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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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einer Beziehung gesehnt hatte. Sie nun glüc k lich verheiratet zu sehen, ließ Leyla das Herz aufgehen.
    „Wow, ich dachte solche Hochzeiten gäbe es nur in der Fernsehwe r bung.“ Sie ließ sich neben Evelyn nieder und reichte ihr das Glas.
    „Ja, wir haben Glück mit dem Wetter, wenn man bedenkt, wie unb e stimmt es bei uns ist.“
    „Das Wetter? Du machst Witze. Es ist eine perfekte Märchenhochzeit. Nicht mal die I n sekten wagen sich ans Buffet. Habt ihr das Grundstück mit einem Bann belegt?“ Leyla vollzog eine Geste mit der Hand und Evelyns Blick folgte ihr über den weitläuf i gen Garten zum Haus. Auf der Terrasse hatte man eine exklusive Speisepräsentation arrangiert, die keinen Wunsch offen ließ. In der Mitte thronte eine dreistöckige Buttercremetorte in Bonbonfarben, als sei sie der Kulisse eines Broadway Musicals entspru n gen.
    „Wir haben einen ausgesprochen fähigen Cateringservice eng a giert.“ Evelyn neigte den Kopf und wirkte leicht beschämt.
    „Allerdings kann ich verstehen, dass du hier im Schatten sitzt. Das ist bedeutend ang e nehmer, als in der Sonne zu stehen.“ Leyla fuhr sich mit der Hand über den schweißnassen Nacken. Ev e lyns Haut war hell wie ihr Kleid. Am Dekolleté und den Armen hatten sich Sommerspro s sen gebildet, die mit ihrem roten Haar harmonierten.
    Sie stieß einen leisen Seufzer aus und nickte. „Trotz Lichtschutzfaktor dreißig fühlt sich meine Haut an, als würde sie von ta u send Nadeln malträtiert. Wenn ich nicht aufpasse, bin ich gleich rot wie ein Hummer. Nicht besonders ansehnlich für den schön s ten Tag im Leben, vor allem wenn man vierzig Jahre darauf warten mus s te.“
    „Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich spät zu heiraten. Haupts a che er ist der Richtige.“
    „Du hast gut reden, in deinem Alter …“
    „Ich bin nur vier Jahre jünger als du, Evelyn. Du siehst absolut za u berhaft aus.“
    Evelyn strich über den glänzenden Stoff ihres cremefarbenen Hochzeitskleides. „Soll ich dir den Brautstrauß zuwerfen, dann kann ich das Kleid an dich weitergeben?“ Sie zwinkerte sche l misch.
    „Klar, tolle Idee. Und vor welchen Pfarrer sollte ich deiner Meinung nach mit meinem untoten Bräutigam treten? Nicht mal ste u erliche Vorteile hätten wir, es sei denn, es sitzen neuerdings Vampire im Finan z amt.“
    Evelyn war die Einzige, mit der sie derartige Scherze über das ernste Thema machen konnte. Trotzdem empfand sie den Rahmen einer Hochzeit als unangemessen, um über ihre unkonvent i onelle Beziehung zu Rudger von Hallen zu sprechen. Nicht, weil Leyla ein besonders konservat i ver Mensch war, bei Weitem nicht. Es gehörte einfach nicht hierher. Wie ein Grenzgänger bewegte sie sich sowohl in der Welt des Tages als in der, der Nachtwesen. Dass ihr ohnehin außergewöhnliches Leben als Privatdetektivin für par a normale Fälle in einer ebensolchen Beziehung münden würde, war keine große Überraschung, en t fernte sie aber noch ein Stück von no r malen Menschen. Eine Tatsache, mit der sie sich immer wieder konfrontiert sah, obwohl sie dachte, sich damit abgefunden zu haben. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Sie drückte die Hand ihrer Freundin und wechselte l ä chelnd das Thema.
    „Sei froh, dass eure Hochzeitsreise nicht in die Südsee geht. Dort müsstest du den ga n zen Tag verhüllt verbringen.“
    Evelyn seufzte und rieb sich die geröteten Arme. „Wir machen eine Rundreise durch Schot t land. Ich freu mich drauf. Im Norden ist der Sommer wundervoll.“
    Leyla überkam die Befürchtung, dass Evelyn der Sonne entfliehen wollte, weil noch Einwirkungen von Vincents Bann vo r handen sein könnten. Doch Vincent, der Vampir, war vernichtet, und seine Macht gebrochen. Ebenso tot war Fjodora, ein uralter, mächt i ger Hermaphrodit; Vampi r schöpferin von Vincent und Rudger von Hallen.
    Bei dem Gedanken stieg ein warmes Gefühl in ihrem Bauch auf. Er war frei.
    „Wird Rudger herkommen?“, fragte Evelyn.
    Leyla blickte unwillkürlich in die Menschenmenge, als erwarte sie, ihn jeden Moment auf sich zukommen zu sehen. Aber das war unmöglich. Es war helllichter Tag und Rudger ein Vampir. Ohne Zweifel ein auße r gewöhnlich Mächtiger. Doch wie dem Löwen, König unter den Tieren, als einzig natürlicher Feind der Mensch galt, unterlag selbst ein Meiste r vampir der zerstörerischen Macht der Elemente. Wasser lähmte ihn, die Sonne war das Feuer, das ihn verbrannte.
    „Sobald es Abend wird. Das hat er

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