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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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in noch größerer Zahl aus dem Nichts der Nacht. Eiswinds Hufe tauchten immer tiefer in den Boden ein. Cath dachte angestrengt nach, auch wenn die Kälte ihren Körper und ihre Gedanken langsamer machte. Sie wusste, dass sie eine Nacht draußen im Schnee wahrscheinlich nicht überleben würde. Sie wusste aber auch, dass sie nicht ewig am abfallenden Felsen entlanglaufen konnte. Sie musste hinab in Richtung Meer gehen, auch wenn sie Gefahr lief die Orientierung zu verlieren und wegen der schlechten Sicht ins Meer zu stürzen. Sie stieg vom Schimmel und flüsterte ihm ins Ohr: “Zeit für den Abstieg, Eiswind.“ Obwohl sie vor sich nur dunklen Wald sah, rutschte sie hinab ins dunkle Nichts. Widerwillig folgte das Pferd. Nach ein paar Metern, die sie halb rutschend, halb vom Gaul zurückgehalten verbrachte, stieß sie gegen einen Baum. Sie tastete sich vorbei und ging weiter, bis sie die nächste Tanne direkt vor sich sah. Sie stellte zu ihrer Freude fest, dass der Abhang weniger steil wurde, was sie als gutes Zeichen deutete, denn die Wahrscheinlichkeit am Rande einer Felsklippe zu stehen nahm mit jedem gelaufenem Meter ab. Allerdings nahm sie vor sich immer noch keine Lichter wahr. Aber je weiter sie in den Wald vordrang, desto weniger eisiger Wind fuhr ihr durch die Knochen. Noch einmal betete sie zur Sonne und schwor sich regelmäßig Pater Balain aufzusuchen.
    Nach einer Weile sah sie tatsächlich in der Entfernung ein schw aches Licht. Innerlich frohlockend zog sie hart an Eiswinds Zügeln. „Komm, mein Guter. Wir sind gerettet.“ Sie ging vorwärts und sah, dass es sich bei dem Licht um das schwache Schimmern eines Kaminfeuers in einer Hütte handelte, das nur ganz leicht unter der Türritze hervor schien. Jetzt verstand sie, warum sie von oben keine Lichter gesehen hatte. Sie war die hellen und großen Fenster aus Mal Kallin gewohnt und hatte nicht bedacht, dass die Häuser im Dreischafetal in der Regel keine Fenster hatten. Und wenn doch, dann war das Licht wohl durch den dichten Schneefall geschluckt worden. Erleichtert klopfte sie gegen die Tür. Nach einer Weile bewegte sich der Riegel und der Kopf von Steinn erschien in der Tür. Sofort fing er zu grinsen an.
    „Oh, Prinzessin. Habt Ihr Sehnsucht nach mir so spät in der Nacht?“ Sie konnte auf seine schwarzen ungepflegten Zähne sehen.
    „Was meinst Du mit ‚Prinzessin‘?“
    „Och, war nur so eine Redensart. Nod, bring warmes Bier.“ Cathyll fühlte sich unwohl. Einerseits drängte es sie in die Wärme des Ha uses und sie wollte auch nicht unhöflich sein, andererseits hatte sie Nod und besonders Steinn gegenüber immer eine gewisse Scheu gehabt und versuchte sie nach Möglichkeit zu meiden.
    „Nun, ich wollte eigentlich nur wissen wo ich bin. Ich hatte mich verirrt.“ Steinn starrte sie an und kicherte. „Na, dann aber hinein mit Dir. Du willst Dich doch aufwärmen.“ Cath sah ein, dass sie dieser Situation nicht entkommen konnte ohne die beiden vor den Kopf zu stoßen. Sie band Eiswind draußen fest und kam in den warmen Innenraum. Mit einer Handbewegung wischte Steinn über den schmierigen Holztisch, so dass ungewaschene Holzteller, Messer und Wollkleider auf dem Boden landeten. Nod kam hinter dem Vorhang seines Strohlagers hervor und rieb sich die Augen. Steinn rückte die Bank leicht von der Bank und bot Cathyll einen Platz darauf an. Der Wohnraum wirkte schmutzig und ungemütlich. Cath unterdrückte aber ihren Drang hinauszugehen. Nod nahm einen auf dem Boden liegenden Becher und ging zum Feuer, wo ein kleiner Kessel in den glühenden Kohlen lag. Er schöpfte mit dem Becher im Kessel und stellte ihn vor Cath hin, die ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. Dieses Bier war genau das, was sie jetzt gebrauchen konnte. Von Steinn beäugt nahm sie einen tiefen Schluck.
    „Trink nur, es ist genug da.“ Sie schaute Steinn an und schüttelte den Kopf. „Ich muss gehen, die werden sich schon Sorgen machen.“
    „Ja, das sollten sie auch.“ Cath verstand nicht wie Steinn das gemeint hatte, doch sie sah, wie Nod die Augenbrauen zusammenzog, so als wollte er Steinn etwas mitteilen. Doch der quatschte munter weiter: „Deine liebe ‚Gastfamilie‘ macht sich sicher Sorgen, denn was würde sie wohl machen, wenn ihr größter Preis verschwindet.“
    „Was meinst Du mit Preis?“ Cath fühlte sich vom Bier beseelt und die Abneigung, die sie gegen Steinn hegte, löste sich ein wenig auf.
    „Das Lösegeld, das sie für Dich bekommen könnten,

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