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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Millionen zur Verfügung stehen.«
    Plötzlich überkam Matthew Canfield Übelkeit. Was, um Gottes willen, hatte er getan?
    Er stand auf, und seine Beine drohten ihm den Dienst zu versagen.
    »Ich werde melden, was Sie mir gesagt haben, Mr. Hawkwood. «

    »Das ist sehr anständig. Ich wußte, daß Sie es verstehen würden.«
    »Ich fange gerade erst damit an.«
    Als Canfield dann unter dem Vordach des Klubs auf ein Taxi wartete, war er vor Angst wie betäubt. Er hatte nicht länger mit einer Welt zu tun, die er erfassen konnte. Das waren Giganten, das waren Vorstellungen und Loyalitäten, die sein Begriffsvermögen weit überstiegen.

34.
    Elizabeth hatte die Zeitung und die Artikel aus den Magazinen auf der Couch ausgebreitet. Ogilvie & Storm hatten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Es gab hier mehr Material, als Elizabeth oder Canfield in einer Woche durchsehen konnten.
    Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei zeigte sich ihnen als eine Ansammlung von Fanatikern. Die >Schutzstaffel< bestand aus üblen Schlägern, die niemand ernst nahm. Die Artikel, die Fotografien, selbst die kurzen Schlagzeilen waren alle so formuliert, daß sie eher operettenhaft wirkten.
    >Warum im Vaterland arbeiten, wenn man sich auch herausputzen und so tun kann, als wäre man Wagner?<
    Canfield griff nach einer Sonntagsbeilage und las die Namen der Führer. Adolf Hitler, Erich von Ludendorff, Rudolf Heß, Gregor Strasser. Und am Ende des Artikels standen Ausdrücke wie:
    >... Verschwörung von Juden und Kommunisten... <
    >... Töchter von bolschewistischen Terroristen geschändet... <
    >... Arisches Blut von ränkeschmiedenden Semiten besudelt... <
    >....ein Plan für tausend Jahre ... <
    Canfield sah das Gesicht von Basil Hawkwood vor sich, der eines der größten Industriewerke Englands besaß und der ähnliche Worte eindringlich geflüstert hatte. Er dachte an die Ledersendungen nach München. Das Leder ohne das
Markenzeichen >hawkwood,< das Leder, das zu den Uniformen auf diesen Fotografien gehörte. Er erinnerte sich an die Manipulationen des toten Bertholde, die Straßen in Wales, den Massenmord von York.
    Elizabeth saß am Schreibtisch und machte sich Notizen aus einem Artikel. Langsam begann sich ein Bild vor ihrem geistigen Auge abzuzeichnen. Aber es war unvollständig, so als fehlte ein Teil des Hintergrunds. Das störte sie, aber sie hatte schon genug erfahren.
    »Es nimmt einem den Atem, nicht wahr?« fragte sie und erhob sich aus ihrem Sessel.
    »Was lesen Sie heraus?«
    »Genug, um mich zu fürchten. Eine obskure politische Organisation wird in aller Stille von den reichsten Männern der Welt finanziert. Von der Züricher Gruppe. Und mein Sohn gehört dazu.«
    »Aber weshalb?«
    »Das ist mir noch nicht klar.« Elizabeth ging ans Fenster. »Es gibt noch viel zu lernen. Aber eines steht fest. Wenn diese Bande von Fanatikern in Deutschland Fortschritte erzielt - im Reichstag, dann könnten die Männer von Zürich eine unerhörte wirtschaftliche Macht unter ihre Kontrolle bringen. Das ist ein langfristig angelegtes Konzept, denke ich. Dahinter könnte eine brillante Strategie stecken.«
    »Dann muß ich nach Washington zurückkehren!«
    »Dort weiß man es vielleicht schon – oder man ahnt es zumindest. «
    »Wir müssen etwas unternehmen.«
    »Das können Sie nicht!« Elizabeth wandte sich wieder zu Canfield. »Keine Regierung hat das Recht, sich in die Innenpolitik einer anderen Regierung einzuschalten. Es gibt einen anderen Weg. Einen wesentlich wirksameren Weg. Aber darin liegt auch ein ungeheures Risiko, das ich erwägen muß.«
    »Was ist das für ein Weg? Und worin besteht das Risiko? «
    Aber Elizabeth hörte ihm nicht zu. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre Gedanken. Nach einigen Minuten sagte sie: »Es gibt da eine Insel in einem abgelegenen See in Kanada. Mein
Mann hat sie vor vielen Jahren in einem unüberlegten Augenblick gekauft. Es gibt einige Wohnstätten darauf, primitiv, aber bewohnbar. Wenn ich Ihnen die notwendigen Mittel zur Verfügung stelle, können Sie dann diese Insel so bewachen lassen, daß sie absolut sicher wäre?«
    »Ich glaube schon.«
    »Das reicht nicht. Für Zweifel ist kein Platz. Das Leben meiner ganzen Familie würde von völliger Isolierung abhängen. Die Mittel, die ich erwähne, sind unbegrenzt.«
    »Also gut. Ja, es wäre möglich.«
    »Könnten Sie dafür sorgen, daß meine Familie in völliger Sicherheit dorthin gebracht wird?«
    »Ja.«
    »Könnten Sie das alles in einer

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