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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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das schloss nicht aus, dass Wolfsmenschen oder Oger dort noch ihr Unwesen trieben. An der Tür presste sich Martin links mit dem Rücken an die Wand, Katmar tat dasselbe auf der anderen Seite. Während sein Gefährte einen Zauber vorbereitete, packte Martin seine Axt und machte sich bereit, durch die Tür zu schnellen. Das Ganze spülte eine alte Erinnerung in ihm hoch: Zwei Fernseh-Cops mit ihren Pistolen im Anschlag, die sich auf die Erstürmung einer Gangsterwohnung vorbereiteten.
    »Bereit?«, flüsterte Katmar und riss Martin aus seinen Gedanken. Martin nickte, hielt erst drei, dann zwei, dann einen Finger in die Luft und sprang dann geduckt durch die Tür, Katmar dicht auf, bereit, jeden Feind mit einem Zauber niederzustrecken.
    Sie kamen in einen kurzen Flur. Rechts führte eine offen stehende Tür in die Stube, links lag der Stall, geradeaus gelangte man über einen Durchgang zur Schlafkammer. Eine Treppe führte nach oben zum Heuboden. Martin warf einen hastigen Blick in die Stube, niemand zu sehen. Auf dem Tisch standen noch Holzteller und Löffel, als hätte man gedeckt, aber im Kamin brannte kein Feuer.
    Katmar war zum Schlafzimmer weiter geeilt und kam nun wieder heraus. Er schüttelte auf Martins fragenden Blick hin den Kopf, auch dort war niemand. Weiter zum Stall. Hier lag Heu als Futter in den Trögen, aber die Tiere, für die es gedacht war, waren fort. In einem Kleintierstall hüpften nur ein paar kaninchenähnliche Nagetiere herum. Das Tor des Stalls stand weit offen, alles deutete darauf hin, dass die Bewohner mit ihren Nutztieren überstürzt geflohen waren.
    Martin entspannte sich ein wenig. Er war sich ziemlich sicher, dass hier niemand war, nur den Heuboden mussten sie noch ... Die Holzbohlen über ihnen knarzten leise und Martin fuhr herum. Katmar stand hinter ihm, er hatte das Geräusch nicht verursacht. Alarmiert hob Martin die Axt und schlich zurück zur Treppe.
    Katmar folgte ihm. Am Fuß der Treppe stimmten sie sich mit Gesten ab, Martin sollte vorangehen. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf die morsch aussehende erste Stufe – sie knarrte vernehmlich. Für einen Moment war Martin wie erstarrt, dann fasste er sich. Sie hatten sich verraten, nun musste es schnell gehen. »Schild«, rief er und stürmte die Treppe hinauf. Oben angekommen hockte er sich hin und schaute sich um. Abgesehen von ein paar Lichtstrahlen, die hier und da durch das nicht ganz dichte Strohdach fielen, war es dunkel, es gab keine Fenster. Vage konnte er die Heuballen erkennen, die in seiner Nähe wie ein Raumteiler aufgestellt waren, dahinter war es heller.
    Martin verharrte reglos am Treppenabsatz, wartete auf einen Angriff, lauerte auf ein Geräusch. Nichts rührte sich. Schließlich kam Katmar hinter ihm die Treppe hinauf, blieb jedoch drei oder vier Stufen vor dem Absatz stehen, sodass er eben noch auf den dunklen Heuboden sehen konnte.
    Fragend blickte er seinen Gefährten an, der schüttelte den Kopf. »Mach mal Licht«, forderte Martin.
    Nach kurzem Zögern zauberte Katmar eine Leuchtkugel herbei – der Schild war damit vorerst hinfällig, aber Martin glaubte nicht wirklich, dass sich hier oben Wolfsmenschen oder Oger befanden. Die waren viel zu aggressiv, um abzuwarten.
    Im Licht der Kugel erkannte er die Heuballen genauer, links und rechts war eine Lücke zur Dachschräge gelassen worden, sodass man um die Wand aus Heu herumgehen konnte. Ansonsten war auf ihrer Seite des Daches nicht viel zu sehen, in einer Ecke lehnte eine rostige Sense neben einem alten, gebrochenen Wagenrad, beides voller Spinnweben, sonst nichts.
    Martin bedeutete Katmar, den linken Weg zu nehmen, während er selbst auf der rechten Seite die Heuballenwand umrunden wollte. Leise tasteten sie sich bis zum Heu vor. Dort zog auch Katmar seine Waffe, und als beide ihre jeweilige Ecke erreicht hatten, tauschten sie einen kurzen Blick. Martin nickte und beide stürmten gleichzeitig um die Heuwand herum.
    Mit einem lauten Kreischen schoss etwas Kleines auf Martin zu. Er riss instinktiv die Axt hoch, um es abzuwehren, doch es war zu schnell und prallte so hart gegen Martins Brust, dass er das Gleichgewicht verlor und zurück wankte. Mit der freien Hand versuchte er hektisch, sich von dem Angreifer zu befreien, stolperte und landete unsanft auf dem Hosenboden. Katmar lachte.
    Endlich konnte Martin einen genaueren Blick auf seinen Angreifer werfen und musste selber grinsen. Ein Enuk krallte sich in seinen Harnisch und starrte mit seinen riesigen

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