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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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draußen Versammelten bei ihrer Ankunft veranlaßt, heftig gestikulierend auf den Berghang zu zeigen? Was hatte die den Hang herabsinkende Staubfahne ausgelöst? Worüber stritten Siddiqi und Kahn bei Tisch? Was, zum Teufel, wußte Franken? Warum sein plötzlicher Sinneswandel, nicht in den Berg zu gehen? Hatte die Erde eben doch gebebt?‘ Eine beklemmende Vorahnung ergriff ihn. Er beschloß, Weißenfels bei nächster Gelegenheit anzusprechen.
    Diese kam schneller, als gedacht. Die beiden Bergleute stoppten und gaben zu erkennen, daß es an der Zeit sei, die Helmleuchten einzuschalten. Sanders Lampe flackerte kurz auf, dann erlosch sie unvermittelt. Wiederholtes An- und Ausknipsen führte zu keinem Resultat: Sander stand buchstäblich im Dunklen. Einer der Bergleute machte sich an seinem Akku zu schaffen. Kurzes Aufflackern, dann verlosch das Licht aufs Neue. Während sich nun beide Bergleute um seinen Akku bemühten, hatte Sander Gelegenheit, sich trotz des nur schwach einfallenden Tageslichts von seiner unmittelbaren Umgebung ein Bild zu machen. Zwei Beobachtungen beunruhigten ihn: Die Stahlstempel des Stollens waren in sich verdreht, und im Staub des Tunnelbodens lagen verstreut zahlreiche aus dem Gewölbe herausgesprengte Betonfragmente. Sie waren nicht sonderlich groß, wären vermutlich nicht aufgefallen, doch ihre deutlich helleren Bruchflächen reflektierten das über sie hinwegzuckende Licht der Berglampen der an seinem Akku hantierenden Kumpel. Ein Blick zur Decke zeigte, daß diese Fragmente tatsächlich erst in jüngster Zeit aus dem Gewölbe herausgebrochen waren, da sich das Weiß der Bruchflächen deutlich vom schwärzlichen Grau des staubüberkrusteten Tunnelgewölbes abhob. Kein Zweifel, hier hatten, ganz sanft nur, Urkräfte gewirkt, denen der Mensch wenig, besser gesagt, nichts entgegenzusetzen hatte, sollten sie ihr zerstörerisches Potential erst einmal ungeniert zur Schau stellen wollen. Kein beruhigender Ausblick, sich dann irgendwo in der Tiefe dieses Berges zu befinden ... Sander tippte Weißenfels an. „Haben Sie sich mal die Stempel angesehen?“
    Weißenfels, der das Treiben der beiden Bergleute amüsiert beobachtete, schaute erst zu Sander hinüber, dann – nur kurz – auf die Stahlstempel. „Das ist nicht außergewöhnlich. Die wurden vor gut 20, wenn nicht 25 Jahren installiert. Das Gebirge ist unaufhörlich in Bewegung, die Auffaltung noch in vollem Gange. Kein Grund zur Aufregung, Dr. Sander!“ Aus seiner Stimme klang die Überlegenheit des Spezialisten.
    „Und die Betonfragmente? Die sind neu!“ Sander vergaß die beiden Pakistani in seinem Rücken, als er sich spontan nach einem Betonstück bückte. Er betrachtete die Bruchfläche, bewegte sie im Streiflicht der Berglampen. „Kommen Sie mal näher!“ Weißenfels trat an ihn heran. „Leuchten Sie mal!“ Weißenfels lenkte den Lichtkegel in Richtung des Betonfragments, als plötzlich auch Sanders Helmleuchte erstrahlte. Die Pakistani hatten den Schaden am Akku behoben, doch Sanders Aufmerksamkeit galt einzig dem unscheinbaren Stück Beton in seiner Rechten. „Sehen Sie selbst!“ Unverhohlener Triumph lag in seiner Stimme, konnte er doch endlich sein Wissen einbringen. „Der Bruch geht durchs Korn! Das ist ein Gewaltbruch. Das Gewölbe muß unter großer Spannung gestanden haben, vielleicht jetzt noch stehen.“
    Weißenfels starrte auf den Betonbrocken in Sanders Hand. „Geh‘n wir weiter!“ Mehr sagte er nicht. Er nickte den beiden Pakistanern zu. Die hatten verstanden, nahmen sie in ihre Mitte und machten sich auf den Marsch in die vor ihnen liegende Finsternis. Sander schien es, als gingen sie plötzlich schneller.
    Nach wenigen Minuten hatten sie das Ende des betonausgekleideten Tunnels erreicht. Dieser war die letzte Wegstrecke in einer Krümmung angelegt worden, denn sie konnten den Eingang nicht mehr sehen. Allein das Licht ihrer Helmleuchten durchschnitt gelblich die nunmehr vollkommene Dunkelheit. Die Feldbahngleise spreizten sich in spitzem Winkel und verschwanden, jedes für sich, in der Schwärze zweier allenfalls anderthalb Meter hohen Stollen, die jeder für sich weiter in die Tiefe des Berges führten. Sie nahmen den linken. Schon nach wenigen Metern begriff Sander, was Muhammad Khan unter ‚archaischer Mine‘ verstanden hatte. Sie konnten sich nur noch gebückt bewegen, zwischen den Schienen eher stolpernd als schreitend, ständig den Kopf eingezogen, um doch im nächsten Augenblick mit dem Helm

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