Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
Vom Netzwerk:
Umständen in die Hände fallen. Ihr müsst entkommen, das ist unser ...«
    »Und wenn wir den Adepten angreifen?«, unterbrach Tristan, einer plötzlichen Eingebung folgend. Noldan stutzte. »Überlegt doch«, fuhr Tristan hastig fort. »Die Wolfsmenschen und die Oger sind eigentlich verfeindet, nur weil sie den Adepten als Totengott fürchten, bilden sie gemeinsam eine Armee. Wenn wir ihn töten, dann zerfällt vielleicht der ganze Trupp.« Tristan wunderte sich über seine Worte. Wie leicht es ihm fiel, den Tod eines Menschen zu planen.
    Noldan legte den Kopf schief. »Wie wollt Ihr an ihn herankommen?«, wandte er ein. »Wenn wir angreifen, wird er sicher gut bewacht sein.«
    »Wir lenken sie ab«, erwiderte Tristan. »Ihr zaubert wieder Doppelgänger und wir legen uns irgendwo auf die Lauer und greifen dann von hinten an.«
    Noldan schien noch immer nicht vollends überzeugt, aber Norwur brach das entstandene Schweigen. »Ich denke, das ist besser, als uns zu trennen, Lord Noldan.« Seine Stimme war nun wieder etwas kräftiger.
    Noldan nickte zögernd, besah sich die umstehenden Bäume genauer und deutete dann auf einen, dessen Stamm immerhin etwas dicker zu sein schien als die der umstehenden. »Dort können wir uns verbergen«, sagte er und ohne viel Federlesens nahmen die Vanamiri Tristan in die Mitte, packten ihn unter den Achseln und schwangen sich gewandt wie Affen den Baum hinauf, den Jungen mit sich ziehend. Hoch oben fanden sie eine Astgabel, in der sie alle drei Platz hatten und durch das Blätterdach vor Entdeckung geschützt waren.
    Tristan blickte unbehaglich nach unten und kam sich vor wie eine Katze, die einen Baum zu weit nach oben geklettert war. Die Höhe war schwindelerregend und die umliegenden Äste waren viel zu dünn, um daran hinabzuklettern. Ohne die Hilfe der Vanamiri würde er allenfalls mit einem Sprung wieder nach unten gelangen.
    Unvermittelt tauchten am Boden ihre Doppelgänger auf. Mit einem kurzen Seitenblick gewahrte Tristan, dass Norwur seine Augen geschlossen hielt, offenbar hatte er die Illusion erschaffen. Das Doppelgänger-Trio setzte sich langsam in Bewegung und verschwand außer Sicht. Noldan legte Köcher und Bogen bereit. Nun galt es zu warten, bis ihre Verfolger kamen.

    Der Weg an der Böschung entlang war anstrengend und Julien und Majari fingen bald an zu quengeln. Auch wenn die Paladjur sich selbst und auch Martin und Shurma gegen das eiskalte Wasser schützten, die Zauber kosteten Kraft und der Weg war schon beschwerlich genug. Der Schlachtenlärm hinter ihnen war leiser geworden, aber noch nicht ganz verklungen, die Nebel des Wasserfalls waren ein gutes Stück näher gekommen. Das Brausen, mit dem die Wassermassen des Nassoja in das Becken am Fuße des Falls stürzten, war als fernes Brummen zu vernehmen.
    »Ich kann nicht mehr«, jammerte Majari wieder und eine ältere Frau, deren Name Martin nicht kannte, tröstete sie. Martin stapfte ein paar Schritte die Böschung hinauf und spähte über den Rand. Die Sonne stand bereits hoch über dem Talkessel, ein trüber heller Kreis, der durch die Wolkendecke schimmerte. Es war sicher schon später Vormittag. Erstaunlich, dass man in der Stadt so lange Widerstand leisten konnte, dachte Martin. Dennoch, nun konnte es jeden Moment zu Ende sein und dann war es nur eine Frage der Zeit, bis man die Nordstraße nach ihnen absuchen und sie dabei entdecken würde. Sollten sie es also doch wagen das Ufer zu verlassen, um schneller voranzukommen?
    »Halt, wir rasten«, sagte er halblaut. Seufzend ließ sich einer nach dem anderen auf die Böschung sinken, während Martin bis zum Rand hinauf stieg, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Es war niemand zu sehen, dafür lag nicht weit entfernt ein einsames Gehöft, die dazugehörigen Äcker zogen sich bis zum Fluss hin. Es war verlockend. Dort konnten sie rasten, waren vor der Kälte und vor allem vor den Augen ihrer Feinde geschützt und der Weg bis zum Haus war nicht weit.
    Martin traf seine Entscheidung und rutschte die Böschung wieder hinab. Er informierte Katmar und Tiana und kletterte mit den beiden wieder nach oben. Noch einmal vergewisserten sie sich, dass kein Feind in der Nähe war, dann sprinteten Katmar und Martin über den Acker. Tiana blieb zurück und hielt einen Schildzauber bereit. Wenn die Luft rein war, sollte sie den Rest der Gruppe zum Haus führen.
    Geduckt hasteten Katmar und Martin auf das Haus zu. Es sah verlassen aus, eine Tür stand offen, aber

Weitere Kostenlose Bücher