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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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an das Bett. Er war entzückt.
     
    Der Nachmittag begann. Sie hatten die Fahrpläne auf die Viertelstunde genau abgestimmt und telefonisch eine Limousine und einen Chauffeur bestellt. Das Hotel hatte ihre Eisenbahnbillets gekauft und dabei den Namen Scarlatti erwähnt, um das beste Abteil für die kurze Fahrt nach Zürich zu bekommen. Ihr Gepäck wurde eine Stunde vorher hinuntergeschickt und am Vordereingang abgestellt. Die Gepäckanhänger waren deutlich ausgefüllt, die Zugabteile angegeben, und für die Träger in Zürich war sogar der Name der Mietwagengesellschaft angegeben worden. Canfield war der Ansicht, daß selbst der größte Idiot in Europa daraus den unmittelbaren Reiseplan von Elizabeth Scarlatti ableiten konnte, wenn er das wollte.
    Die Fahrt vom Hotel zum Bahnhof dauerte etwa zwölf Minuten. Eine halbe Stunde vor der Abfahrt des Zuges nach Zürich
stieg eine alte Frau mit einem dichten schwarzen Schleier in Begleitung eines jüngeren Mannes mit einer nagelneuen Baskenmütze, der den linken Arm in einer weißen Schlinge trug, in eine Limousine. Sie wurden von zwei Angehörigen der Genfer Polizei begleitet, die ihre Hände die ganze Zeit an den Pistolenhalftern hatten.
    Es gab keinen Zwischenfall, und die beiden Reisenden erreichten den Bahnhof und bestiegen sofort den Zug.
    Als der Zug aus dem Bahnhof rollte, verließ eine weitere ältere Frau in Begleitung eines jungen Mannes den Lieferanteneingang des Hotel D’Accord. Dieser junge Mann trug einen Brooks-Brothers-Hut und hatten den linken Arm ebenfalls in der Schlinge, aber von einem Mantel verborgen. Die ältere Frau trug die Uniform eines Obersten im weiblichen Roten Kreuz inklusive Feldmütze. Der Fahrer war ebenfalls Angehöriger des Internationalen Roten Kreuzes. Die beiden Personen nahmen auf dem Rücksitz Platz, und der junge Mann schloß die Tür. Er streifte die Zellophanhülle von einer dünnen Zigarre und sagte zu dem Fahrer: »Los!«
    Als der Wagen aus der engen Einfahrt rollte, meinte die alte Frau tadelnd: »Wirklich, Mr. Canfield, müssen Sie dieses schreckliche Ding rauchen?«
    »Genfer Konvention, Lady. Die Gefangenen dürfen Pakete von zu Hause bekommen.« «

43.
    Vierzig Kilometer von Zürich entfernt liegt die Ortschaft Menziken. Der Zug aus Genf hielt dort genau vier Minuten, die Zeit, die für das Einladen der Post veranschlagt war, und setzte dann seinen vorgezeichneten Weg zu seinem Bestimmungsort fort.
    Fünf Minuten nach Menziken brachen zwei Männer, die Masken trugen, gleichzeitig die Abteile D 4 und D 5 der Ersten Klasse auf. Da sich in keinem der beiden Abteile Passagiere befanden und beide Toilettentüren versperrt waren, feuerten die maskierten Männer ihre Pistolen auf die dünnen
Türfüllungen ab und erwarteten beim Öffnen der Türen, die Leichen ihrer Opfer vorzufinden.
    Sie fanden niemanden. Nichts.
    Die beiden Maskierten rannten fast zur gleichen Sekunde in den schmalen Korridor hinaus und wären fast zusammengestoßen.
    »Halt! Stehenbleiben!« Die Rufe kamen von beiden Seiten des Laufgangs des Erste-Klasse-Waggons. Die beiden Männer trugen die Uniformen der Genfer Polizei.
    Die zwei maskierten Männer blieben nicht stehen, sondern feuerten blind in beide Richtungen.
    Ihre Schüsse wurden erwidert, und die zwei Männer stürzten zu Boden.
    Man durchsuchte sie, fand aber keinerlei Ausweispapiere. Die Polizisten aus Genf waren darüber erfreut. Sie wollten keine Komplikationen.
    Aber einer der getöteten Männer hatte eine Tätowierung am Unterarm – ein Symbol, dem man erst vor kurzem die Bezeichnung Hakenkreuz verliehen hatte. Und ein dritter Mann, den keiner sah, der keine Maske trug und der nicht getötet wurde, verließ als erster den Zug in Zürich und eilte zu einem Telefon.
     
     
    »Da wären wir in Aarau. Sie können sich hier eine Zeitlang ausruhen. Ihre Kleider sind in einer Wohnung im ersten Stock. Ich glaube, Ihr Wagen ist hinter dem Haus geparkt, die Schlüssel liegen unter dem linken Sitz.« Ihr Fahrer war ein Engländer, und das gefiel Canfield. Der Amerikaner zog einen großen Schein aus der Tasche und hielt ihn dem Mann hin.
    »Das ist wohl nicht notwendig, Sir«, sagte der Fahrer und tat den Schein, ohne sich umzudrehen, mit einer Handbewegung ab.
     
    Sie warteten bis Viertel nach acht. Es war eine dunkle Nacht, und der Halbmond am Himmel wurde teilweise von tiefhängenden Wolken verdeckt. Canfield hatte den Wagen ausprobiert und war eine verlassene Landstraße hinauf- und

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