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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nur die Einleitung.« Elizabeth ging zu ihrem Schreibtisch hinüber und setzte sich. »Ich habe Janet Saxon in den letzten paar Wochen beobachtet... Nein, das ist vielleicht nicht die richtige Formulierung. Ich habe sie seit dieser absurden Verlobungsparty vielleicht ein halbes dutzendmal gesehen. Ich finde, daß sie ziemlich viel trinkt. Unnötig viel. Aber sie ist wirklich ein nettes Mädchen. Ein intelligentes, aufmerksames Mädchen. Habe ich unrecht? «

    Chancellor Drew Scarlett erschrak. Er hatte nie solche Überlegungen angestellt, wenn es um Janet Saxon ging. Es war ihm nie in den Sinn gekommen. Alle tranken zuviel. Das alles gehörte zu diesem genußbetonten Wohlleben, und obwohl er es mißbilligte, nahm er es nicht sonderlich ernst.
    »Mir war das nie bewußt geworden, Mutter.«
    »Dann habe ich offensichtlich unrecht, und wir wollen das Thema fallenlassen. Ich bin vielleicht ein wenig altmodisch. «
    Elizabeth lächelte, und dann gab sie zum erstenmal seit sehr langer Zeit ihrem älteren Sohn einen liebevollen Kuß.
    Und doch mußte da etwas sein, das Janet Saxon beunruhigte, und Elizabeth Scarlatti wußte es.
     
    Janet Saxons und Ulster Stewart Scarletts Hochzeit war ein Triumph. Chancellor Drew war selbstverständlich Trauzeuge seines Bruders, und hinter der Schleppe der Braut gingen Chancellors fünf Kinder. Chancellors Frau, Allison Demerest Scarlett, konnte an der Trauung nicht teilnehmen, da sie im Presbyterianischen Krankenhaus in der Entbindungsstation lag.
    Die Tatsache, daß es sich um eine Aprilhochzeit handelte, hatte zwischen Janet Saxon und ihren Eltern einige Diskussionen ausgelöst. Sie hätten Juni oder wenigstens Mai vorgezogen, aber Janet war hartnäckig. Ihr Verlobter bestand darauf, daß sie bis Mitte April in Europa sein müßten, und so würde es auch sein.
    Außerdem gab es einen sehr wichtigen Grund, warum sie möglichst bald heiraten wollte.
    Sie war schwanger.
    Janet wußte, daß ihre Mutter etwas ahnte. Sie wußte auch, daß ihre Mutter entzückt war, daß sie sogar bewunderte, was sie für kluge weibliche Taktik hielt. Die Aussicht auf gerade diesen Bräutigam, der in die Falle gelockt worden und unwiderruflich gefangen war, genügte Marian Saxon, um sich mit dem Termin im April einverstanden zu erklären. Marion Saxon hätte sogar gestattet, daß ihre Tochter am Karfreitag in einer Synagoge heiratete, wenn ihr das den Scarlatti-Erben gesichert hätte.

    Ulster Scarlett nahm Urlaub von seinen Sitzungen in der Waterman Trust-Bank. Alle erwarteten, daß er sich nach ausgedehnten Flitterwochen auf dem Kontinent mit verstärktem Einsatz in die Welt der Finanzen stürzen würde. Jefferson Cartwright rührte es gerade — und verblüffte ihn, daß Ulster >auf seine geheiligte Liebesreise<, wie es der Kavalier aus Virginia formulierte, eine größere Anzahl von Papieren zum Studium mitnahm. Er hatte buchstäblich Hunderte von Berichten über die Myriaden von Interessen der Scarlatti-Firmen gesammelt und Cartwright versprochen, daß er den ganzen Komplex ihrer Diversifikationsmanöver bis zu seiner Rückkehr meistern würde.
    Jefferson Cartwright war von Ulsters Eifer so begeistert, daß er ihm eine handgearbeitete lederne Aktentasche schenkte.
     
    Die erste Etappe der Hochzeitsreise wurde durch Janets scheinbare Seekrankheit beeinträchtigt. Ein leicht amüsierter Schiffsarzt vergewisserte sich, daß es sich um eine Fehlgeburt handelte, und demzufolge verbrachte die junge Ehefrau die ganze Fahrt nach Southampton in ihrer Kabine.
    In England entdeckten sie, daß die englische Aristokratie inzwischen den Invasionen ihrer amerikanischen Standesgenossen recht tolerant gegenüberstand. Es war alles eine Frage des Ausmaßes. Die etwas ungehobelten, aber reichen Kolonisten warteten nur darauf, ausgenommen zu werden, und so geschah es auch. Die etwas akzeptableren — und dieser Kategorie gehörten Ulster Scarlett und seine Frau an — wurden ohne viel Federlesens einfach aufgenommen und absorbiert.
    Selbst die Besitzer von Blenheim mußten von jemandem beeindruckt sein, der den Gegenwert ihres besten Jagdpferdes auf eine einzige Karte setzen konnte. Insbesondere, wenn dieser spezielle Spieler auf einen Blick sagen konnte, welches ihr bestes Jagdpferd war.
    Etwa um diese Zeit, im zweiten Monat ihrer Reise, begannen die Gerüchte nach New York zu dringen, hauptsächlich durch zurückkehrende angesehene Mitglieder der Oberen Vierhundert importiert. Wie es schien, benahm sich Ulster
Stewart

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