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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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tun. Ich weiß nicht, wie ich das e r klären soll.“
    „Was erklären? Dass unsere toughe ich-gehe-keine-Bindung-ein Privatdetektivin schwach geworden ist? Komm, wir kennen uns lange genug. Mir war zumindest klar, dass ein no r maler Mann keine Chance bei dir hat.“
    „Aber es ist ziemlich ungewöhnlich, um es nicht schwierig zu nennen“, sagte Leyla und wu n derte sich über ihre Bedenken. Sie gab normalerweise nicht viel um die Meinung der Leute. Alle r dings war ihr Evelyn nicht egal.
    „Ach, Leyla, dein ganzes Leben ist ungewöhnlich und schwierig bist du selbst. Du warst eine der ersten Polizistinnen in Deutsc h land. Es gibt erst seit fünfundzwanzig Jahren Fra u en bei der Polizei. Als du in der Ausbildung warst, war die Frauenquote immer noch zie m lich gering. Das war auch nicht einfach, oder? Du bist eine Kämpferin im wahrsten Sinne des Wortes und ständig im Einsatz gegen das Böse. Und jetzt trägst du dazu bei, dass irgendwann die Beziehungen zwischen Mensch und Vampir gesel l schaftsfähig werden.“ Evelyn lachte.
    „Klar doch. Die mit dem Vampir tanzt.“
    Bis die Gesellschaft derartige Verbindungen guthieß, würde noch eine Menge Zeit ve r rinnen.
    „Der Kerl ist immerhin aus dem Mittelalter. Stell dir vor, was er a l les zu erzählen hat.“
    „Na ja, es war die Epoche der Renaissance“, korrigierte Leyla l ä chelnd und fühlte, wie sich ein Knoten in ihrer Brust löste.
    „Egal, auf jeden Fall wird es dir mit ihm nicht langweilig werden.“ Evelyn warf ihr einen b e deutungsvollen Blick zu.
    „Das du so was sagst! Ich meine, schließlich hatte ein Vampir dich in seiner Gewalt.“
    „Ja, und ein weiterer hat zu meiner Rettung beigetragen. Jetzt hör auf, dir den Kopf da r über zu zerbrechen. Rudger von Hallen ist anders. Wer das nicht sieht, der hat Scheuklappen vor den Augen. A u ßerdem sieht er verdammt gut aus und er liebt dich.“
    „Glaubst du das? Ich bin mir nicht sicher, ob Vampire lieben kö n nen.“
    Doch im Grunde kannte Leyla die Antwort schon. Rudger liebte sie und sie liebte ihn. Ein zaghaftes Flattern erwachte in ihrem Magen und zog sich als warme Woge durch ihr Innerstes. Evelyns Meinung bedeutete ihr sehr viel. Es bestätigte sie darin, dass das U n mögliche möglich war.
    „Ich mir auch nicht. Ich denke, du findest das heraus. Ich weiß, wie er dich an dem Abend im Aurodom angesehen hat, das g e nügt mir.“
    „Du erinnerst dich an den Abend im Roten Palais?“
    „Ich erinnere mich an alles. Na ja, fast alles. Ich weiß nicht mehr, wie ich auf das Dach g e kommen bin. Was vorher geschah, weiß ich noch.“ Sie stockte einen Moment. Dann senkte sie ihren Blick und zwirbelte den Zipfel ihrer Bettdecke zusammen. „Weißt du, dieser Vincent war bösartig und machtgierig, doch wenn er mich ansah oder berührte, ging es mir durch und durch. Es fühlt sich an, als hätte ich das alles geträumt und gleichzeitig sind meine Empfindungen grei f bar. Das kann ich nicht erklären, Leyla.“
    „Das brauchst du nicht, ich verstehe dich.“
    Evelyn hatte eine unerklärliche Anziehungskraft zu Vincent verspürt, und zwar bevor er ihre Gedanken vernebelt hatte. Ihre E r inn e rungen kehrten zeitgleich mit Vincents Tod zurück, wenn auch verschwommen. Leyla sah ihre Freundin an, erstaunt über ihre verständnisvolle Art mit seltsamen Begebenheiten umzugehen. Obwohl sie in Lebensgefahr geschwebt hatte, hegte sie keinen Groll, sondern war dankbar, es überstanden zu haben. Leyla kannte Fälle, in denen Entführungsopfer auf unerklärliche Weise Sy m pathie für ihre Entführer empfunden hatten. Man konnte Evelyns Erfahrung damit vergle i chen. Leyla musste an ihre Großmutter denken, die sicher nicht e r freut sein würde, wenn sie erfuhr, dass ihre Enkelin mit einem Vampir ausging. Auch noch mit diesem Vampir. Evelyn fasste sich geda n kenverloren an den Hals und strich mit den Fingerspitzen über die Würgemale.
    „Hat … er das getan?“ Sie blickte Leyla aus großen A u gen an.
    Leyla nickte und ergriff ihre Hand. Sie sahen sich schweigend an. Noch fanden sie keine Worte, mit denen sie ihre widersprüchl i chen Empfindungen erklären konnten.
    „Sag mal, wirst du jetzt zu einem Vampir oder so was?“, fragte Ev e lyn in die Stille hinein.
    Die Frage war nicht so naiv, wie sie klang. Sie gab ihr vielmehr eine dunkle Vorstellung von dem, was in Zukunft über Leyla Barth b e hauptet werden würde.
    „Nein, Evelyn, ich bleibe, was ich bin.“
    „Na, dann ist doch alles

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