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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Woche vorbereiten?«
    »Ja, auch das.«
    »Gut. Ich werde Ihnen erklären, was ich vorschlage. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, daß das der einzige Weg ist.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ganz einfach ausgedrückt — die Scarlatti-Firmen werden jeden Investor in Zürich wirtschaftlich vernichten, in den finanziellen Ruin treiben.«
    Canfield sah die anmaßende, selbstbewußte alte Frau an. Ein paar Sekunden lang sagte er nichts, holte nur tief Atem, als versuchte er eine Antwort zu formulieren.
    »Sie sind verrückt«, sagte er leise. »Sie sind allein. Das sind vierzehn – nein, jetzt dreizehn stinkreiche Bonzen. Denen sind Sie nicht gewachsen.«
    »Nicht das zählt, was jemand wert ist, Mr. Canfield. Jenseits einer gewissen Grenze hat das nichts mehr zu sagen. Es kommt darauf an, wie schnell man seinen Besitz bewegen kann. Im Wirtschaftsleben ist die stärkste Waffe der Zeitfaktor. Glauben Sie keinem, der das Gegenteil behauptet. In meinem Fall gilt nur ein Urteil.«
    »Was soll das bedeuten?«
    Elizabeth stand reglos vor Canfield. »Wenn ich die gesamten Scarlatti-Firmen liquidieren würde, dann gibt es niemanden auf der ganzen Welt, der mich daran hindern könnte.«
    Der Amerikaner war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden
hatte. Er musterte sie ein paar Sekunden lang, ehe er sprach. »Oh? Und?«
    »Sie Narr! Abgesehen von den Rothschilds und vielleicht ein paar indischen Maharadschahs bezweifle ich, daß es noch jemanden in meiner Position oder in unserer Zivilisation gibt, der das sagen kann.«
    »Warum kann nicht einer der Männer in Zürich das gleiche tun?«
    Die alte Frau hob die Brauen. »Ich habe Sie bisher für einen intelligenten Menschen gehalten. Oder ist es nur Furcht, die es Ihnen verwehrt, die größeren Zusammenhänge zu erkennen? «
    »Keine Gegenfragen, bitte! Ich will eine Antwort hören!«
    »Der Hauptgrund, weshalb die Gruppe in Zürich das, was ich tun kann, weder kann noch will, liegt in ihrer Angst. Diese Männer haben Angst vor den Gesetzen, die ihre Verpflichtungen binden, vor den Investitionen und den Investoren, vor außergewöhnlichen Entscheidungen, vor der Panik, die stets aus solchen Entscheidungen erwächst. Und am allerwichtigsten – sie fürchten den finanziellen Ruin. «
    »Und Sie stört nichts von all dem?«
    »Die Scarlatti-Firmen haben keine Verpflichtungen, an die sie sich halten müssen. Bis zu meinem Tod gibt es nur eine Stimme. Ich bin Scarlatti.«
    »Und die Entscheidungen, die Panik, der Ruin?«
    »Meine Entscheidungen werden wie eh und je mit Präzision und Überlegung durchgeführt werden. Man wird eine Panik vermeiden.«
    »Und ebenso den finanziellen Ruin, hm? Sie sind eine verdammt selbstbewußte alte Dame!«
    »Sie begreifen wiederum nicht. An diesem Punkt sehe ich den Zusammenbruch von Scarlatti als unvermeidbar voraus, sofern man mich herausfordern sollte. Es wird keine Gnade geben.«
    Jetzt begriff Matthew Canfield. »Ich will verdammt sein.«
    »Ich brauche riesige Summen. Beträge, die für Sie unvorstellbar sind und die auf einen einzigen Befehl hin angewiesen werden können. Gelder, die ausreichen, ungeheure Besitzungen zu erwerben, und die ganze Märkte aufblähen
oder zerstören können. Sobald diese Manipulation einmal eingeleitet ist, bezweifle ich, daß alles Kapital der Welt Scarlatti wieder zusammensetzen könnte. Man würde uns nie wieder vertrauen. «
    »Dann wären Sie erledigt.«
    »Unwiderruflich. «
    Die alte Frau trat vor Canfield. Sie sah ihn an, aber nicht auf die Art und Weise, wie er es gewohnt war. Ebensogut hätte sie eine besorgte Großmutter aus den trockenen Prärien von Kansas sein können, die den Prediger fragte, ob der Herr im Himmel es regnen lassen würde.
    »Mir bleiben keine Argumente mehr. Bitte, erlauben Sie mir meinen letzten Kampf. Meine letzte Geste sozusagen.«
    »Sie verlangen schrecklich viel.«
    »Nicht, wenn Sie darüber nachdenken. Wenn Sie zurückkehren, werden Sie eine Woche brauchen, um nach Washington zu kommen. Danach wird es einige Zeit dauern, bis Sie alles vorbereitet haben und an die Regierungsbeamten herangekommen sind, die auf Sie hören müßten – falls Sie es überhaupt zuwege bringen, daß man Ihnen zuhört. Nach meinen Berechnungen wird das wenigstens drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen. Geben Sie mir recht?«
    Canfield kam sich wie ein Narr vor, wie er so vor Elizabeth stand. Um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, ging er in die Mitte des Zimmers. »Verdammt, ich weiß

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