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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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kann nicht mehr«, ächzte sie.
    Martin sah über die Schulter. »Nur ein paar Meter, dann wird der Tunnel etwas enger.«
    »Und dann?«
    Martin überging die Frage. »Wenn der Schild zusammenbricht, rennt ihr, so schnell ihr könnt. Sucht einen schmalen Gang, durch den euch die Wolfsmenschen nicht folgen können. Ich werde sie aufhalten.« Grimmig hielt er seine Axt hoch.
    »Aber ...«
    »Ich bin der Einzige von uns, der keine Zaubermale hat. Aus meiner Leiche können sie keine mächtige Marionette erschaffen.«
    Tiana machte große Augen, Tränen glitzerten darin.
    »Hierher, schnell«, hörte er mit einem Mal Shurmas Stimme.
    Martin wandte sich um. Sie kam mit Majari im Schein einer Leuchtkugel näher. Martin glaubte zwei weitere Kinder seien bei ihnen, erst dann erkannte er die kleinen Gestalten als Gnome.
    »Beeilt euch«, drängte Shurma. »Die Gnome haben weiter hinten Feuerfässer aufgebaut. Wenn wir dort vorbei sind, können sie den Gang sprengen.«
    Die Hoffnung auf Rettung verlieh ihnen allen neue Kräfte und sie beschleunigten ihre Schritte. Am Eingang tobten die Wolfsmenschen, warfen sich mit aller Macht gegen den Schild. Tiana stöhnte und sackte in Martins Arm zusammen.
    »Lauft!«, schrie Martin und warf sich das Mädchen auf die Schulter. Hinter ihm hallte das triumphierende Heulen der Wolfsmenschen durch den Gang, jeden Moment erwartete er ihre Klauen in seinem Rücken.
    Einer der Gnome blieb am Rand des Tunnels stehen und hantierte an etwas, eine kleine Flamme begann zu zischen.
    »Beeilen«, rief der Gnom.
    Sie hasteten weiter, die Feuerfässer und die Wolfsmenschen im Nacken mobilisierten die letzten Kräfte. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall und Martin wurde zu Boden geschleudert.

7

    Darius fuhr auf dem Beistellbett hoch, auf dem er neben Svenja gelegen hatte. Das Piepen der Geräte, das ihn vor einiger Zeit noch mit seiner ermüdenden Regelmäßigkeit in den Schlaf gelullt hatte, war verändert. Er blinzelte in Richtung des Infusors. War der es nur wieder, der mit dem Ton anzeigte, dass die Infusion zur Neige ging? Das heruntergedimmte Licht im Krankenzimmer reichte aus, um zu erkennen, dass der Infusionsbeutel noch beinahe voll war. Halb liegend warf Darius einen schnellen Blick zu den anderen Anzeigen: Blutsauerstoff, Atemfrequenz, all das sagte ihm nichts, Puls 105 ... 105 ? Seit er hier war, war er immer konstant bei 60 oder 70 gewesen. Tat sich etwas?
    Er stand auf und trat an Svenjas Bett, sah ihr ins Gesicht – und sie erwiderte seinen Blick. Ihre Augen waren offen, sie sah ihn an. Mein Gott, sie war wach. »Svenja? Svenja, hörst du mich?«
    Sie nickte, kaum merklich, aber sie nickte. Ihre Mundwinkel zuckten ein wenig und sie drehte die Hand mit der Innenfläche nach oben. Darius ergriff sie. Ihre Augen fixierten ihn, ob sie ihn erkannte? Egal, Hauptsache sie war wach. Seine Augen schwammen in Tränen. »Gott sei Dank«, murmelte er. »Geht es dir ...« Er brach ab, die Frage war idiotisch, natürlich ging es ihr nicht gut. »Erkennst du mich? Weißt du, wer ich bin?«
    Ganz kurz bildete sich zwischen ihren Brauen eine kleine Falte. Dann löste sie ihre verklebten Lippen voneinander und krächzte mühsam: »Pa ... pa.«
    Darius wurde von einem Glücksgefühl erfasst, wie er es lange nicht mehr erlebt hatte. Sie war bei klarem Verstand, es hatte geklappt, er hatte es geschafft. Er lachte befreit.
    Am frühen Abend war er im Büro angekommen, hatte sich trotz der Erschöpfung, die ihn dort – ohne die Wirkung des Portlets – schier zu überwältigen drohte, ein Taxi gerufen und in rasender Hast umgezogen. Den Fahrer drängte er zu größter Eile, spürend, wie die Male auf seinen Armen schon zu prickeln begannen, obwohl er so lange ununterbrochen in Nuareth gewesen war. Als er ins Krankenhaus stürzte, stellte sich ihm eine Schwester in den Weg, die ihn wohl selbst für einen Notfall hielt und beinahe gegen seinen Willen von einem Pfleger in die Ambulanz schleifen ließ. Doch zum Glück gelang es Darius sie zu überzeugen, dass er nur übernächtigt war, von einer langen Reise zurückkam und nun unbedingt seine Tochter sehen musste.
    Wobei, so richtig glaubte die Schwester es wohl erst, als Katharina, seine Frau, hinzu kam, um ihn abzuholen. Sie bestätigte zunächst nur knapp, dass er zu ihr gehörte, doch auf dem Weg zur Station nahm sie ihn beiseite. »Wo warst du so lange, verdammt? Und wo ist Tristan? Ich habe schon gedacht, ihr könnt nicht mehr zurück und ich muss

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