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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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denn?«
    »Ich glaube, Sie sollten besser aufmachen, Kumpel.«
    »Wer ist da?« Canfield versuchte, den Raum daran zu hindern, sich um ihn zu drehen.
    Das intensive Klopfen fing von neuem an.
    »Schon gut, Herrgott noch mal, schon gut!«
    Canfield quälte sich aus dem Bett und taumelte auf die Tür zu. Es kostete ihn weitere Qualen, den Riegel zurückzuziehen. Die uniformierte Gestalt eines Radiooffiziers sprang in seine Kabine.
    Canfield blinzelte den Mann an, der jetzt an seiner Tür lehnte. »Was wollen Sie, zum Teufel?«
    »Sie haben gesagt, ich soll zu Ihrer Kabine kommen, wenn ich etwas Interessantes hätte. Sie wissen schon. Wegen dem, was Sie so interessiert.«
    »Und?«
    »Nun, Sie erwarten doch sicher nicht, daß ein britischer Seemann sich ohne Grund über seine Vorschriften hinwegsetzt, oder?«
    »Wieviel?«

    »Zehn Quid.«
    »Was, um Himmels willen, sind zehn Quid?«
    »Für Sie fünfzig Dollar.«
    »Verdammt teuer.«
    »Das ist es aber wert.«
    »Zwanzig.«
    »Jetzt kommen Sie!« klagte der Cockney-Seemann.
    »Dreißig, und das ist mein letztes Wort.« Canfield ging wieder zu seinem Bett zurück.
    »Okay. Her mit dem Kies!«
    Canfield zog seine Brieftasche heraus und gab dem Funker drei Zehndollarscheine. »So, und was ist jetzt dreißig Dollar wert?«
    »Die hat Sie erwischt. Madame Scarlatti.« Damit verschwand er.
     
    Canfield wusch sich mit kaltem Wasser, um wach zu werden, und grübelte über die verschiedenen Alternativen nach, die sich ihm boten.
    Man hatte ihn ohne vernünftiges Alibi erwischt. Nach allen Gesetzen der Logik hatte er daher seine Nützlichkeit verloren. Man würde ihn ersetzen müssen, und das würde Zeit in Anspruch nehmen. Wenigstens konnte er die alte Dame so weit von der Spur ablenken, daß sie nicht herausfand, woher er kam.
    Wenn nur Benjamin Reynolds jetzt da wäre, um ihm einen Rat zu geben... Dann fiel ihm etwas ein, was Reynolds einmal zu einem anderen Außenprüfer gesagt hatte, der unbarmherzig enttarnt worden war. »Benutzen Sie einen Teil der Wahrheit. Sehen Sie, ob es hilft. Lassen Sie sich irgendeinen Grund für das, was Sie getan haben, einfallen.«
    Er verließ seine Kabine und ging die Treppe zum A-Deck hinauf. Er fand ihre Suite und klopfte an die Tür.
     
    Charley Conaway Boothroyd, geschäftsführender Vizepräsident der Godwin & Rawlins-Investmentberatung, sank zu Boden und blieb reglos mitten in der Bar liegen.
    Drei Stewards, zwei etwas angeheiterte Passagiere, seine Frau und ein zufällig anwesender Navigationsoffizier schafften
es schließlich, seinen immensen Körper aus der Bar bis zu seiner Kabine zu schaffen. Lachend zogen sie dem blonden Hünen Schuhe und Hosen aus und deckten ihn mit einer Steppdecke zu.
    Mrs. Boothroyd brachte zwei Flaschen Champagner zum Vorschein und füllte die Gläser der Retter. Für sich selbst schenkte sie nur Wasser ein.
    Die Stewards und der Offizier der Calpurnia tranken nur auf eindringliches Zureden von Mrs. Boothroyd und verließen die Kabine, sobald es ging. Jedoch nicht, bevor Mrs. Boothroyd ihnen eindringlich klargemacht hatte, wie total betrunken ihr Mann war.
    Mit den beiden Freiwilligen allein gelassen, sorgte Mrs. Boothroyd dafür, daß der Champagner bis auf den letzten Tropfen geleert wurde.
    »Wer hat eine Kabine?« fragte sie.
    Es stellte sich heraus, daß nur einer Junggeselle war, der andere hatte seine Frau in der Bar zurückgelassen.
    »Soll sie sich doch besaufen, dann machen wir allein weiter! « forderte sie die beiden heraus. »Glaubt ihr Boys, daß ihr mit mir fertig werdet?«
    Die Boys antworteten wie aus einem Mund und nickten wie Hamster, die Zedernspäne gewittert haben.
    »Ich warne euch, ich werde für euch beide den Rock heben, und ihr werdet noch nicht genug für mich sein!« Mrs. Boothroyd schwankte leicht, als sie ihnen die Tür öffnete. »Hoffentlich macht es euch nichts aus, wenn der eine dem anderen dabei zusieht. Mir macht es Spaß!«
    Die zwei Männer zerdrückten einander fast, als sie der Dame durch die Kabinentür folgten.
    »Miststück!« murmelte Charles Conaway Boothroyd.
    Er warf die Daunendecke ab und schlüpfte wieder in seine Hosen. Dann griff er in eine Schublade und holte einen Strumpf seiner Frau heraus. Wie um zu üben, zog er sich den Strumpf über den Kopf, richtete sich im Bett auf und musterte sich im Spiegel. Er war mit dem zufrieden, was er sah. Jetzt zog er den Strumpf wieder herunter und öffnete seinen Koffer.
    Unter einigen Hemden waren ein Paar Mokassins

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