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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zwischen Elizabeth und das Fenster zu treten. Er würde die Erinnerung daran so lange in sich tragen, wie er lebte.
    Das Klirren von zerspringendem Glas war zu hören, und gleichzeitig empfand er einen scharfen, stechenden Schmerz an der linken Schulter. Der Schmerz schien sogar zuerst zu kommen. Der Schock war so kräftig, daß er Canfield herumriß, ihn über den Tisch warf, so daß Papiere hochflogen und die Lampe krachend auf den Boden fiel. Ein zweiter und ein dritter Schuß folgten, zersplitterten das dicke Holz neben ihm, und Canfield warf sich in seiner Panik zur Seite, stieß Elizabeth dabei vom Stuhl herunter auf den Boden. Der Schmerz an seiner Schulter war überwältigend, und ein riesiger Blutflecken breitete sich auf seinem Hemd aus.
    Nach fünf Sekunden war alles vorbei.
    Elizabeth kauerte an der Wandvertäfelung. Sie war gleichzeitig verängstigt und dankbar. Sie sah Canfield an, der vor ihr lag, und versuchte, seine Schulter zu halten. Sie war überzeugt, daß er sich über sie geworfen hatte, um sie vor den Kugeln zu schützen. Und er erklärte ihr nie, daß es anders gewesen war.
    »Sind Sie schwer verletzt?«
    »Ich bin nicht sicher. Es tut höllisch weh. Ich bin noch nie zuvor angeschossen worden.« Das Reden fiel ihm schwer. »Können Sie das Telefon erreichen? Aber bleiben Sie auf dem Boden! Ich glaube, ich brauche einen Arzt — einen Arzt ... « Er verlor die Besinnung.
    Dreißig Minuten später erwachte Canfield. Er lag auf seinem Bett, und ein unbequemer Verband hüllte seine ganze linke Brustseite ein. Er konnte sich kaum bewegen. Er konnte - ganz undeutlich – eine Anzahl von Gestalten sehen, die ihn umgaben.

    Als sein Blick klarer wurde, entdeckte er Elizabeth, die am Fußende des Bettes stand und auf ihn herabschaute. Rechts von ihr stand ein Mann in einem Mantel, hinter ihm ein uniformierter Polizist. Ein Mann mit strenger Miene, ohne Jakkett, mit schütterem Haar, beugte sich über ihn, offensichtlich ein Arzt. Jetzt sprach er Canfield an. Er hatte einen französischen Akzent.
    »Bewegen Sie bitte die linke Hand.«
    Canfield gehorchte.
    »Die Füße, bitte.«
    Wieder gehorchte er.
    »Können Sie den Kopf zur Seite drehen?«
    »Was – wieso?«
    »Bewegen Sie den Kopf hin und her!« befahl Elizabeth. »Versuchen Sie bloß nicht, komisch zu sein!« Sie war vermutlich so erleichtert wie sonst niemand im Umkreis von zwanzig Meilen des Hotel D’Accord. Sie lächelte sogar.
    Canfield rollte den Kopf hin und her.
    »Sie sind nicht ernsthaft verletzt.« Der Arzt richtete sich auf.
    »Das scheint Sie zu enttäuschen«, antwortete Canfield.
    »Darf ich ihn etwas fragen, Doktor?« fragte der Schweizer, der neben Elizabeth stand.
    Der Arzt antwortete in seinem gebrochenen Englisch. »Ja. Die Kugel ist durchgegangen.«
    Was das eine mit dem anderen zu tun hatte, wollte Canfield nicht ganz einleuchten. Aber er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Jetzt ergriff Elizabeth wieder das Wort.
    »Ich habe diesem Herrn erklärt, daß Sie mich nur auf meinen Geschäftsreisen begleiten. Was hier geschehen ist, hat uns völlig verblüfft.«
    »Ich wäre dankbar, wenn dieser Mann für sich selbst sprechen würde, Madame.«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich Ihnen etwas sagen kann, Mister...« Canfield hielt inne. Es hatte wenig Sinn, hier den Narr zu spielen. Er würde Hilfe brauchen. »Oder, wenn ich es mir richtig überlege, vielleicht kann ich es doch.« Er sah den Arzt an, der gerade in sein Jackett schlüpfte. Der Schweizer verstand.

    »Sehr gut. Wir werden warten. «
    »Mr. Canfield, was könnten Sie wohl hinzufügen?«
    »Eine Passage nach Zürich.«
    Elizabeth begriff.
    Der Arzt ging, und Canfield stellte fest, daß er auf der rechten Seite liegen konnte. Der Schweizer Geheimpolizist trat näher.
    »Setzen Sie sich, Sir«, sagte Canfield, und der Mann zog sich einen Stuhl heran. »Was ich Ihnen jetzt sagen werde, wird für jemanden wie Sie oder mich, die wir für unseren Lebensunterhalt arbeiten müssen, etwas seltsam klingen.« Der Amerikaner blinzelte. »Es handelt sich um eine private Angelegenheit - Familiengeschäfte, müssen Sie wissen, aber Sie können helfen ... Spricht Ihr Begleiter hier vielleicht Englisch? «
    Der Schweizer warf einen kurzen Blick auf den uniformierten Polizisten.
    » Non, Monsieur.«
    »Gut. Wie ich schon sagte, Sie können uns helfen. Sowohl der gute Ruf Ihrer schönen Stadt könnte uns dienlich sein – als auch Sie.«
    Der Schweizer zog seinen Stuhl noch näher

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