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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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gab. Drei oder vier Wolfsmenschen balgten miteinander, der Rest stand drumherum und beobachtete das Ganze. Worum es auch ging, es verursachte Lärm und lenkte sie ab.
    Martin sah zum Rest seiner Gruppe und bedeutete Tiana, die gerade zu ihm aufblickte, dass sie ihren Weg langsam fortsetzen sollten. Sie nickte und gab es weiter. Vorsichtig setzte sich die Gruppe in Bewegung, schnell konnten sie an der steilen Böschung ohnehin nicht vorankommen.
    Martin wandte sich wieder den Wolfsmenschen zu. Einer lag bereits am Boden, zwei rangen noch immer miteinander. Ein leichtes Zittern des Bodens kündigte die sich heranstampfenden Oger an. Sie stießen im Weg stehende Wolfsmenschen grob beiseite. Der Anführer der Oger, der einen gehörnten schwarzen Helm trug und noch einen Kopf größer war als der Rest, packte die beiden kämpfenden Wolfsmenschen jeweils am Hals und hob sie hoch. Sein fragendes Grunzen dröhnte bis zu Martin herüber.
    Die Wolfsmenschen winselten etwas, der Oger sah von einem zum anderen und ließ dann den in seiner rechten Pranke herunter. Dem anderen brach er mit einer schnellen Bewegung das Genick und schleuderte den Toten achtlos von sich. Er grollte die eingeschüchterte Wolfsmenschen-Meute an und zeigte mit seinem klobigen Finger unmissverständlich auf die Stadt. Winselnd zogen die Wolfsmenschen in die angegebene Richtung ab, während der Ogerhäuptling und sein Anhang ihnen nachgrunzten. Endlich scheuchte der Oger seine Begleiter zurück zu der Position, von der aus sie das Nordtor überwachten.
    Hastig hob Martin den Kopf und verschaffte sich noch einmal einen Überblick. Bis auf die Oger war kein Feind mehr in der Nähe. Jetzt oder nie. Er schlitterte die Böschung hinab und eilte seinen Gefährten nach, die immerhin ein- oder zweihundert Meter Vorsprung hatten. »Los jetzt« zischte er, als er sie erreichte. »Die Wolfsmenschen sind weg. Seid leise, aber beeilt euch.«
    Das war leichter gesagt als getan. Immer wieder rutschte jemand aus oder patschte ins Wasser. Und die Nebel des Wasserfalls im Nordwesten waren nach wie vor allenfalls zu erahnen.

    Sie hetzten durch den Wald, hatten die Richtung leicht geändert, sodass sie eher bergab als bergan liefen. Tristan war heilfroh, dass er das Amulett hatte. Die Vanamiri legten ein Mordstempo vor und sprangen mit langen Sätzen voran, für die Tristan jeweils fünf oder sechs Schritte brauchte. Normalerweise wäre er längst völlig ausgepumpt gewesen, doch obwohl sein Herz schnell schlug und die kühle Luft in seiner Lunge brannte, hatte er das Gefühl, noch lange so weiter rennen zu können.
    Seitdem das Horn erklungen war, hatten sie von ihren Verfolgern weder etwas gehört noch gesehen, doch jeder Vogel, der über ihnen am Himmel kreiste oder im Geäst verborgen auf sie herab starrte, konnte ein untoter Spion von Osiris sein. So jagte sie vor allem die Ungewissheit.
    Unvermittelt stolperte Norwur und brach in die Knie. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete röchelnd, offensichtlich war er mit seinen Kräften am Ende. Tristan hielt bei ihm an. Noldan bemerkte es erst, als er schon ein paar Sprünge weiter war, und kam wieder zurück.
    »Was jetzt?«, fragte Tristan und sah sich gehetzt um. Jeden Moment erwartete er, Oger oder Wolfsmenschen zu erspähen oder das Sirren eines Pfeiles zu hören. Noldan reagierte nicht, sein Blick schweifte suchend über den Himmel. Was suchte er dort nur? Tristan wandte sich an Norwur. »Was ist mit dir?«, fragte er besorgt, denn der Vanamir kniete noch immer auf dem Boden.
    »Es geht bald wieder«, beruhigte ihn Norwur, doch seine Stimme strafte in Lügen. Sie war nur ein schwaches Krächzen, das sich seiner Kehle entrang.
    Der nahe Ruf eines Vogels ließ Tristan aufblicken. Noldans Del-Sari landete auf der Schulter des Vanamirs, danach hatte er also Ausschau gehalten. Kurz tauschten sich die beiden unhörbar aus, der Del-Sari tschilpte ein paar Mal und flog wieder davon.
    »Sie versuchen uns in die Zange zu nehmen«, berichtete Noldan. »Ein Teil ihrer Truppe ist nördlich von uns, ein anderer südlich, der Rest mit dem Adepten folgt uns direkt.«
    »Viele?«, fragte Tristan.
    Noldan nickte und sah zu Norwur. »Wir müssen uns trennen«, sagte er bestimmt. »Ihr werdet mit Norwur weitergehen, ich schlage eine andere Richtung ein und werde ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken.«
    »Aber ...«, wollte Tristan widersprechen, doch der Vanamir hob Einhalt gebietend die Hand.
    »Das Amulett darf ihnen unter keinen

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