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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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nichts sehnlicher, als an diesen wunderbaren Ort zurückzukehren.
    „Ich weiß eine Lösung.“ Wieder war es Cath, diesmal weniger schüchtern, die das Wort ergriffen hatte.

34. Vorbereitungen

    n'luin pfiff, als er mit der Hacke auf das Eis vor ihm einschlug. Es war das „Lied des ersten Tages“, in dem Ganjan mit seinem Gesang die Welt formt.
    Hiyo, Hi yo, kommt ihr Elemente,
    tanzt zu meiner Melodei,
    formt Euch zum Gebet,
    Mu'drak zu ehren.
    Hiyo, hiya.

    „Das ist also die Art wie ihr potenzielle Angreifer bekämpft. Ihr Ankil brecht in furchtbare Gesänge aus, so dass der Feind Reißaus nimmt.“, kommentierte Ketill kichernd. An'luin stieß ihn in die Seite, so dass sein Freund einen Seitschritt machen musste. Kopfschüttelnd stützte dieser dann auf seine Eishacke und blickte auf den Ankil.
    „Was?“, fragte dieser entnervt. Er war es gewohnt, dass ihn neue rdings die Mädchen der Siedlung anstarrten, aber dass diese Form der Beobachtung nun auch von Ketill unternommen wurde, verunsicherte ihn.
    „Das Leben ist komisch. Das denke ich.“
    „Weil?“
    Ketill zuckte mit den Achseln. „Weil immer alles anders wird. Erst war ich in Throndje zuhause, dann hier im Dreischafetal und nun werde ich mich wieder an eine neue Heimat gewöhnen müssen. Das ist das eine. Das andere ist, dass sich auch noch Menschen verä ndern. Erst warst Du ein kleiner Fischjunge, dann ein Schädelspalter und nun bist Du der Grund dass wir nach Mal Kallin fahren.“ An'luin dachte über den ersten Teil der Aussage Ketills nach. Wahrscheinlich würde Ketill in Mal Kallin bleiben wollen, da er mit Cath zusammen war und sie heiraten würde. Da sie dann eine Königin sein würde, würde sie in Mal Kallin bleiben und nicht zurück nach Norr wollen.
    „Ich bin nicht der Grund, dass wir nach Mal Kallin fahren. Das hat Cathyll euch allen angeboten, nicht ich. Und falls Du darauf a nspielst, dass ich das möglich gemacht habe, indem ich Steinn erschlagen habe – ja, das stimmt, aber genauso hast Du dafür gesorgt, dass ich auf die Wolfsang mitgenommen wurde. Also verschone mich mit Deinen Bewunderungskundgebungen.“
    Er nahm seine Hacke und schlug eine größere Eisscholle vom Außenbord der „Spjöt“ ab. Die „Spjöt“ war die Knorr, die den restlichen Teil der Menschen des Dreischafetals nach Mal Kallin bringen sollte.
    Der Plan war einfach. Cathyll hatte mit den Talbewohnern ein G eschäft ausgehandelt: Sie würde allen Menschen des Tals Wohnrecht in Mal Kallin gewähren, wenn ihr die Norr helfen würden sicher auf ihren Thron zurückzukehren. Beim Thing hatte sie den verzweifelten Leuten dieses Angebot gemacht, das für alle die beste Lösung zu sein schien.
    Ketill lachte erneut. „Du bist seltsam. Jetzt bist du schon so erwac hsen, dass dir noch nicht einmal mehr Bewunderung gefällt.“
    Gut gelaunt trennten die beiden weitere Eisstücke vom Rumpf der Spjöt. Die Sonne schien mittlerwei le schon fast 5 Stunden am Tag und obwohl es immer noch kalt war, lag schon so etwas wie Frühling in der Luft. Sie mussten dafür sorgen, dass die Spjöt so früh wie möglich vom Eis befreit wurde, damit sie lossegeln konnten, bevor Gunnar hier auftauchen würde. Das hieß auch, dass die Menschen das meiste was sie besaßen, hier lassen mussten. Es war lediglich möglich die Menschen und Nahrung mitzunehmen, vielleicht noch Kleider, die man wechseln konnte. Haus und Hof und Bettstatt musste allerdings hier gelassen werden. Die alte Widma würde auch hierbleiben. Das hatte sie kurz nach dem Beschluss des Things nach Mal Kallin zu fahren verkündet. Als Sörun Fischauge sie aufforderte mit ihnen zu kommen hatte sie nur gelacht und gesagt: „Was soll ich alte Frau denn noch in einem anderen Land? Ich werde hier bleiben und Gunnar einen unschönen Empfang bereiten.“ Sörun hatte die Stirn in Falten gezogen und er wollte ihr widersprechen, wusste aber, dass das sinnlos war. Widma galt als starrsinnig und kompliziert. An'luin merkte, wie schwer es den Menschen fiel, sie hier zu lassen, nicht nur, weil die Leute ein ungutes Gefühl hatten, wenn sie alleine hierblieb, sondern, weil sie auch über Heilkräfte verfügte und auch die Runen lesen konnte und zaubern. Als sie davon redete Gunnar einen unschönen Empfang zu bereiten, wussten die meisten, dass das nicht nur die Spinnereien einer alten Frau waren.
    An'luin stieß mit seiner Hacke auf ein Stü ck Eis, welches sich mit erstaunlicher Leichtigkeit in zwei Teile spaltete. Die Sonne stand

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