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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Vereiterungen hervorzurufen. Gunnar tauchte seine Hand in einen Krug Bier. Alle standen gespannt da und schauten ihn an. Er blickte auf die verbrannte Hand und fing dann an zu lachen. „Ha, Bettelpriester. Es sieht so aus, als würde ich in Zukunft die Sonne anbeten. Und das werden meine Untertanen damit natürlich auch tun.“ Damit blickte er drohend in die Runde der Anwesenden Norr, die alle grimmig zurückblickten. Keiner hatte vor diesen, aus ihrer Sicht, völlig unsinnigen und verweichlichten Glauben anzunehmen. Aber letztendlich blieb ihnen, wollten sie ihrem König treu bleiben, nichts anderes übrig und so hatte ich in den nächsten Wochen genug Helfer um die erste Sakristei in Birkesund aufzubauen und genug damit zu tun die Norr von Birkesund in den Sonnenkreis zu weihen. Und seitdem sieht man die Drakinger aus Birkesund mit einem Doppelkreis im Segel die Meere durchziehen.
    Und obwohl ich schon vorher in Jamanai die Sprache der Norr von einem jungen Nordländer gelernt hatte, konnte ich sie doch in me iner Zeit am Hofe König Gunnars verfeinern.“
    An’luin und Cathyll schauten Balain mit großen Augen an. Dann war er es also, der den neuen Glauben in den Norden gebracht hatte – dieser unscheinbar wirkende Greis?
    „Erzählt uns, wieso Ihr König Gunnars Hof verlassen habt und ausgerechnet in Mal Kallin gelandet seid“, bedrängte Cathyll den Priester.
    „Das werde ich – aber nicht jetzt. Jetzt werde ich Jarl Starkir aus dem Dreischafetal fragen, was ER in Mal Kallin wollte, “ erwiderte Balain.
    Gedankenverloren blickten die beiden Jugendlichen dem Priester nach. Er war nicht mehr der alte, verwirrte Mann, der ihnen die Stadt hinunter zum Hafen gefolgt war. Er war nun Balain, der Verkünder.

    Am Abend wurde es noch kühler auf dem Boot und obwohl An’luin und Cathyll ihre Kleidung trugen, Wolldecken bekommen hatten und weiter auf den Getreidesäcken liegenbleiben durften, zehrte eine klamme Kälte an ihnen. Es war Cathyll, die sich als Erste an An’luin heran schob, um etwas von seiner Körperwärme abzubekommen. Und es war An’luin, der seinen Arm um ihre Schultern legte. Am Ende lag ihr Kopf auf seiner Brust und seine Arme umschlungen sie. Und trotz des Schmerzes, den An’luin über die Tatsache, dass er sein Zuhause und seine Mutter in nächster Zukunft nicht wiedersehen würde, schlief er in einem übermächtigem Glücksgefühl ein.

Mal Tael
13. Dunkelheit
    areth hatte nicht gewusst, dass es verschiedene Arten von Dunkelheit gibt. Tausende. Obwohl er schon tagelang, oder wochenlang, oder nur stundenlang, er wusste es nicht, in der vierten Kammer des Mondes, für ihn nur die schöne Bezeichnung für ein altes, stinkendes Kellerloch, verbracht hatte, hatte er diese verschi edenen Facetten kennengelernt.
    Es gab eine Dunkelheit, die in den Augen schmerzte, weil sie so dunkel ist. Es gab eine Dunkelheit, die einen die Gesichter von Freunden und Verwandten sehen lässt – zu einer Fratze verzerrt. Es gab Dunkelheit, die einen in Verzweiflung wimmernd am Boden liegen ließ. Es gab Dunkelheit, die einen ruhig und betäubt vor sich hinstarren ließ. Aber es gab keine Erkenntnis.
    Als Gareth gefragt hatte, wann er denn wieder hinaus kommen würde, hatte die hohe kalte Stimme der Oberin nur gehaucht: „Wenn Du erkannt hast.“
    Zunächst war er erstaunt gewesen, dass im Mondkreis auch Frauen hohe Positionen bekleiden konnten. Als er sich an der Pforte des hohen, dunklen Gebäudes inmitten der Stadt gemeldet hatte, w oraufhin ihn eine in eine schwarze Robe gekleidete Person ihn in den hinteren Teil geführt hatte, war er davon ausgegangen im Laufe der nächsten zwölf Monate nur noch Männer zu Gesicht zu bekommen. Umso erstaunter war er gewesen, dass die Person, die sich vom aus schwarzem Marmor gefertigten Altar zu ihm umdrehte, eine hochgewachsene Frau war. Sie musste um die fünfzig Jahre alt sein, ihre schwarzen Haare, die mit weißen Strähnen durchsetzt waren, waren in einem Zopf zusammengebunden, und sie trug, wie der schweigsame Mann, der ihn in das Sakristorium hineingeführt hatte, nur eine schwarze Robe, allerdings mit einem silbernen Gurt zusammengehalten. Sie hatte das Gesicht eines Adlers und hatte ihn mit kalten, blauen Augen gemustert, als ob sie die Verwunderung in Gareth‘ Ausdruck gesehen hatte und ihn für seine Ignoranz bestrafen wollte.
    „Nun, Prinzling, bist du erstaunt? Ich kann Dir versichern, dass die kleine Welt, die dich bisher umgeben hat, in ihren Grundfesten

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