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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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konnte vielleicht vierzig oder fünfzig Meter weit sehen, rechts schwappten nur wenige Meter entfernt die Wasser des Sees träge ans Ufer. Trotzdem, für einen großen Schild war die Kluft zwischen Wasser und Felswand noch immer zu breit. »Wo ist meine Axt?«
    Erst da fiel ihm ein, dass Tiana noch draußen war und Martin hetzte wieder los. »Helft uns mit Schilden«, brüllte er noch über die Schulter. Die Gestalten von Katmar und Tiana tauchten als Schemen im Nebel auf, sie waren allein. »Wo ist Talog?«, fragte Martin und nahm die Axt wieder entgegen.
    »Dort.« Katmar zeigte in die Nebel, und Martin meinte, vage eine Gestalt erkennen zu können.
    »Sie haben ihn fast«, stöhnte Tiana. »Unsere Schilde halten sie kaum auf.«
    Martin ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Wenn sie dem alten Mann zu Hilfe eilten, würden sie sich wahrscheinlich nur selber opfern – und dem Feind damit ermöglichen, neue, mächtige Untote zu erschaffen. »Komm schon, Talog«, brüllte er. »Du schaffst es.« Martin glaubte selbst nicht an seine Worte, der Schemen wankte hin und her.
    »Wir müssen ihm helfen«, rief Tiana neben ihm, doch die Verzweiflung in ihrer Stimme verriet Martin, dass auch ihr das Dilemma bewusst war. Sie gefährdeten damit nicht nur ihr eigenes Leben.
    »Katmar, bau weiter Schilde auf, die anderen werden dir helfen, sobald sie euch sehen. Wir müssen uns zurückziehen.« Nun glaubte Martin schon, das Knurren und Brüllen der Wolfsmenschen über das Tosen des Wasserfalls zu hören. »Tiana, geh zurück zum Tunnel, wir müssen den Eingang sprengen, sobald wir dort sind. Bereite alles vor!«
    Das Mädchen widersprach nicht und stolperte davon. Schrittweise wichen auch Katmar und Martin zurück. Immer wieder flogen Katmars Hände über seine vom Nebel feuchten Zaubermale, doch die Zauber hielten nur kurz, jedes Mal zuckte er zusammen, wenn der Schild zusammenbrach. Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig.
    Die Wolfsmenschen wurden sichtbar, wie sie in breiter Linie auf Talog zu stürmten, und Katmar brach entkräftet in die Knie. Martin packte seinen Gefährten unter den Achseln und zog ihn mit sich. Rückwärtsgehend schleifte er ihn Richtung Tunnel und musste mit ansehen, wie die Meute über Talog herfiel. Auch Martins Arme wurden schwer, seine Beine müde. Wir werden es auch nicht schaffen , dachte er nüchtern, seltsam entrückt.
    Die Meute hielt sich nicht mit Talog auf, sondern jagte nun auf sie zu, dreißig Meter, zwanzig, zehn. Unvermittelt stießen die Kreaturen gegen eine unsichtbare Barriere, die hinteren Reihen prallten auf die vorderen, trampelten aufeinander herum, es gab ein vielstimmiges Jaulen. Jemand half Martin mit Katmar. Dankbar sah er auf, es war Stephane. Gemeinsam trugen sie den nahezu bewusstlosen Paladjur zwischen sich zum Tunnel. Hinter ihnen heulten die Wolfsmenschen auf, sie kamen wieder näher, aber bis zum Tunnel waren es nur ein paar Schritte.
    »Ihr müsst den Eingang hinter uns sprengen!«, befahl Martin. Das war ihre letzte Rettung. Ein Blick in die ausgezehrten Gesichter der wartenden Paladjur machte ihm aber schlagartig klar, dass die Flucht sinnlos gewesen war. Keiner von ihnen hatte noch genug Kraft in sich, um einen Zauber auszuführen, der den Fels sprengte. Sie würden im Tunnel von den Wolfsmenschen niedergemacht werden.
    Vinjala kam herbei und wirkte einen schwachen Heilzauber, durch den Katmar immerhin so weit zu Kräften kam, dass er wieder selber laufen konnte. Tiana beschwor noch einmal einen Schild und hielt die Wolfsmenschen damit auf. Das Mädchen lehnte erschöpft an der Felswand, hielt dem Ansturm aber stand.
    Martin drehte sich um. Die Meute war keine fünf Meter entfernt. Wenn der Schild zusammenbrach, waren sie verloren.
    »Julien, du sorgst weiter für Licht. Alle anderen unterstützen Tiana bei der Aufrechterhaltung des Schildes, so gut es eben geht«, kommandierte Martin.
    Die Paladjur wirkten den Zauber, selbst die Alten, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnten, gaben ihr letztes Bisschen magischer Kraft für den Schild.
    Die Wolfsmenschen warfen sich gegen die unsichtbare Barriere, suchten an ihren Rändern nach einem Schlupfloch. Ihre geifernden Mäuler und ihr drohendes Knurren jagten sogar Martin einen Schauder über den Rücken. Wie mochte es erst den Kindern gehen?
    »Haltet den Schild aufrecht. Wir ziehen uns langsam zurück«, sagte Martin. Er legte einen Arm um Tiana und half ihr, das Mädchen hatte sich vollkommen verausgabt.
    »Ich

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