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Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Wolf
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Ein Bett begann zu knarren.
    Geräusche der Lust.
    Ein dünnes Lächeln erschien auf Foulques rundem Gute-Laune-Gesicht. Wusste ich’s doch, dass du kein Heiliger bist.
    Er huschte zu einem der winzigen Fensterlöcher und spähte hindurch. Trotz des schlechten Lichtes im Innern der Hütte sah er genug.
    Er lehnte sich gegen die Mauer und lauschte dem Seufzen, das immer leidenschaftlicher wurde. Das Weib konnte seine Lust kaum noch im Zaum halten, als de Fleury wieder und wieder in sie hineinstieß.
    Foulque schob die Hand in seine Bruche und rieb sein hartes Glied.
    »Ich habe etwas«, sagte Foulque einige Stunden später.
    »Das hat ja auch lange genug gedauert«, meinte Aristide de Guillory, während er sich in seinen Lehnstuhl lümmelte. »Na los. Spann uns nicht auf die Folter, Mann. Heraus damit!«
    Es war früh am Abend, und die Sonne versank gerade in strahlendem Gold hinter den Glockentürmen des Doms. Der Ritter und Bischof Ulman saßen im Saal des Bischofspalastes und erwarteten gespannt seinen Bericht.
    »De Fleury trifft sich heimlich mit einer Frau«, begann er. »Ich habe sie in einer Hütte am Waldrand beobachtet.«
    »Haben sie es miteinander getrieben?«, fragte de Guillory.
    »Ja.«
    Der Ritter grinste lüstern, was ihm einen missbilligenden Blick von Bischof Ulman einbrachte. »Konntest du herausfinden, wer die Frau ist?«, erkundigte sich der Geistliche.
    Foulque nickte. Er ließ sich Zeit mit der Antwort und kostete die Spannung der beiden Männer aus. Schon den ganzen Tag freute er sich auf diesen Moment – er konnte selbst kaum glauben, auf was er da gestoßen war. »Isabelle Chastain.«
    De Guillory runzelte die Stirn. »Wer soll das sein?«
    »Ihr Mädchenname ist Isabelle Caron«, antwortete Bischof Ulman. »Sie hat neulich Hernance Chastain geheiratet, den Tuchhändler.«
    De Guillory kannte die fragliche Dame offenbar. »Die Schwester von Gaspard Caron?«, hakte er nach. »Bist du sicher?«
    »Ohne jeden Zweifel«, erwiderte Foulque.
    Der Ritter leckte sich die Lippen. »Donnerwetter! Ich hätte diesem Schwächling nicht zugetraut, sich eine solche Schönheit ins Bett zu holen.«
    »Es reicht jetzt«, sagte der Bischof. »Ich dulde in meinem Haus keine Schlüpfrigkeiten.«
    »Kommt schon, Ulman.« De Guillory boxte ihm jovial auf die Schulter. »Unter Eurer Soutane seid Ihr doch auch ein Mann. Ich bin sicher, Ihr wisst Euren Bischofsstab zu gebrauchen.«
    Der Bischof ignorierte ihn und tippte die Fingerkuppen gegeneinander. »Unser geschätzter Gildemeister und Carons Schwester begehen also Ehebruch. Mein lieber Foulque, du bist wahrlich auf eine Goldader gestoßen. Das sollte genügen, um diesen impertinenten Kerl zu Fall zu bringen.«
    »Wird auch verdammt noch mal Zeit«, sagte de Guillory. »Also, worauf warten wir noch? Bringen wir die Sache ans Licht.«
    »Es wäre töricht, diese Geschichte einfach hinauszuposaunen«, erwiderte Ulman. »Wenn der Eindruck entsteht, dass wir dahinterstecken, wird de Fleury versuchen, es als verleumderisches Gerücht abzutun. Wir müssen im Hintergrund bleiben und geschickter vorgehen. Chastain muss von selbst darauf kommen, dass seine Frau ihm Hörner aufsetzt.«
    »Kannst du das einfädeln?«, wandte sich de Guillory an Foulque.
    »Gewiss.«
    »Mach dich sofort an die Arbeit«, sagte Bischof Ulman. »Ich will, dass de Fleury noch vor Michaeli am Boden liegt.«
    Foulque nickte ehrerbietig. »Wie soll ich mich verhalten, wenn es getan ist? Wünscht Ihr, dass ich die Stadt verlasse?«
    »Nein«, antwortete der Bischof. »Du bleibst vorerst in seinem Haushalt. Vielleicht brauchen wir deine Dienste noch.«
    »Hier ist dein Lohn.« De Guillory griff in sein Wams und warf ihm einen Beutel voller Münzen zu. »Das war gute Arbeit, Foulque.«
    »Habt Dank, Herr.« Foulque holte einen Sou aus dem Beutel und drehte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Ein Sonnenstrahl traf die Silbermünze und ließ sie funkeln und blitzen, sodass sein Herz einen Sprung machte.
    Einige Tage später war Hernance Chastain wie üblich damit beschäftigt, die Arbeit seiner Gesellen zu beaufsichtigen. Er schritt durch die größte seiner drei Färberwerkstätten am Kanal der Unterstadt, prüfte die Farben in den Bottichen und begutachtete die fertigen Tuche, die im Hof zum Trocknen aufgespannt waren. Seine anderen beiden Werkstätten wurden von Meistern geleitet, und eigentlich wäre es vernünftig gewesen, auch für diese einen erfahrenen Tuchfärber einzustellen, damit er sich

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