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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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«
    »Ein Radikalennest. Eine Brutstätte der Unzufriedenheit.« «
    »Unzufriedene? Kommunisten?«
    »Kaum. Die würden dort einen Roten sofort abknallen. Oder einen Juden. Die nennen sich >Schutzstaffel<, laufen herum und schlagen Leute nieder, halten sich für eine besondere Rasse, für besser als der Rest der Welt.«
    Eine besondere Rasse.
    O Gott!
    Elizabeth sah auf die Akte, die sie in der Hand hielt. Sie schob sie langsam in den Umschlag zurück und stand auf. Ohne ein Wort zu dem Engländer zu sagen, ging sie zu ihrer Schlafzimmertür, betrat das Schlafzimmer und schloß die Tür hinter sich.
    James Derek blieb draußen stehen und fragte sich, was sie vorhatte. Elizabeth ging an ihren Schreibtisch, auf dem mehrere Papiere lagen. Sie suchte und fand die Züricher Liste.
    Sie las jeden einzelnen Namen sorgfältig.
    Avery Landor, USA – Öl
    Louis Gibson, USA – Öl
    Thomas Rawlins, USA – Wertpapiere
    Howard Thornton, USA — Industriebauten
    Sydney Masterson, Großbritannien – Importe
    David Innes-Bowen, Großbritannien – Textilien

    Harold Leacock, Großbritannien – Wertpapiere
    Louis François d’Almeida, Frankreich – Eisenbahnen
    Pierre Daudet, Frankreich – Schiffahrtslinien
    Ingmar Myrdal, Schweden – Wertpapiere
    Christian Olaffsen, Schweden — Stahl
    Otto von Schnitzler, Deutschland – I.G. Farben
    Fritz Thyssen, Deutschland – Stahl
    Erich Kindorf, Deutschland – Kohle
    Man könnte sagen, daß die Zürich-Liste die Namen der mächtigsten Männer auf der westlichen Halbkugel enthielt.
    Elizabeth legte die Liste auf den Tisch und griff nach einem ledergebundenen Notizbuch mit Telefonnummern und Adressen. Sie schlug das Register bei dem Buchstaben O auf.
    >Ogilvie & Storm, Verlag, Bayswater Road, London.<
    Sie würde Thomas Ogilvie anrufen und veranlassen, daß er ihr alle ihm zugänglichen Informationen über die >Schutzstaffel< schickte.
    Sie wußte bereits einiges darüber. Sie erinnerte sich daran, daß es sich um eine Unterorganisation einer Vereinigung handelte, deren Mitglieder sich als Nationalsozialisten bezeichneten. Sie wurden von einem Mann namens Adolf Hitler angeführt.

33.
    Der Mann hieß Basil Hawkwood, und Canfield sah sofort das Markenzeichen >hawkwood< vor sich, mit kleinem Anfangsbuchstaben, wie es auf einer Vielzahl von Lederartikeln zu finden war. Hawkwood Leather war eine der größten Firmen dieser Branche in England und kam gleich hinter Mark Cross.
    Der nervöse Basil führte Canfield in den riesigen Lesesaal seines Klubs, Knights. Sie wählten sich zwei Sessel am Knigthsbridge-Fenster, wo sie sicher sein konnten, von niemandem belauscht zu werden.
    Basil stotterte vor Angst. Er hoffte, daß ihm der junge Mann, der ihm gegenübersaß, helfen würde.

    Canfield lehnte sich in den bequemen Sessel zurück und hörte sich ungläubig Hawkwoods Geschichte an.
    Der Aufsichtsratsvorsitzende von Hawkwood Leather hatte eine Sendung nach der anderen mit >beschädigten< Lederartikeln an eine unbekannte Firma in München gesandt. Mehr als ein Jahr lang hatten die Direktoren von Hawkwood die Verluste aufgrund der Einstufung als >beschädigt< akzeptiert. Jetzt hatten sie allerdings einen vollständigen Bericht über die ungewöhnlich hohe Schadensrate der Fabriken angefordert. Der Hawkwood-Erbe saß in der Falle. Vorläufig konnte er nichts mehr nach München schicken.
    Er flehte Matthew Canfield an, ihn doch bitte zu verstehen. Er bettelte den jungen Mann darum, seine Loyalität zu bestätigen, aber jetzt würde jemand anderer die Stiefel, die Gürtel, die Halfter beschaffen müssen.
    »Weshalb tragen Sie die Manschettenknöpfe?« fragte Canfield.
    »Ich habe sie heute getragen, um Bertholde an meine Unterstützung zu erinnern. Er hat sie mir selbst geschenkt... Sie tragen die Ihren nicht.« «
    »Ich muß nicht auf meine Loyalität hinweisen.«
    »Verdammt, aber ich auf die meine! Ich war niemals kleinlich und werde es auch in Zukunft nicht sein.« Hawkwood beugte sich vor. »Die augenblicklichen Umstände ändern meine Gefühle nicht. Das können Sie melden. Diese verdammten Juden! Diese Radikalen und Bolschewiken in ganz Europa! Man hat sich verschworen, um alle anständigen Prinzipien zu vernichten, nach denen gute Christen jahrhundertelang gelebt haben. In unseren Betten werden sie uns ermorden, unsere Töchter schänden, die Rassen besudeln. Daran habe ich nie gezweifelt. Ich werde der Organisation auch in Zukunft helfen. Darauf haben Sie mein Wort. Bald werden uns

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