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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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vorkommen! Ich kann aber auch über Bagdad oder Kandahar reden, das würde den hiesigen Verhältnissen eher gerecht!“
    Bassett schaute auf. „Schon gut! Schon gut! Wie geht‘s weiter? Sucht ihr sie? Oder besser: Findet ihr sie?“ Abdul lächelte, wie nur er lächeln konnte. Dieses Lächeln besaß in seiner Ausdruckskraft eine schier unendliche Bandbreite. Es konnte den Tod bedeuten, verständnisvolles Mitleid, reine Freundlichkeit oder tiefe Zuneigung. Bassett kannte dieses Lächeln, signalisierte es ihm doch, daß es angesagt war, auf eine sachliche Gesprächsebene zurückzukehren. „Ich gehe davon aus, daß ihr sie findet. Ist doch so, oder?“
    Abduls Lächeln ging übergangslos in breites Grinsen über. „Wir haben bisher jeden gefunden, der sich in Islamabad vor uns versteckte. Und es ist von den Gesuchten noch niemand aus Islamabad herausgekommen, von dem wir nicht wußten.“
    Sie hoben ihre Bierdosen, stießen an und tranken. Cannon hatte die ganze Zeit interessiert zugehört. Abdul zog sein Handy aus der Tasche. „Entschuldigt mich einen Moment!“ Während er die Rufnummer eingab, verließ er die Bar und trat in den Innenhof. „Masood? Ich bin‘s. Es geht um morgen. Ihr observiert im Khyber Park das gesamte Areal. Ab sofort! Die kommen heute nacht, ich bin mir sicher. Ich will wissen, wo sie stecken. Jeder von ihnen! Kein Zugriff ohne meine Anweisung. Aber hängt euch dran, sollten sie das Gelände verlassen. Ferner bereitet ihr das Büro in der Nishtar Colony vor. Das übliche Kammerorchester. Wartet bis morgen, wenn sie dort raus sind. Die Wache schaltet ihr aus, ihr habt freie Hand. Wir werden dort gegen 12:30 Uhr auftauchen. Das Bürohaus hat zwei Eingänge, einen Vordereingang von Norden, hofseitig einen Hintereingang. Wir kommen von vorn. Die werden ihre Leute über den Hintereingang in das Gebäude schleusen. Laßt sie rein! Legt den üblichen Hindernisparkur an, es muß ein paar Minuten dauern, bis sie das Büro erreichen. Ihr gebt Hinweis, wann wir das Gebäude räumen müssen. Wartet bitte mit dem Zauber, bis wir draußen sind. Denkt an Dicks Holzbein …“
    Masoods Kommentar löste breites Grinsen aus. „Das sag‘ ihm lieber selbst! Er wird dich schlachten! OK, alles verstanden? ... Gut! Wir sehen uns morgen. Ende.“
     
     

13. August, 08:25 Uhr Ortszeit; Nishtar Colony, Peshawar
    Mehdi Bidram und Ahmad Taheri saßen sich eine Zeit lang schweigend gegenüber. Taheri rieb sich die beeindruckende Hakennase, die eine tiefrote Schwellung auf der Nasenwurzel aufwies. Bidram schaute sich das interessiert an. „Was hast du gemacht, Ahmad? Das sieht ja fürchterlich aus! Mit diesem Zinken lassen sie dich nicht auf den Basar!“
    Taheris Gesicht nahm die Farbe seiner Nase an. „Halt die Klappe!“ fauchte er. „Es sind die verdammten Mücken in Islamabad. Keine Minute kannst du dich abends im Freien aufhalten. Ich muß im Schlaf daran gekratzt haben. Nun juckt es wie der Teufel.“
    Bidram konnte seine Schadenfreude kaum unterdrücken. „Wenn du weiter an dem Zinken reibst, wird er Feuer fangen!“
    Taheri sprang auf. Zornesadern durchdrangen mäandrisch die Haut seiner Schläfen. „Nochmals – halt dein Maul! Kümmere dich lieber darum, daß deine Vasallen hier unverzüglich eintreffen. Besonders viel Respekt scheinen die nicht vor dir zu haben. Und ich habe nicht beliebig viel Zeit. Der amerikanische Hurensohn erwartet meinen Anruf!“
    Kaum hatte er dies ausgesprochen, traten drei finster aussehende Gesellen in den Raum, wettergegerbte Haut, verfilzter Bart, stechender Blick unter buschigen Brauen, schwarzer Turban, staubbedeckte Kleidung. Bidram stand auf, umarmte schweigend jeden von ihnen und hieß sie, sich jeweils einen Stuhl zu suchen und hinzusetzen. Er sah abwechselnd Taheri und die drei Burschen an. „Eines vorweg: Namen und Einzelheiten zu den hier anwesenden Personen spielen keine Rolle! Wer nichts weiß, erzählt nichts. Kurz zum Stand unserer Erkenntnisse. Wir erhielten Hinweis, daß das von uns vorgesehene Gebäude von Spezialkräften der Regierung inspiziert würde. Wir haben uns den Zirkus aus sicherer Entfernung angesehen. Sie scheinen sich auf die Sicherung des Gebäudes zu konzentrieren. Vermutlich planen sie ihren Angriff innerhalb des Anwesens. Wir werden den Spieß umdrehen! Der Amerikaner wird kurz vor zwölf Uhr auftauchen. Seine Leute werden wesentlich früher dort sein. Sie werden in dem Gebäude sein, und sie werden in den angrenzenden Gassen Stellung

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