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Das Schatzbuch der Köchin (German Edition)

Das Schatzbuch der Köchin (German Edition)

Titel: Das Schatzbuch der Köchin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martine Bailey
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auf dem Handrücken hervor. Eine Weile saßen wir schweigend und hielten uns dabei an der Hand wie unschuldige Kinder. Dann erzählte ich ihm leise, wie leid es mir tue, dass ich ihn nicht früher gefunden habe. «Es war ein Glücksfall, dass du hierher nach Florenz gekommen bist.»
    «Einmal im Leben hatte ich dann wohl Glück. Aber du hast in der Villa nicht auf mich gewartet.» Sein Griff war immer noch fest. «Du hast mir den Edelstein dortgelassen?»
    «Es war der Wunsch deiner Schwester», wisperte ich.
    «Dann sag mir die Wahrheit», sagte er. «Was ist mit Carinna geschehen?»
    Mir blieb wenig Zeit, bis Francesca zurückkam. Rasch erzählte ich ihm alles, was ich zu offenbaren wagte. Wie Carinna mir befahl, in ihre Rolle zu schlüpfen, um ihren wachsenden Bauch zu vertuschen.
    «Carinna war guter Hoffnung?» Plötzlich wirkte er sprachlos. «Armes Schwesterchen. Und du, Biddy? Ich glaube, du hast dich sehr verändert. Doch du warst schon immer ein heller Kopf, darum verstehe ich, warum Carinna dich benutzt hat. Aber was ist dann passiert? Ich habe gehört, dass mein Onkel einen Mann zu der Villa geschickt hat, doch dort war nichts von ihr oder euch anderen zu sehen. Ist es wahr, dass sie mit einem geheimen Liebhaber durchgebrannt ist?»
    «Sie starb im Kindbett», sagte ich. «Kitt, es war schrecklich. Und was den Kindsvater betraf, so tauchte er nie auf, um es für sich zu beanspruchen. Und weil es so weit fort war von zu Hause …» Aber die ganze Wahrheit konnte ich ihm nicht erzählen. Ich verschwieg ihm, wie Mr. Pars sich mit ihr bei dem geplanten Raub entzweit hatte, und wie sie als armes, leidendes Mädchen starb, das nur uns Diener um sich hatte, von denen einer auch noch ihr Mörder war. Um ihres Andenkens willen schämte ich mich zu sehr, alles zu erzählen.
    «Wo ist sie begraben?» Der arme Kitt wirkte vor Schmerz aschfahl.
    «In Ombrosa. Oh, Kitt, es tut mir so leid! Auf dem Grabstein steht mein Name.» Ich biss mir auf die Lippe, als ich sah, wie seine Augen zuckten. «Für jene, die uns dort kannten, war immer ich Lady Carinna.»
    Er wandte den Blick ab. «Und dann bist du verschwunden, um ein neues Leben anzufangen. Aber was zählt das schon?» Seine Finger lösten sich von meinen. «Das tote Kind. War es ein Mädchen oder ein Junge?»
    Wenigstens damit konnte ich ihm eine Freude machen. «Nein, nein. Das Kind lebt. Es ist ein Mädchen. Ich konnte mich nicht von ihr trennen, und so habe ich sie als meine Tochter aufgezogen. Evelina heißt sie.»
    Er wandte sich wieder mir zu. «Was hast du gesagt? Carinnas Kind ist hier?»
    «Ja», flüsterte ich, denn ich fürchtete, er könne die Stimme erneut gegen mich erheben. «Sei bitte nicht so laut. Mein Mann Renzo will dich nicht hier haben. Und was Evelina angeht, so weiß sie nicht, dass du ihr Onkel bist.»
    «Mir ist es egal, für wen sie mich hält. Bring sie einfach zu mir. Und sei’s nur ein einziges Mal.» Er klammerte sich an meinen Ärmel. «Biddy, wirst du das tun?»
    Das war ein bescheidener Wunsch, den ich ihm gern erfüllte. «Ich bringe sie dir morgen.»

XXXIX Hotel Die Königin von England, Florenz
Weihnachten 1777
Signora Bibiana Cellinis persönliche Aufzeichnungen
    Mince Pie nach meinem besten Rezept
    Man zerkleinere zwei Pfund vorgekochte Rinderzunge mit vier Pfund gutem Rindertalg, einem Dutzend kleingehackten Pippinäpfeln und zwei Pfund Zucker. Dann gebe man Gewürze je nach Geschmack hinzu und spare nicht am Salz, um ein Gleichgewicht zwischen Geschmack und Süße zu erlangen. Hinzu kommen vier Pfund Johannisbeeren, entsteinte und kleingeschnittene Datteln, ein Pint Süßwein, Orangenblütenwasser und Zitronensaft sowie ein halbes Pfund kandierter Orangen und Zitronen. Dies wird miteinander vermengt und in die Pasteten in verschiedenen Formen gefüllt und gebacken, bis sie schön gebräunt sind.
    Bibiana Cellinis beliebtes Rezept, Weihnachten 1778
    E s war merkwürdig, die beiden zusammen zu sehen. Ich hatte Evelina erzählt, Signor Tyrone sei ihr Onkel aus England, der gerne von ihr besucht werden wollte. Ihr Kindermädchen meinte, es gehöre sich, Blumen zu einem Kranken mitzubringen, weshalb sie zusammen bei einem Händler einen Blumenstrauß kauften. Ausgerechnet Veilchen. Das schien mir eine unglückliche Wahl zu sein. Ich führte sie in sein Gemach und stand am Fenster. In der Nacht hatte Schneefall eingesetzt, was in Florenz recht selten geschah. Das Sonnenlicht tanzte auf den rosa und braunen
palazzi
und gleißte

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