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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ging durch den Lift. Funken stoben.
    »Drück auf die Sechs!« Chico streckte die Hand nach dem Knopf aus. Rex hielt ihn zurück.
    »Es ist falsch. Eine Falle! Ich weiß es!«
    Die Lichter blinkten, gingen an und aus. Die Alarmsirene heulte, und das Horn machte Tuuuuuuuuut!
    »Drück endlich die Sechs, wie mein Bruder gesagt hat!«
    »Nein.« Rex drückte die Acht.
    Das Schütteln endete.
    Das Blinken hörte auf. Der Lift fuhr ganz normal nach unten.
    »Aber wie…? Ich hab wohl was übersehen.«
    »Crawford ist nicht das böse Tier«, erklärte Rex. »Seine Zahl ist nicht die 666. Allerdings lebt er direkt nebenan, das habt ihr mir gerade erzählt. Also 668. Das ist der Kode. Der direkte Nachbar des bösen Tiers. Schlau gedacht von mir, eh?«
    »Unglaublich schlau, ja. Nur, dass die Fernsehstation die Straße hinunter liegt. Womit die richtige Zahl 664 lauten müsste.«
    »Hmmm«, machte Rex Mundi.
     
    »Hier ist PROSAT71TL, und ich bin Dick Adamski. Ich komme live zu Ihnen. Hier bei mir sind Mojo und Debbie Nixon, die entnervten Eltern von Amerikas beliebtestem Zweiköpfigen. Der, falls Sie erst jetzt hinzuschalten, von Simon ›der Schwarze Schlächter‹ Butcher, Nekrophiler, Bestialist und Gesellschaftsphotograph, als Geisel gehalten wird. Mojo, wie fühlen Sie sich im Augenblick?«
    »Im Augenblick fühle ich mich eigentlich ganz gut, danke sehr, Dick, nicht zuletzt deswegen, weil PROSAT71TL, der Sender, der sich um seine Zuschauer kümmert, entschieden hinter Debbie und mir steht. Außerdem sind Presleys Tapferste an der Sache dran.«
    »Und haben Sie vielleicht eine Botschaft, die sie dem Schwarzen Schlächter persönlich übermitteln wollen?«
    »Aber selbstverständlich habe ich die, Dick. Wenn du das hier siehst, du Sohn eines Suppositoriums, dann lass dir eines gesagt sein! Geiseln zu nehmen und widerliche medizinische Experimente an ihnen durchzuführen kann ein Durst erzeugendes Geschäft sein. Wenn ich du wäre, würde ich Murdoch Brew trinken – das Bier, das den Durst löscht. Jedes Mal. Murdoch Brew – das ist es, was auch ich in diesem Augenblick trinke. Prost, Dick.«
    »Prost, Mojo.«
    »Der Junge ist ein Naturtalent.« Der Intendant von PROSAT71TL lehnte sich in seinem Sessel zurück und grinste über das ganze Gesicht.
    »… Klauseln 689–692, 707–717…«, fuhr Mojos Agent unbeirrt fort.
     
    »Gottverdammt! Oweh und aua…!« Der Anti-Rex rutschte auf einer weiteren Bananenschale aus. Er zog ein Funkgerät aus der Tasche. Drückte auf Knöpfe. Brüllte in das Mikrophon. »Dee, Kelley! Wo seid ihr?«
    Johnny Dee warf sein quäkendes Funkgerät aus dem glaslosen Taxifenster. »Er kann wohl einfach nicht aufhören, wie?«
    »Es kam wie ein Blitz über mich«, blubberte Bill ungerührt weiter. »Wie aus heiterem Himmel, wenn du verstehst. Mit dem Taxifahren, weißt du? Ich könnte so eine Art einsamer Rächer mit meinem eigenen Taxi sein. Du weißt, was ich meine. Die Kriminalität nimmt überhand, die Gesellschaft ist in Gefahr, Panik auf den Straßen. Der Polizeichef hat einen ›Harten‹ nach dem anderen. Alles droht auseinander zu reißen. Es gibt nur eins, das noch hilft: Nimm das Billphon zur Hand und wähle 0190-HOELLENTAXI!«
    »Klingt nicht gut, Bill.«
    »Du könntest bei mir mitmachen, Johnny. Erinnerst du dich noch an Randall und Hopkirk verstorben [31] ? Ich könnte der Verstorbene sein. Selbst jetzt sehe ich noch besser aus als der Tote.«
    Das Höllentaxi ratterte kreischend und quietschend durch die spätnachmittäglichen Straßen von Presley City.
    »Wenn irgendwas riecht, und wenn es nicht gut riecht, wenn rufst du da? Ruf… 0190-HOELLENTAXI!«
    »Vorne an der Ampel geradeaus«, sagte Johnny.
     
    Balberith schob sich den letzten Fuß des tollkühnen Burschen mit der Nase für die ganz große Chance in den Mund und schluckte. Dann streckte er den Kopf durch das Loch im Dach und blickte ein wenig in die Runde. Er erblickte jede Menge Kameras. Aber nicht eine davon zeigte auf ihn. Alle waren auf das Butcher-Building gerichtet.
    »Da also spielt der Film.« Balberith tupfte seine schwarzen Lippen mit einer Serviette ab. »Dann wollen wir mal los.«
     
    08:50
     
    »Debbie.« Dick Adamski hielt ihr das Mikro hin. »Wären Sie so freundlich, uns ein oder zwei Worte zu sagen?«
    »Würde ich liebend gerne, Dick.« Debbie reckte ein Paar Brüste hervor, das wirklich schon vorher geziemende Erwähnung verdient gehabt hätte. »Ich würde einfach gerne sagen…«
    Das Bild

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