Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
Vom Netzwerk:
das Flugzeug würde abstürzen und in Flammen aufgehen, und man würde später die verkohlte Leiche für die des Diebes halten.«
    Bony brach ab, als das Mädchen mit dem Kaffee hereinkam. Elizabeth reichte Zigaretten herum.
    »Bitte, fahren Sie fort«, drängte sie, als das Mädchen wieder gegangen war.
    »Soweit ich informiert bin, wurde die junge Frau nachmittags um zwanzig nach zwei in der verlassenen Maschine gefunden«, sprach Bony weiter. »Dank eines unglaublich glücklichen Zufalls landete die Maschine völlig unversehrt im Emu Lake. Captain Loveacre hat erklärt, daß die Maschine leicht zu fliegen war und möglicherweise auch einige Zeit führerlos in der Luft bleiben konnte. Der Pilot muß vor dem Absprung die Zündung abgestellt haben, oder aber das Benzin ging aus, unmittelbar nachdem er abgesprungen war.
    Um halb drei Uhr etwa verlassen Sie beide, Mr. und Miss Nettlefold, die Maschine mit der jungen Frau. Um fünf vor sechs kommen Sie hier an. Sie haben unterwegs niemanden gesprochen und niemanden angerufen. Um sechs Uhr telefonieren Sie, Mr. Nettlefold, mit Sergeant Cox. Um vier Uhr des folgenden Morgens wird ein Anschlag auf das Leben der jungen Frau verübt.
    Coolibah ist keine Stadt, die man innerhalb einer Stunde oder so durchqueren kann, und dennoch wird nach dem mißglückten Versuch, die Maschine zum Absturz zu bringen und die junge Frau so zu töten, sofort gehandelt. Über das Telefonsystem werde ich mich später mit Ihnen unterhalten, Mr. Nettlefold. Es kann sein, daß es da eine undichte Stelle gibt. Es kann aber auch sein, daß Sie beobachtet wurden, als Sie die junge Frau aus der Maschine befreit haben – und genau das ist der Grund, warum ich es so eilig habe, mir die Gegend anzusehen, ehe ein Gewitter oder ein Sturm wertvolle Spuren verwischt. Sie, Miss Nettlefold, sagten Sergeant Cox, daß Sie in der Nacht, als der Kognak vergiftet wurde, kein Auto gehört haben, auch aus der Ferne nicht; es ist also anzunehmen, daß der Eindringling zu Fuß kam und zu Fuß wieder ging – es sei denn, er befand sich bereits in Coolibah.«
    Bony beugte sich über den Tisch.
    »Wir werden schon viel geschafft haben, wenn es uns gelungen ist, die junge Frau zu identifizieren«, sagte er. »Ihre Beschreibung ist an alle Polizeidienststellen in Australien gegeben worden. Ihre Initialen lauten M. M., und sie arbeitet als Stenotypistin in einem Büro oder macht Schreibarbeiten zu Hause.«
    »Woher wissen Sie das?« fragten sie alle wie aus einem Mund.
    »Das sehe ich daran, daß die Kuppen beider Zeigefinger und die äußeren Daumenränder von den Tasten einer Schreibmaschine deutlich abgeflacht sind.«
     
     
     
    9
    Die Suche nach dem Stachelrochen
     
    Als sich die kleine Gesellschaft nach dem Essen erhob, ging Nettlefold hinaus, um vor der langen Fahrt zum Faraway Bore nach seinem Wagen zu sehen; Knowles und Elizabeth traten durch die Verandatür ins Freie und begaben sich zum Krankenzimmer.
    Bony war guter Stimmung. Geschickt drängte er Ted Sharp in eine Ecke des Eßzimmers, wo vor einem niedrigen Tisch zwei bequeme Sessel standen.
    »Ich hörte, daß Sie seit elf Jahren auf Coolibah sind, Mr. Sharp«, begann Bony, nachdem sie sich gesetzt hatten. »Sicher kennen Sie aufgrund Ihrer Stellung die Leute hier besser als Mr. Nettlefold. Sie sind ihnen näher als er, auch wenn manche von ihnen länger hier sind als Sie. Ist unter ihnen einer, dem Sie es zutrauen würden, daß er sich in das Krankenzimmer geschlichen und den Kognak vergiftet hat?«
    Ted Sharp hielt den Blick auf seine Schuhspitzen gesenkt und antwortete nicht gleich. Seine körperliche Haltung wirkte locker, und doch spürte Bony bei ihm eine innere Spannung, die durch seine Frage hervorgerufen worden war.
    »Die Frage hat Sergeant Cox mir auch schon gestellt«, antwortete er schließlich, ohne aufzublicken. »Ich wüßte keinen hier, der so etwas täte. Die Männer sind alle feine Kerle. Sie schlagen manchmal über die Stränge, aber sie sind in Ordnung. Es ist natürlich immer schwer zu sagen, wozu ein Mensch sich verleiten läßt, wenn der Preis hoch genug ist.«
    »Sie meinen, wenn Geld geboten wird?«
    Ted nickte.
    »Nun, gibt es hier Ihrer Meinung nach einen Mann, der versuchen würde, eine hilflose junge Frau zu ermorden, wenn man ihm tausend Pfund böte?«
    »Nein. Nein, das glaube ich nicht.«
    »Hm. Man hat mir gesagt, daß Sie in der Nacht, als das Flugzeug in Brand gesteckt wurde, mit Ned Hamlin und den beiden Schwarzen, Bill

Weitere Kostenlose Bücher