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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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das frühe Rom. Mit Einsetzen der Völkerwanderung seit etwa 375 wurde sie lebenswichtig für das Reich, das nur noch so seine Streitkräfte hinreichend zu ergänzen und die Grenzen zu verteidigen vermochte. Bedeutendstes dieser Abkommen war das mit den Westgoten im Jahr 382 durch Kaiser Theodosius I. Es zeigte aber auch den Pferdefuß des Verfahrens, bei dem die Bundesgenossen ins Reichsgebiet aufgenommen, aber nicht integriert wurden, sondern ihr Gemeinwesen nach eigenen Gesetzen gestalteten und zum Fremdkörper wurden. Sie traten im Kriegsfall unter eigenen Anführern ins römische Heer ein und verstärkten dadurch dessen ohnehin schon hohen „Barbarisierungs“-Grad. Kam es zu Soldverzögerungen oder zu Konflikten mit römischen Kommandeuren, konnten sich diese der Foederaten-Verbände nicht mehr sicher sein
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Geiserich in Hannibals Heimat
    Schon im ersten Amtsjahr setzte er mit all seinen Scharen nach Africa über und machte sich auf den Vormarsch nach Osten. Galla Placidias Heermeister Bonifatius bemühte sich vergeblich, ihn zum Stehen zu bringen, wurde geschlagen und musste sich 432 mit seinem Restheer nach Italien zurückziehen. Geiserich hingegen genoss wachsende Unterstützung durch Berber und Oppositionelle in der Provinz, nutzte kirchliche Konflikte aus und konnte schließlich einen eigenen Staat aufbauen, den Kaiser Valentinian III. 435 anzuerkennen gezwungen war; der formale Bündnisvertrag konnte das nur notdürftig bemänteln. 439 eroberte Geiserich Karthago und machte es zu seiner Residenz. Seine Flotte beherrschte das westliche Mittelmeer.

Ob Punier, Römer oder Vandalen – sie alle wussten die strategisch günstige Lage Karthagos am Kreuzungspunkt antiker See- und Handelswege für sich zu nutzen. Das archäologische Grabungsgelände mit den Siedlungsresten der verschiedenen Jahrhunderte wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen
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    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Erpressen und erbeuten
Der Vorstoß der Hunnen nach Westen (405-453)
    Wie schon bei den Westgoten gesehen, war die Völkerwelle, die an und schließlich über die Grenzen des Imperiums rollte, von Vorstößen der Hunnen nach Westen ausgelöst worden. Dieses Reitervolk aus den asiatischen Steppen umfasste verschiedene Stämme und war den Goten, auf die es zuerst stieß, militärisch überlegen, obwohl es zunächst nicht unter einheitlicher Führung stand. Nach Eroberung und Zerstörung des Ostgotenreichs des Ermanarich († 375) am Schwarzen Meer und Verdrängung der rechts des Dnjestr siedelnden Westgoten hielten die Hunnen nur vorübergehend inne. Sie unternahmen immer wieder Beutezüge in die römischen Orientprovinzen und ins Reich der Sassaniden, stießen 405 nach Pannonien (Ungarn) sowie an die untere Donau vor und arrondierten ihr Machtgebiet mit Zentrum westlich der Karpaten.
Burgunderreich vernichtet
    Es folgte wohl eine Phase der Konsolidierung, ehe die Hunnen unter ihrem Führer Rua (herrschte 425-434) wieder aktiv wurden, und zwar gegen Ostrom. Mit dem Westen nämlich war es zu einem Arrangement gekommen: Der weströmischen Regentin Galla Placidia (für den Sohn Valentinian III.) war ihr Heermeister Flavius Aetius (* um 390, sprich: A-etius) zu mächtig geworden; sie beschloss, ihn durch den in Africa gegen die Vandalen glücklosen Bonifatius abzulösen. Obwohl dieser den Rivalen und seine hunnischen Hilfstruppen 432 schlagen konnte, brachte das nichts mehr, weil Bonifatius noch im gleichen Jahr starb. Aetius aber sicherte sich bei Skua den Beistand der Hunnen, konnte sich so in Ravenna als starker Mann des Westreiches durchsetzen und mit hunnischer Hilfe 436 das Burgunderreich um Worms vernichten (im Nibelungenlied besungen). Wegen der guten Verbindungen des Aetius blieb der Westen zunächst verschont, während die Hunnen in Thrakien einfielen und hohe Summen von Constantinopel erpressten. Unter Ruas Neffen und Nachfolger Attila blieb es zunächst bei der Politik der Attacken gegen den Ostkaiser Theodosius II. († 450). Die enorme Beute setzte Attila zur Sicherung seiner Herrschaft über die von ihm abhängigen germanischen Völker (z.B. Gepiden, Ostgoten) und zu Rüstungszwecken ein. Anderthalb Jahrzehnte nach seiner Machtübernahme schien ihm endlich die Gelegenheit gekommen, wieder dem ursprünglichen Westdrang zu folgen. Einer der Gründe war wohl, dass er die Ostkarte für ausgereizt hielt, zumal der neue Kaiser Markian (regierte 450-457) weitere Zahlungen verweigerte. 451 zog Attila mit seinen

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