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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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sie immer formal sein? Konnte er sie durch nichts erschüttern? Nicht einmal durch einen Gedanken, den er für unerträglich gehalten hatte und dessen Offenbarung ihn die größte Überwindung gekostet hatte?
    „Ich fühle mich tatsächlich geehrt. Und ab jetzt werde ich nicht mehr dein Ansprechpartner sein. Ich werde Adept Col bitten Deine Führung zu übernehmen. Vielen Dank für deine offenen Worte. Du solltest dir bei einem jungen Mann Rat holen. Gute Nacht.“

    Als Gareth das Zimmer verließ, verspürte er den kurzen Impuls so schnell wie möglich hinauszulaufen. Wenn Col seine Führung übernahm, dann würden bald alle wissen, was er heute Nacht der Legatin gebeichtet hatte. Die Demütigungen würden kein Ende nehmen. Er wollte gehen. Doch er sah sich selber vom Mond herab die Stufen in das Dormatorium steigen, und seinen Schwur, die Zeit im Konvent zu bestehen, einhalten. Es gab keinen einfachen Ausweg, das wusste er. Er konnte nur die Art seiner Schmach auswählen: wie ein hungriger Köter zurück an den Hof seines Vaters kehren, um Vergebung zu erbetteln, oder von seinen Mitbrüdern im Konvent verhöhnt zu werden, weil er sich in die Legatin verliebt hatte. Welches Gift er zu sich nehmen würde, war die einzige Wahl, die er hatte. Und er wählte das Bleiben. Weglaufen hatte ihn bisher nur noch tiefer in den Schlamassel geritten.

Im Norden
21. Ankunft
    ls die Mannschaft wieder auf dem Schiff war und die Männer bei gleißendem Sonnenschein und klirrender Kälte die Segel hissten, schien es An’luin als habe sich das Gespenst der Furcht in Luft aufgelöst. Politik hatte ihn noch nie sonderlich interessiert und Starkir hatte ihm über Ketill bescheinigt, dass durch den Überfall König Olaf in der Schuld der Männer aus dem Dreischafetal stünde, und dies für die weiteren Verhandlungen sehr nützlich sei. Das Geschäft mit dem König würde sich bald zu ihrem Vorteil entwickeln und es habe sich wieder einmal gezeigt, dass An’luin in der Tat ein Glücksbringer sei und er deshalb im kommenden Winter im Hause Starkirs wohnen dürfe. Dies beträfe natürlich auch seine „Leibeigenen“, die er sich auf mannhafte Art beim Überfall auf Mal Kallin erstritten habe.
    „Sag mir welchen Status habe ich jetzt eigentlich bei den Norr? Bin ich selber Leibeigener oder bin ich ein Familienmitglied?“, fragte ein verzweifelter An’luin, als das Boot an den Schären des Nordens vorbeizog, immer weiter in Richtung Heimat der Männer an Bord.
    „Du stehst irgendwo dazwischen, denke ich“, gab Balain zur Auskunft, „Auf der einen Seite schätzen dich die Männer der Wolfsang, denn du hast für viel gute Laune gesorgt und aus irgendwelchen Gründen hat dich Starkir in sein Herz geschlossen. Einen freien Willen hast du deshalb allerdings noch nicht. Es wird darauf hinauslaufen, dass du einige Zeit im Dorf mithelfen musst und dann frei entscheiden können wirst, was du tun willst. Und dann kannst du uns mitnehmen.“
    Die beiden standen an der Reling und blickten auf die grünbemoo sten Felsen, die an ihnen vorbeizogen. An’luin blickte auf Cathyll, die mit Ketill sprach, der ihr mit erstaunlicher Geduld zuhörte, als sie ihm erklärte, dass 4 Tage Stockfisch hintereinander keine ausreichende Ernährung darstellen würde. Ketill grinste sie einfach immer weiter an, so dass sie nicht anders konnte als auch zu lachen.
    Für An’luin war es unvorstellbar bis schwierig sich bewusst zu m achen, dass nicht nur sein eigenes Schicksal von seinen Entscheidungen abhing, sondern auch das der beiden Gäste, die ihn gebeten hatten ihn mitzunehmen. Er wünschte sich erneut die Einfachheit des Sumpfes zurück, wo er sich keine Gedanken um den nächsten Tag machen musste, sondern einfach seine Arbeit tat.
    Steinn und Nod saßen zusammen am Boden des Vorderdecks und kicherten. Sie schienen seit Throndje gut gelaunt zu sein, auch wenn sie von Starkir gerügt worden waren, was die Auswahl ihrer Freu nde anging. Zu An’luin waren sie allerdings nicht gekommen, um sich zu entschuldigen. Ihm fiel auf, dass die Männer mit jedem Tag aufgeregter und besser gelaunt wurden. Sie waren auf dem Heimweg und die Fahrt hatte sich als erträglich herausgestellt.
    Starkir trat an den Steven und rief seinen Männern etwas zu, was die Me ute zum Johlen brachte. An’luin hatte im Laufe der Tage schon einige Worte aufgeschnappt, aber er war noch nicht in der Lage den Worten des Anführers zu folgen. Balain übersetzte:“ Starkir bedankt sich bei seiner

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