er’s am Morgen getan hatte, erwartete den Feind stehenden Fußes. Eine Auseinandersetzung mußte ja doch einmal erfolgen, und dann besser jetzt als später.
    Piperboom trat mit ausgesuchter Höflichkeit vor ihn hin und begann mit seinem unvermeidlichen Satze: »
Mynheer, kunt U mij den tolk van het schip w yzen?
« Durch ein Zeichen deutete Thompson an, daß er ihn nicht verstände.
    Piperboom wiederholte halsstarrig seine Worte, nur noch etwas lauter. Kühl abweisend machte Thompson dieselbe Bewegung wie vorher.
    Piperboom entschloß sich noch zu einem dritten Versuche, diesmal aber mit so lauter Stimme, daß sich alle Passagiere nach ihm umwandten, sogar bis auf Flyship, der sich von der Kommandobrücke aus für den Vorfall zu interessieren schien.
    Nur Thompson regte sich nicht über die Sache auf. Ruhig und stolz bekannte er seine Unwissenheit mit der wiederholten gleichen Bewegung.
    Gegenüber dieser Kälte, dieser Nutzlosigkeit seiner Bemühungen, kam nun Piperboom aber außer Rand und Band. Seine Stimme steigerte sich zum Schreien. Mit ärgerlichen Gesten stieß er halb unartikulierte Laute hervor und warf als letztes Argument Thompson das berühmte, von ihm aus Wut zerknitterte Programm vor die Füße, das Programm, das ihm ein Bekannter wohl übersetzt haben mochte und auf dessen Inhalt vertrauend er sich zu der Reise entschlossen hatte.
    Unter den vorliegenden Umständen erwies sich Thompson wie immer der Sachlage gewachsen. Ohne eine Miene zu verziehen, hob er das zerknüllte Blatt auf, glättete es sorgfältig, faltete es zusammen und schob es dann ruhig in seine Rocktasche. Erst hiernach richtete er den Blick auf Piperbooms Gesicht, worauf jetzt der Ausdruck unverhüllten Zornes lag.
    Thompson erzitterte davor jedoch nicht.
    »Mein Herr, sagte er trocknen Tones, obgleich Sie einen ganz unverständlichen Jargon sprechen, habe ich doch begriffen, was Sie denken. Sie entrüsten sich über dieses Programm und glauben sich seinerhalb zu Vorwürfen berechtigt. War das aber Grund genug, sich in einen solchen Zustand zu versetzen? Pfui, mein Herr, das sind nicht die Manieren eines gebildeten Mannes!«
    Piperboom erwiderte kein Wort auf diese herausfordernde Rede; er horchte nur gespannt darauf und erschöpfte sich mit übermenschlicher Anstrengung, etwas davon zu verstehen. Sein zaghafter Blick bewies jedoch, daß er daran verzweifelte.
    Thompson triumphierte über die Niederlage seines Gegners, und, kühner geworden, trat er um zwei Schritte weiter vor, während Piperboom um ebensoviel zurückwich.
    »Was haben Sie denn auszusetzen an dem Programm, mein Herr? fuhr er in verschärftem Tone fort. Sind Sie mit Ihrer Kabine unzufrieden? Haben Sie sich über die Verpflegung zu beklagen? Hat Ihnen jemand zur Bedienung gefehlt? Sprechen Sie, so sprechen Sie sich doch aus! Nun… also nichts von alledem! Warum erzürnen Sie sich aber dann? Wirklich nur, weil Sie, gerade Sie, keinen Dolmetscher finden?«
    Thompson betonte die letzten Worte mit unverhüllter Mißachtung. Er war wirklich bewundernswert, wie er hier so heftige Worte hervorsprudelte, so fieberhaft gestikulierte und seinen offenbar gelähmten Gegner zurückdrängte. Bestürzt, mit weitaufgerissenen Augen und schlaff herabhängenden Armen hörte ihm der erschrockene Holländer zu.
    Die Passagiere, die einen Kreis um die kriegführenden Parteien gebildet hatten, beobachteten voller Spannung den lärmenden Auftritt: die meisten singen schon an, darüber zu lächeln.
    »Ist es etwa mein Fehler? polterte Thompson, den Himmel zum Zeugen

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