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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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erschüttert wird.“ Gareth hatte nicht verstanden, was sie ihm damit hatte sagen wollen. Alles was er in der Lage war zu verstehen, war, dass er, entgegen seiner Erwartungen, nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen wurde.
    Sie war drei Schritte auf ihn zugekommen, so dass ihre blasse N asenspitze die seine fast berührte. „Ich bin Meliandra, Legat des Mondkreises des zweiten Zirkels, und ich verspreche dir, dass Du von mir keine Sonderbehandlung bekommen wirst, nur weil Du von hoher Geburt bist. Du wirst Deine Initiation durchlaufen wie jeder andere auch und dann wird sich zeigen, ob Du fähig bist den Mond zu verstehen.“
    Das war schon alles, was sie gesagt hatte, dann war er in das Do rmatorium geführt worden, wo er zusammen mit 20 anderen Akolyten die Nacht verbracht hatte. Seine Kleider hatte er abgeben müssen und seitdem war er in dieser Robe bekleidet, die ihn hier in der nicht enden wollenden Dunkelheit einfach nicht wärmen wollte. Schon am nächsten Tag wurde er in die Kammer geworfen, wo er – er hatte zu zählen aufgehört – seit Tagen oder Wochen lebte. Und noch immer auf die Erkenntnis wartete.
    Er war, wie ihm jetzt klar wurde, dumm und naiv gewesen. Z unächst dadurch, dass er bei der Ratssitzung nicht seinen Mund hatte halten können. Und dann dadurch, dass er geglaubt hatte seinem Vater ein Schnippchen schlagen zu können, indem er in die dunkle Welt des Mondkreises abtauchte. Hätte er nur den Sonnendienst bei Vater Eudes gemacht. Es war schlimm genug, dass die Männer aus Sath nun auf einem Feldzug ohne ihn waren, aber dass er nun in diesem Kellerloch den Sommer verbringen musste, anstatt mit dem einfältigem, aber lieben Pater die Blumen im Garten der Kirche zu pflegen und Schriften über Heilige des Sonnenkreises zu lesen, das war schier unerträglich. Und als er in der Ecke der Kammer hockte und in die Dunkelheit starrte, fasste Gareth einen Entschluss. Er würde nicht mehr vorlaut seine Meinung heraus plappern und vorschnelle Entscheidungen treffen. Er würde zurückhaltend werden, abwarten, wie eine Schlange, die in der Dunkelheit still und ruhig wartet, bis sie im geeigneten Moment zuschnappt. Er würde seine Gedanken und Gefühle für sich behalten und keine Schwäche zeigen.

    In einer Geste von Entschlossenheit wischte sich Gareth über das feuchte, tränenverschmierte Gesicht und schaute nach oben. Zum ersten Mal bemerkte er eine winzige Öffnung in der Decke der Kammer. Die Öffnung musste meterweit oben sein. Das merkwürdige war, dass die Öffnung direkt nach draußen führte, so dass er außer der Schwärze der Nacht nur einen leichten Schimmer an der Kante wahrnahm. Die Öffnung musste bei Tag verschlossen gewesen sein, denn sonst hätte Gareth das einfallende Licht bemerkt. Was er nun aber sah, war, dass der silberne Schimmer im Laufe der Zeit immer voller wurde. Der Mond schob sich genau in die Öffnung hinein, so dass nach einer guten Stunde die kreisrunde Öffnung vollständig vom Mond ausgefüllt war. Gareth schaute hinauf und starrte den Mond an.
    Das silberne Licht, das von ihm ausging hatte fast eine alkoholisierende Wirkung auf ihn. Nach den Tagen der Dunkelheit fühlte er sich auf einmal leicht und frei.
    Er würde erdulden, was auf ihn zukommen würde. Und er würde stark bleiben.

Auf See
14. Der Wert der Beute
    bwohl ihm der Rücken schmerzte, weil er seine Posit ion die ganze Nacht nicht geändert hatte, war An’luin in dem Moment, in dem er erwachte, glücklich. SIE lag in seinen Armen, ein Mädchen, das plötzlich und unerwartet in sein Leben getreten war und die Unwägbarkeiten der letzten Zeit erträglich machte. Er schaute sie an – auf die blonden Haare, die ihr über eine Seite des Gesichts hinge, die kleine, spitze Nase, die sich keck den Weg durch die wuseligen Haare bahnte und den kleinen durch die Kälte rot gefärbten Mund. Sie erwachte und schaute ihn an. Sie erwiderte sein Lächeln. An’luin beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. Er bemerkte, wie sie sich ein wenig von ihm weg bewegte. „Was tust du?“, fragte sie. An’luin war verwirrt. Hatten sie nicht die ganze Nacht Arm in Arm gelegen und sich so ihre gegenseitige Zuneigung bekundet? „Ich dachte, dass wir…“, sagte er, viel unsicherer als es hatte klingen sollen. Sie zog sich ganz aus seiner Umarmung und schaute ihn an. „Das war nur so, weißt du?“, sagte sie, „mir war kalt und Dir auch.“
    An’luin wollte aufstehen und irgendwo hinrennen. Er wollte diese

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