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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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in einem Körper. Die eine wimmernd in die Ecke gedrängt, die andere sich ene r gisch ausbreitend, ohne Rücksicht auf die unzureichende Stärke des Leibes, in der sie sich befand.
    Konrad lag gar nicht mal so falsch mit seiner Vermutung. Sie beide hatten ähnliche Fälle schon häufig gesehen. Bis auf die Tats a che, dass man Menschen heute nicht mehr ve r brannte, war das Thema Besessenheit immer noch ein unerforschtes Gebiet. Bei Patienten mit auffälligen Symptomen wurde eine der zahlreichen psychischen Erkrankungen diagno s tiziert, bevor man sie in eine Nervenheilanstalt überwies. Doch mit dem Krankenhaus schien etwas nicht zu stimmen, sonst hätte Leyla Jarno nicht aufg e tragen, das Mädchen von dort wegzubringen.
    „Die haben ihr was zur Beruhigung gegeben“, bestätigte Jarno seine Vermutung. Rudger nickte, während Jarno weiterredete. „Leyla hat mir aufgetragen ihr Auto zu nehmen. Das Krankenhaus liegt außerhalb der Stadt, Ric h tung …“
    Während er Jarno zuhörte, erfasste eine Welle eiskalten Schmerzes seinen Körper. Er krümmte sich vornüber und biss die Zähne zusammen, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Konrad und Jarno stützten ihn, damit er nicht in die Knie sackte. Der Schmerz schwoll an. Er fühlte Wasser, Unmengen von Wasser. Seine Lungen schienen zu gefrieren, eine Panik, die nicht die seine war, bre i tete sich in ihm aus. Seine Gliedmaßen blieben beweglich, das Wasser lähmte ihn nicht. Ruckartig richtete er sich auf und warf mit einem Fauchen den Kopf in den Nacken. Dabei schüttelte er die Männer ab, sodass sie zurückta u melten und auf den Boden fielen.
    Die Vision verschwand so plötzlich, wie sie über ihn hereingebrochen war. Mit Schrecken stel l te er fest, dass es Leylas Schmerz war, den er verspürt hatte. Sie war in Gefahr, doch sie lebte. Die Haare an seinen Armen stellten sich auf und auf der Kopfhaut kribbelte es. Sein Blickfeld verengte sich, während seine Instinkte sich auf sie fokussierten. Im Vorbeigehen griff er die Autoschlü s sel und raste zur Tür hinaus.
    Er nahm den kürzesten Weg durch die Geheimgänge des Aurodom und erreichte schnell die Tiefgarage, in der Leylas Auto i m mer abgestellt wurde. Er sprang in den Geländewagen und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. In halsbrecherischem Te m po raste er mit quietschenden Reifen durch das Parkhaus, fuhr quer über Blumeninseln, die beide Fah r spuren der Hansastraße trennten. Obwohl er mit Vollgas durch die Str a ßen brauste, kam ihm die Geschwindigkeit viel zu langsam vor. Er wäre ohne Auto schneller vorangekommen, doch sie war nicht alleine. Verbi s sen trat er fester auf das Gaspedal. Baumreihen rasten an ihm vorbei, als er über die Landstraße jagte. Ein intensives Vibrieren kroch seine Wirbelsä u le hinauf und ließ ihn wissen, dass sie ganz in der Nähe war, als er schon im nächsten Moment die dunklen Giebel eines Gebäudes erblickte, das sich deu t lich von den typischen Krinfelder Villen unterschied.
     
    *
     
    Während Leyla mit Marie den Gang entlang rannte, hörte sie stam p fende Schritte. Ein Blick über die Schulter zeigte einen leeren Flur. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihre Verfolger in Sicht kommen mussten. Panik schoss durch ihren Leib und ließ ihr Herz rasen. Ihre Füße schienen kaum den Boden zu berühren. Jetzt bloß nicht sto l pern.
    Außer Atem erreichten sie eine Metalltür, die mit einem großen Que r riegel, wie sie früher für unterirdische Schutzbunker benutzt wu r den, zu verschließen war. Sie hatten Glück, denn das von Rostspuren gezeichnete Monstrum ließ sich leicht öffnen. Hastig blickte sie sich um und lauschte, doch außer dem dröhnenden Pumpen ihres Her z schlags, war nichts zu hören. Überhaupt schienen sie sich hier in einem verlassenen Teil des Gebäudes zu befi n den. Irgendwann waren die gefliesten Wände und gekachelten Böden übergegangen in verwinkelte Gänge mit rohem Mauerwerk. Auf der anderen Seite fanden sie das identische Gegenstück der Verri e gelung vor.
    Ächzend schob sich die schwere Tür über den unebenen Boden, riss aufgewirbelte Stei n chen knirschend mit. Mit der Schulter stemmte sich Leyla gegen das Metall und schob mit aller Kraft. Am anderen Ende des Ganges tauchten wie aus dem Nichts zwei weitere Wä r ter auf. Sie hätten gut und gerne die Brüder des Ersten abgeben können. Zornig grunzend stoben ihre massigen Körper durch den engen Gang wie Kampfstiere auf das rote Tuch des Toreros. Die Kerle mussten auf

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