Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)
Bézenne nicht so bald erholen.
Zufrieden mit sich stieg Aristide von seinem Streitross. Eine der Bäuerinnen hatte es ihm angetan, ein junges Ding mit sanften Augen und prallen Brüsten. »Du da. Komm her.«
Verängstigt starrte das Mädchen ihn an, klammerte sich an der Hand ihres Vaters fest.
»Worauf wartest du – auf eine versiegelte und parfümierte Einladung?«, bellte Berengar. »Der Herr hat dir einen Befehl gegeben, verdammt noch eins!«
»Nicht doch, Berengar. Sie ist einfach schüchtern, nicht wahr?« Aristide zog seinen Handschuh aus und strich dem Mädchen über die Wange. »Du bist sehr schön, weißt du das?«
Er löste ihre Hand aus der ihres Vaters und führte sie zu einem Stapel Fässer. Nicht einmal jetzt hatte der alte Bauer den Mumm zu protestieren.
»Heb deine Röcke.«
Mit linkischen Bewegungen kam das Mädchen der Aufforderung nach, beugte sich nach vorn und stützte sich auf den Fässern auf, während Aristide an seinem Waffenrock und dem Untergewand herumnestelte. Von hinten umfasste er ihre linke Brust, knetete sie. Sie war üppig und fest, er wurde augenblicklich hart und stieß in sie hinein. Sie gab einen kleinen Laut von sich, ob aus Lust oder Schmerz oder beidem, vermochte er nicht zu sagen. Unter dem Johlen seiner Männer zog er es in die Länge, so gut er konnte, wenngleich es ihm schwerfiel, denn sie war noch Jungfrau und herrlich eng.
»Wer ist der Nächste?«, brüllte er, nachdem er fertig war. »Berengar, komm her. Du hast es dir verdient.«
Gerade als der Sarjant absteigen wollte, rief einer der Männer: »Herr, seht, da oben auf dem Hügel!«
Aristide reckte den Kopf und entdeckte eine Reiterschar, die den Hang nördlich des Gehöfts herunterpreschte. An ihrer Spitze ritt Nicolas de Bézenne, der offenbar die Rauchsäule gesehen hatte. »Tja, Pech gehabt, alter Freund. Zu den Pferden!«
Die Männer schafften es gerade noch aufzusteigen und zu ihren Waffen zu greifen, als de Bézenne und seine Kriegsknechte den Hof erreichten. Auf einem zertrampelten Feld trafen die beiden Trupps aufeinander. Schwerter, Lanzen und Morgensterne prallten auf Schilde und Helme, und das Klirren von Stahl vermischte sich mit dem Knistern der Flammen.
Aristide gab seinem Pferd die Sporen, hieb mit seinem Schwert nach links und rechts und kämpfte sich zu de Bézenne durch. Der grauhaarige Ritter begegnete seinem Angriff mit erhobenem Schild, wehrte den ersten Schlag ab und deckte Aristide mit wütenden Streichen ein. Der Mann war trotz seines Alters ein hervorragender Kämpfer.
»Das wirst du mir büßen, du Hund!«, brüllte er. »Dafür brenne ich all deine Höfe nieder und pisse auf die Ruinen!«
Aristide lachte ihn aus. »Alles, was du tun musst, ist, dich zu entschuldigen. Dann haben wir noch heute Frieden.«
Sie lenkten ihre Pferde mit den Schenkeln und tauschten weitere Schwerthiebe aus, ohne dass einer dem anderen Schaden zufügen konnte.
»Du hast dich zu entschuldigen!«, keuchte de Bézenne. »Du hast mich einen Betrüger genannt. Vor Herzog Simon und allen Vasallen!«
»Weil du einer bist. Ohne deine verlängerte Lanze hättest du mich niemals geschlagen.«
»Du Lügner! Du Sauhund!«
Ein schräg geführter Stoß schrammte an Aristides Helm entlang, ritzte ihm die Augenbraue auf und hätte ihn wohl ernstlich verletzt, wenn der Nasenschutz nicht gewesen wäre. Der Mann begann ihn zornig zu machen. Aristide biss die Zähne zusammen, trieb sein Pferd an und drängte de Bézenne ab, um ihn mit seinem nächsten Schwertstreich aus dem Sattel werfen zu können.
Doch dazu kam es nicht. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich ein zweiter Reitertrupp dem brennenden Gehöft näherte. Rund zehn Krieger, schwer bewaffnet. Dieser Übermacht wären seine Männer nicht gewachsen. Aristide erkannte, dass er hier und heute keine Entscheidung herbeiführen konnte. Er versetzte de Bézenne einen letzten Hieb, riss sein Pferd herum und brüllte den Befehl zum Rückzug.
An der Spitze seiner Schar jagte er dem Wald entgegen. De Bézenne nahm die Verfolgung auf, doch der Ritter und seine Kriegsknechte fielen bald zurück, und in den Tiefen des Forstes gelang es Aristide schließlich, sie abzuhängen.
Schwer atmend zog er seinen Helm ab und betastete den Schnitt. Es war nichts Ernstes – er blutete kaum.
»Soll ich zur Burg reiten und die restlichen Männer holen?«, schlug Berengar vor. »Ich könnte heute Abend zurück sein.«
Das hatte Aristide auch schon in Erwägung gezogen – es
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