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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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gemacht.“ Rabecs Stimme klang heiser. Er schaute von den Zinnen des Wehrturms herab. Für einen kurzen Moment erschrak sie und obwohl sie einen festen Entschluss gefasst hatte, war sie nun unsicher. „Ich…, ich habe mich verlaufen und dieser Priester hat mich aufgenommen.“ „Natürlich, komm herein und wärme dich.“ Etwas in Der Stimme des Raethgir ließ sie innehalten.
    „Cathyll, er wird Euch töten lassen.“
    „Vater Balain, habt ihr wieder eine Sonnenvision gehabt, die Euch die Sinne vernebelt hat? Seid Ihr gar der Urheber der Verwirrung unserer Thronerbin?“
    Von der Burg her hörte man Geräusche. Mehrere Leute kamen auf das Tor zugelaufen. Cathyll erkann te Bran und Ma’an. Rabec blickte sich nervös um. „Wachen, bringt sie weg, schnell. In die untere Zisterne.“ Cathyll reagierte, aber nicht schnell genug. Die Wachen packten sie an den Schultern. „Lasst sie“, Balain versuchte vergebens am Arm des einen Soldaten zu ziehen und wurde barsch abgeschüttelt. Dann streckte der Soldat ihn mit einem Fausthieb zu Boden. Von innerhalb der Festung kamen Rufe: „Cath. Cathyll.“ Jemand schloss das Festungsportal. Von irgendwoher kamen noch mehr Soldaten und nahmen sie an den Armen, so dass sie wehrlos war. Sie wurde eine mit Steinen gepflasterte Straße entlanggeführt. „Ich bin Eure Prinzessin, lasst mich…“ mehr konnte sie nicht sagen. Sie bekam das stumpfe Ende eines Speeres schmerzhaft in den Rücken getrieben, so dass sie keuchte. Die Stimmen aus der Festung verstummten abrupt. Sie nahm nur noch wahr, dass Pater Balain neben sie auf den Boden gestoßen wurde. Sie befand sich vor einem Steinhaus, das sie noch nie gesehen hatte. Das seltsame war, dass dieses Haus keine Fenster hatte. Es war flach und kalt. Einer der Soldaten, er hatte einen schwarzen Umhang an, deutete auf die Tür, die von zwei Lakaien geöffnet wurde. Cathyll schaute noch einmal hinauf zur Burg, dann hinunter zur See, die sie lange nicht sehen würde. Dies war der „Topf“ – zuletzt nur Aufhänger für einen schaurigen Erzählabend, war er nun zu einer bedrohlichen Realität geworden. Was hatte Ma’an noch gesagt? Die Leute, die in den Topf kommen, hätten es verdient. Das war also der Plan Rabecs. Er wollte sie vielleicht gar nicht töten. Aber jetzt war es egal, sie hatte das Falsche getan und würde nun sehr lange dafür büßen müssen. Sie erinnerte sich an die Geschichte Ma’ans und an die Wahnsinnigen, die aus dem „Topf“ geklettert kamen. Dann fing sie an zu schreien.

    Über dem Meer ging die Sonne auf und färbte das Wasser in ein blutiges Rot. Dann, langsam und anfangs noch undeutlich, kam hinter der südlichen Landzunge ein weiteres Rot hinzu. Eine riesige Wasserschlange schien sich über das Wasser auf Mal Kallin zuzubewegen und fürchterlich zu schreien. Es gab ein lautes Getöse, das durch die Ruhe des Morgens bis zu ihnen hinauf drang. Ein dumpfes „Wolf, Wolf, Wolf“ erklang von der Schlange.
    „Wolfinger“, ächzte einer der Soldaten.

12. Schädelspalter
    chön sah sie aus, die Stadt, die vor ihnen im Leuchten des Morgenrots getränkt wurde. So hatte sich An’luin immer die großen Städte vorgestellt, von denen seine Mutter erzählt hatte. Friedlich lagen die Häuser an der Steilküste und über der Stadt thronte eine Festung, deren Turmspitzen golden funkelten. Ketill hatte ihm im Vertrauen gesagt, dass sie keineswegs morden und plündern wollten, sondern nur etwas „abholen“ wollten, wie er sich ausgedrückt hatte. Zu diesem Zweck musste es aber so aussehen wie ein normaler Überfall und man würde den Einwohnern einen Schrecken einjagen müssen. An’luin war sich nicht sicher, inwieweit er dieser Aussage Glauben schenken sollte.
    Auf dem Schiff herrschte mittlerweile reges Treiben.

    Bevor sie in den Hafen kamen, beobachtete An’luin wie ein lebe ndiges Huhn über Eiriks Kopf abgestochen wurde, so dass das Blut des zappelnden Körpers sich erst in seine Haare und dann sein Gesicht ergoss. Er leckte es mit der Zunge auf und schmierte sich den Rest erst über das Gesicht, dann über seinen freien Oberkörper. Dann fing er an zu brüllen und zu heulen wie ein Wolf und die anderen machten den Weg frei. Das Schiff war mittlerweile in den Hafen eingelaufen und legte direkt am Hauptsteg an. Niemand war im zu sehen, es gab noch keine Hafenwächter oder geschäftige Händler.
    Eirik war der erste, der über das Schiffsbord sprang und auf dem Kai landete. Die anderen ließen ein Brett

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