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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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gebeugt am Tisch saß und sich nicht um seine Gäste kümmerte.
    Also wandte Tristan sich an Noldan. »Wie geht es Norwur? Wart Ihr schon bei ihm?«
    Noldan nickte. »Besser. Meister Banian hat ihn in der Nacht versorgt, aber Norwur hat noch immer die Kälte und kommt nicht zu sich.«
    »Das wird auch noch ein paar Tage dauern«, schaltete sich Banian ein. »Er hat sehr viel Blut verloren, das kann auch ich nicht einfach wieder herbeizaubern.«
    »Was habt Ihr im Aurenspiegel gesehen?«, fragte Tristan.
    Banian zuckte nur die Schultern. »Nichts weiter, aber Lord Noldan hat eine recht kleine Gruppe von Wolfsmenschen entdeckt, die offenbar eurer Fährte folgen. Ihr beide solltet ihnen entgegen reiten. Es sind so wenige, dass sie es sicher nicht wagen, unsere Stadt anzugreifen.«
    »Wie genau stellt Ihr Euch das vor?«, fragte Noldan.
    Banian zuckte abermals die Schultern. »Sie müssen euch angreifen und die Fälschung des Amuletts erbeuten.«
    »Und wie wir es anstellen, dabei am Leben zu bleiben, ist unsere Sache«, ergänzte Tristan bitter. »So seht Ihr das doch, oder?«
    Banian überging die Bemerkung einfach. »Lissann wird euch begleiten und vielleicht könnt ihr sie mit einem Illusionszauber täuschen, wie ihr schon vorgeschlagen habt. Draußen warten bereits die Katzen auf euch, am besten, ihr brecht sofort auf.«
    Tristan warf Noldan einen skeptischen Blick zu, aber der Vanamir nickte nur und ging aus dem Zelt.
    Banian reichte Tristan das falsche Amulett, das in ein Runentuch eingeschlagen war. »Wickelt es erst aus, wenn Ihr den Wolfsmenschen nahe seid, sonst macht Ihr womöglich noch einen Adepten auf Euch aufmerksam. Ein Trupp Jägerinnen wird Euch folgen. Lebt wohl.« Damit setzte er sich an den Tisch und vertiefte sich wieder in den Aurenspiegel, ohne den Jungen weiter zu beachten.
    Noldan und Lissann warteten draußen bereits auf Tristan, drei Katzen, allesamt gesattelt, standen neben ihnen bereit. Angesichts der Aufgabe, die vor ihm lag, war es eigentlich lächerlich, aber die Vorstellung, auf einer der Katzen zu reiten, behagte Tristan ganz und gar nicht.
    »Das ist Yanati«, stellte Lissann ihm eine der Katzen vor und tätschelte auffordernd den Sattel. Yanati war etwas kleiner als Parwali und hatte einen Riss im linken Ohr. Sie musterte Tristan mit einer Mischung aus Herablassung und Desinteresse.

    Als Tristan neben Yanati trat und die Hand hob, um sie zu streicheln, fauchte sie ihn wütend an. »Ich glaube, sie mag mich nicht«, stellte er fest, nachdem er einige Schritte zurückgewichen war.
    Lissann ging vor der Katze in die Knie, fasste ihren Kopf mit beiden Händen und starrte ihr für einige Sekunden in die Augen. Sowie Lissann das Tier losließ, senkte es den Kopf und legte sich dann langsam hin. »Ihr könnt jetzt aufsitzen«, sagte Lissann und ging zu ihrer Katze.
    Zögernd trat Tristan näher und behielt Yanatis Kopf die ganze Zeit im Auge. Ihm drängte sich das Bild auf, dass die Katze sich blitzartig herumwarf und ihre spitzen Fänge in seinen Schenkel grub. Er schluckte und bemerkte, dass seine Hand zitterte, als er nach dem Knauf des Sattels griff. Verärgert über die eigene Schwäche, gab er sich einen Ruck und saß auf.
    Lissann schnalzte mit der Zunge und Yanati erhob sich langsam. Sie erlaubte sich nur ein leises Miauen und trottete dann hinter Parwali her, in deren Sattel Lissann sich geschwungen hatte. Noldan bildete auf der dritten Katze den Abschluss. So ritten sie flussaufwärts nach Norden aus der Stadt.
    Als sie Nur-al-Sunak hinter sich ließen, bemerkte Tristan dichte Nebelschwaden, die so tief im Tal hingen, dass die Kämme der Hügel nicht zu erkennen waren. Feiner Sprühregen fiel auf sie nieder und schon bald klebten Tristans Haare feucht an seinem Kopf und seine Kleider waren klamm.
    Lissann ritt trotz der schlechten Sicht zielstrebig voran und Tristan überließ es Yanati, ihr zu folgen. Er hätte ohnehin nicht gewusst, wie er die Katze lenken sollte, ein Zaumzeug wie bei Pferden gab es nämlich nicht. Sie zu reiten erwies sich schon nach einigen Minuten als ziemlich unbequem. Damit die Füße nicht über den Boden schleiften, musste man die Beine anwinkeln. Hinten am Sattel gab es kleine Halterungen, auf die man die Füße legen konnte, aber die ungewohnte Haltung bereitete Tristan schon bald Schmerzen in den Knien.
    Nässe, Kälte, schmerzende Beine und die Aussicht, sich einem Kampf mit Wolfsmenschen stellen zu müssen, sorgten dafür, dass Tristans Stimmung

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