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Das rote Band

Das rote Band

Titel: Das rote Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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nur, mein Täubchen, so ist es mir lieber, als wenn du steif wie ein Brett unter mir liegst.“
    „Lasst sie los!“, befahl Jake und machte einen Schritt auf den Anführer zu.
    Zacharias zog sein Messer und hielt es Eloïse an die Kehle. Jake blieb augenblicklich stehen. „Hört gut zu, Earl“, zischte der Anführer der Söldner, „denn ich wiederhole es nicht: Ich nehme das Mädchen und alle erstgeborenen Söhne mit. Ihr habt bis Sonnenuntergang Zeit, mir ein Lösegeld von tausend Goldstücken zu bringen. Ein Mann wartet auf Euch an der Kreuzung nach Kerlington. Wenn nicht, werde ich mich an die einzelnen Familien wenden und Euer Ansehen ist dahin, Mylord!“ Er ließ sein Messer sinken und steckte es in seinen Waffengürtel zurück. „Und was unseren gemeinsamen Freund Samuel betrifft, den nehme ich sicherheitshalber natürlich auch mit.“ Zacharias lachte. „Falls Ihr Euren alten Fechtmeister seht, Earl, sagt ihm, er darf sich uns jederzeit anschließen. Ich weiß fähige Männer zu schätzen, im Gegensatz zu Euch, wie es scheint!“ Er holte aus, und seine Faust traf Jake an der Schläfe.
     
    Jake kam mit einem Dröhnen im Kopf zu sich. Die verbliebenen sieben Studenten hatten seine Fesseln gelöst und knieten um ihn herum.
    „Sie haben alle Studenten mit Erbring mitgenommen“, sagte Will, „und sind durch die hinteren Flügeltüren abgehauen.“
    „Wir müssen sofort handeln.“ Jake richtete sich auf und rieb sein Gesicht. „Will, würdet Ihr Sir Perrin holen und in die Bibliothek bringen?“
    Statt einer Antwort sprang der junge Mann auf und rannte los.
    „Und die anderen“, erklärte Jake im Aufstehen, „gehen in die große Halle. Ich selbst mache mich auf die Suche nach Lord Lionsbridge.“ Zusammen mit den jungen Männern verließ er die Waffenhalle und eilte auf die Burg zu. Und, wie immer in gefährlichen Situationen, klärten sich seine Gedanken. Adcoque hatte die Söldner geschickt, das stand fest. Doch wie waren sie ungesehen an den Soldaten am Tor vorbeigekommen? Seit dem ersten Überfall hatte er die Wachen an allen Toren verstärken lassen, und die Mauern um Greystone waren zu hoch zum Überklettern.
    Wütend betrat Jake den Treppenturm und nahm immer gleich zwei Stufen auf einmal. Er hatte Galad nicht glauben wollen, doch jetzt war es offensichtlich: Es gab einen Verräter in der Burg! Doch diesen ausfindig zu machen, war nicht das drängendste Problem. Er musste jetzt jemand ganz anderen finden, und zumindest hierbei wusste Jake, wie er vorzugehen hatte.
    Jake bog in den Gang zu ihren privaten Räumen ein und riss die Tür von Galads Studierzimmer auf. Sein Freund saß an seinem Schreibtisch und sah ihn überrascht an. „Wir wurden gerade von Söldnern überfallen, die die Erstgeborenen unter den Studenten und Eloïse entführt haben“, erklärte Jake hastig und schritt auf ihn zu. Galad öffnete den Mund, doch Jake ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Ich will sofort Ian hierhaben!“ Er stützte seine Hände auf die Tischplatte und blickte Galad ungeduldig an. „Ich weiß, dass du weißt, wo er steckt. Bring ihn zurück!“
    „Nein, das musst du selbst machen“, antwortete Galad und legte seine Schreibfeder beiseite.
    „Verdammt, Galad, wir haben keine Zeit für Diskussionen!“, rief Jake. „Hast du mir nicht zugehört? Außerdem wird Ian eher zurückkommen, wenn du hingehst. Schließlich bist du sein Freund.“
    „Und genau aus diesem Grund gehe ich nicht.“ Galad verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du ihn zurückhaben willst, musst du ihn auch holen.“
    Jake atmete tief durch, um zu verhindern, dass er seinen Freund anschrie. „Ian wird nicht mitkommen, wenn ich ihn darum bitte“, erwiderte er schließlich mühsam beherrscht.
    „Das wäre sein gutes Recht, nachdem du ihn in der letzten Zeit mit Lob und Anerkennung nur so überschüttet hast“, antwortete Galad ironisch, wurde aber sofort wieder ernst. „Ian wird mitkommen. Nicht, um dir zu helfen, sondern wegen der Studenten, vor allem, wenn er erfährt, dass sie Eloïse haben. Und meine Sorge um die Studenten ist auch der einzige Grund, warum ich dir sage, wo er ist.“
    Kaum hatte Galad ihm Ians Aufenthaltsort genannt, lief Jake zur Tür, doch sein Freund rief ihn zurück.
    „Eine Frage, Jake: Warum willst du Ian holen?“
    „Für solche Ratespiele habe ich jetzt keine Nerven“, erwiderte dieser, öffnete die Tür und stürmte aus dem Studierzimmer.
     
    Einige Zeit später erreichte Jake die

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