Das Salz der Mörder
obendrein geniale Entdeckung machten. Sie fanden heraus, dass
gegenüber dem Stressmechanismus ein exakt entgegengesetzter
Entspannungsmechanismus existiert. Das magische Wort hieß „Yoga“. Yoga ist eine
indische philosophische Lehre, deren Ziel es ist, durch Meditation den Menschen
von dem Gebundensein an die Last der Körperlichkeit zu befreien. Aus dem Yoga
wurden Übungen herausgelöst, die zum Zweck einer gesteigerten Beherrschung des
Körpers, der Konzentration und Entspannung ausgeführt werden. Man stellte fest,
dass die tiefe Ruhe und Entspannung der Meditation das Verhältnis zwischen
Geist und Körper insgesamt organisiert und gegen den destruktiven Einfluss von
chronischem Stress schützt. Die Wissenschaftler belegten eindrucksvoll, dass
Meditierende gesünder leben. 87 Prozent hatten weniger
Herz-Kreislauferkrankungen und 55 Prozent seltener Krebs. Das Resultat: Die
Krankenkassen wurden bis zu 60 Prozent minder in Anspruch genommen.
Die
Technik des Meditierens lässt sich mühelos erlernen und mit geringem
Zeitaufwand ausüben. Zweimal täglich etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten genügen,
um zu einer ganz natürlichen Ruhe zu finden, also zu dem „Eingang in das Innere
der Harmonie“. Durch die Kraft der Ruhe sind Sie befähigt Ihre Kreativität zu
aktivieren, komplexe Zusammenhänge besser zu erkennen und die besten Ideen oder
Lösungen daraus zu formen.
Neben
dem „Kommunikationstraining von Führungskräften“, das in diesem Sommer auf
unserem Lehrplan steht, können Sie außerhalb unseres offiziellen Programms
fakultativ in vier Sitzungen von jeweils zwei Stunden die Technik der
Transzendentalen Meditation erlernen.
Sitzungen: Montags
und mittwochs.
15.00 Uhr - 17.00
Uhr im Weißen Haus, Kleiner Saal.
Gebühr pro
Sitzung: DM 500, -
Interessenten
bitte an der Rezeption (Erste Etage, Weißes Haus) melden.
Ihre Ruhespenderin
- Dr. phil. Margot S. Hansen (Seminarleiterin)
68. Das Dorf der letzten Nymphen
„Es
war einmal ein reicher, angesehener Bauersmann. Von allen in Busch und Feld und
weit umher wurde er Bauer Bempong genannt.
Bauer
Bempong lebte mit seinem genügsamen Weibe und den fünf Kindern, die er mit ihr
während der langen gleichmäßigen Jahre zeugte und in strenger Liebe
heranzüchtigte, in einem kleinen anmutigen Dorfe unweit eines großen Waldes.
Friedvoll
verstrichen Tag um Tag und nichts Betrübliches schien weit und breit.
Nur
der jüngste Sohn - Afrum namentlich – bekümmerte die Eltern sehr. Genau
genommen war Afrum kein gewöhnlicher Sohn. Dies tuschelten alle in Busch und
Feld und weit umher, wenn man sich über Bempongs jüngstes Kind beschwatzte.
Rätselhaftes,
Wirres, Unheimliches, so hieß es, rüttelte und schüttelte in Afrums Sinnen. Und
es verschlimmerte sich unaufhaltsam.
Beharrlich
wuchs Afrum heran, und Vater und Mutter blickten ratlos dazu. Seine Sprache,
seine Lebensweise, ja selbst sein Äußeres gestalteten sich immer befremdlicher.
Tagtäglich wanderte er tief im nahen Walde, unterhielt sich mit den wilden
Tieren und flüsterte mit den giftigsten Pflanzen. Allesamt im Dorfe lachten
über ihn.
Er
wurde, Afrum - der kleine Idiot, genannt.
Weil
man ihn immerdar verspottete und bisweilen sogar mit Steinen bewarf, verließ
Afrum eines Tages sein Elternhaus und baute sich eigenhändig an einem
schattigen, uneinsichtigen Orte tief im Unterholz des dunklen Hains mit vielen
Ästen, Zweigen und Wurzelwerk eine winzige Kate.
Dort
lebte er fortan allein und zurückgezogen und ernährte sich von den Früchten,
die die unermessliche Wildnis für ihn darbot.
Niemand
wusste genau zu sagen, wo er sich aufhielt. Selten nur kam Afrum ins Dorf und
nach Haus zurück, grüßte Vater, Mutter und Geschwister, und verschwand wiederum
für eine lange Weile.
So
verstrich die Zeit . . ., bis an einem sonnigen Freitagmorgen Vater Bempong
betrüblich feststellen musste, dass er am Vortage seine kostbar geschmiedete
Pflanzhacke bei der Feldarbeit versehentlich auf dem Acker zurückgelassen
hatte.
Nach
einem alten Brauch zufolge aber, ist es niemanden erlaubt freitags die Felder
zu betreten oder sie gar zu bewirtschaften. Die Vorfahren befahlen, der Freitag
sei der einzige Tag der Woche, an dem die Göttin der Erde ausruhen müsse, um
für eine gute Ernte neue Kraft zu schöpfen - man dürfe sie auf keinen Fall in
ihrem Frieden stören.
Um
das wertvolle Werkzeug nicht entbehren zu müssen, missachtete Bauer Bempong von
sichtlichem Selbstzweifel gepeinigt das
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